Dagestanische Sprachen
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Die Dagestanischen Sprachen (auch Nordostkaukasischen Sprachen) sind eine Sprachfamilie, deren Sprachen vor allem in der russischen Republik Dagestan, sowie in geringer Zahl in Aserbaidschan und Georgien gesprochen werden. Annähernd zwei Millionen Menschen sprechen eine Sprache dieser Familie. Die Dagestanischen Sprachen sind Teil des Sprachkomplexes der Kaukasischen Sprachen.
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[Bearbeiten] Kennzeichen
Die Sprachen sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Lauten (bis zu 60 Konsonanten und 30 Vokalen in manchen Sprachen), Plosiven und einer Vielzahl von Fällen, darunter den Ergativ und mehrere Lokative.
[Bearbeiten] Systematik
Die Dagestanischen Sprachen lassen sich in drei Gruppen unterteilen:
- Ando-Awaro-Didoische Sprachen
- Lakisch-Darginische Sprachen
- Lesgische Sprachen
[Bearbeiten] Verhältnis zu anderen Sprachen
Manchmal werden die Dagestanischen Sprachen mit den Nachischen Sprachen zu einer Nachisch-Dagestanischen Gruppe zusammengefasst oder sogar noch mit den Abchasisch-adygeischen Sprachen zu einer Nordkaukasischen Sprachfamilie. Allerdings dürften die gemeinsamen Wörter, die diese Theorie stützen sollen, Lehnwörter sein. Ob diese Sprachfamilien genetisch verwandt sind, lässt sich aufgrund der mangelnden Datenlage nicht klären.
Ebenfalls vermutet wird, dass das Hurritische und das Urartäische, zwei Sprachen, die vom 3. bis zum 1. Jahrtausend vor Christus in Anatolien und Nordmesopotamien gesprochen wurden, zu den Dagestanischen Sprachen gehören.