Christian Gottlieb Kratzenstein
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Christian Gottlieb Kratzenstein (* 30. Januar 1723 in Wernigerode, † 6. Juli 1795 in Frederiksberg) war Professor und ein internationaler Naturforscher.
[Bearbeiten] Leben
Christian Gottlieb Kratzenstein wurde als zweitjüngster Sohn des Oberschullehrers Thomas Andreas Kratzenstein in der kleinen Residenzstadt Wernigerode der Grafen zu Stolberg am Harz geboren. Es besuchte das Lyzeum in seiner Geburtsstadt, an dem sein Vater unterrichtete. Bereits als Jugendlicher führte er dem Grafen Heinrich Ernst zu Stolberg Experimente mit der Elektrisiermaschine vor und besuchte oft den Brocken. Die Studien der Naturwissenschaften begann er 1742 an der Universität in Halle (Saale). 1746 erwarb er den Magistertitel und promovierte. Als Privatdozent lehrte er im Anschluss daran an der Universität Medizin und Naturlehre, folgte aber bereits 1748 dem Ruf an die Akademie der Wissenschaften nach Sankt Petersburg. Hier wirkte er bis 1753 als Professor für Mathematik und Meachanik, bevor er eine Professur für Experimentalphysik an der Universität Kopenhagen erhielt, wo er 33 Jahre wirkte. Kratzenstein verbrachte auch seinen Lebensabend in Dänemark. Beim großen Stadtbrand von Kopenhagen 1795 verlor er jedoch seine umfangreiche Instrumenten- und Handschriftensammlung. Einen Monat später starb er in Frederiksberg und wurde in der St. Petrikirche begraben. Einen Teil seines Vermögens stiftete er dem Lehrstuhl für Physik an der Universität.
[Bearbeiten] Leistungen
Kratzenstein beschäftigte sich bereits frühzeitig mit Möglichkeiten für die Luftschifffahrt. Er interessierte sich auch für Astronomie, Navigation, Luftfahrt, Meteorologie und Alchemie. Sein spezielles Forschungsgebiet war jedoch die Wirkung der Elektrizität auf den menschlichen Körper. In diesem Bereich sind ihm zahlreiche Entdeckungen zu verdanken, so z. B. die Kratzensteinschen Bläschen. Kratzenstein ist Mitbegründer der physikalischen Medizin unter Verwendung der Elektrizität und entwarf eine der ersten Elektrisiermaschinen. Die Elektrotherapie wurde von ihm bereits frühzeitig bei Patienten angewandt.
Nebenher entwickelte er, als er an einem Wettbewerb der Petersburger Akademie teilnahm, ein Modell, das die menschliche Spracherzeugung imitieren konnte. Mit dieser Sprechmaschine gelang es ihm mit an Orgelpfeifen angeschlossenen Resonanzröhren Vokale künstlich zu erzeugen. Wolfgang von Kempelen entwickelte diese Maschine weiter, mit der es ihm als erstem gelang, Wörter und kürzere Sätze hervorzubringen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Christian Gottlieb Kratzenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_I/Philosophie/Wissenschaftsgeschichte/Termine/E-Maschinen-Lexikon/K/Kratzenstein.htm
- http://www.ling.su.se/staff/hartmut/kempln.htm
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Kratzenstein, Christian Gottlieb |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Professor und Naturforscher |
| GEBURTSDATUM | 30. Januar 1723 |
| GEBURTSORT | Wernigerode |
| STERBEDATUM | 6. Juli 1795 |
| STERBEORT | Frederiksberg |
