Cumhuriyet Halk Partisi
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Cumhuriyet Halk Partisi | |
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Vorsitzender | Deniz Baykal |
stellvertretende Vorsitzende | Önder Sav |
Gründungsdatum | 1923 |
Gründer | Mustafa Kemal Atatürk |
Siyasi Görüşü | Sosyal Demokrasi Milliyetçilik |
Vorherige Vorsitzende | Mustafa Kemal Atatürk İsmet İnönü Bülent Ecevit Hikmet Çetin |
Abkürzung | CHP |
Hompage | chp.org.tr |
Die Republikanische Volkspartei (Cumhuriyet Halk Partisi, CHP) ist die türkische Mitgliedspartei der Sozialistischen Internationale, dem globalen Zusammenschluss der sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien, dem auch die deutsche SPD angehört.
Die CHP ist zur Zeit die größte Oppositionspartei: Mit 171 von 550 Sitzen in der Großen Nationalversammlung der Türkei bildet sie seit den Wahlen 2002 die einzige Oppositionsfraktion. Ihr Vorsitzender ist Deniz Baykal.
Die sechs Pfeile auf dem Parteilogo repräsentieren die sechs Prinzipien des Kemalismus.
Die CHP wurde 1923 von Mustafa Kemal (später Atatürk genannt) gegründet und war bis 1946 die einzige politische Partei in der Türkei. Inhaltlich und personell war sie die Nachfolgerin der bis 1923 im dann aufgelösten Osmanischen Reich aktiven jungtürkischen Partei. Später, von 1950 bis 1960 war sie in der Opposition, nach dem Militärputsch von 1960 war sie 20 Jahre lang neben der Gerechtigkeitspartei (Adalet Partisi, AP) eine der zwei großen türkischen Parteien. Von 1983 bis 1991 war die Partei, die sich als Gralshüter des Kemalismus versteht, die stärkste Oppositionspartei. Von 1999 bis 2002 war die Partei aufgrund der Konkurrenz der ebenfalls sozialdemokratischen Partei der Demokratischen Linken (DSP) des ehemaligen CHP-Ministerpräsidenten Bülent Ecevit nicht mehr in der Nationalversammlung vertreten (in der Türkei gilt eine 10%-Hürde). Bekannte Politiker der CHP sind bzw. waren: Kemal Atatürk, Ismet Inönü und Bülent Ecevit.
Ihre größte Zustimmung findet die CHP bei säkularen Türken, besonders in den säkularen, städtisch geprägten und westlich orientierten Regionen in Thrakien (europäischer Teil der Türkei) und an den Küsten der Ägäis und des Mittelmeeres. Sie hat einen Beobachtertstatus bei der sozialdemokratischen Partei Europas.
Wahlergebnisse (seit 1950): 1950: 39,9 % - 1954: 34,8 % - 1957: 40,6 % - 1961: 36,7 % - 1965: 28,7 % - 1969: 27,4 % - 1973: 33,3 % - 1977: 41,4 % - 1983: 30,5 % - 1987: 24,1 % - 1991: 21,0 % (88 Sitze) - 1995: 10,7 % (49 Sitze) - 1999: 8,7 % (0 Sitze) - 2002: 19,6 % (154 Sitze).
[Bearbeiten] Literatur
- Udo Steinbach, 2000, Geschichte der Türkei: C.H. Beck, München, ISBN 3-406-44743-0
Die politische Situation in der Türkei kurz vor der Gründung der CHP aus der Sicht eines deutschen Sozialdemokraten:
- Friedrich Schrader, Politisches Leben in der Türkei: Die Neue Zeit, 1919, Jahrgang 37, Band 2, pp. 460-466
- Friedrich Schrader, Das Jungtürkische Lausanner Programm: Die Neue Zeit, 1920, Jahrgang 38, Band 2, pp. 6-11, 31-35