Christian August Vulpius
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Christian August Vulpius, auch Anshelmo Mercello Thuring und Tirso de Milano (* 23. Januar 1762 in Weimar; † 26. Juni 1827 in Weimar) war ein deutscher Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Vulpius ist das älteste Kind des vormaligen fürstlich sächsischen Amtskopisten Johann Friedrich Vulpius und seiner Ehefrau Margarethe, geborene Riehl. Eine seiner Schwestern ist die spätere Christiane von Goethe.
Seine Schulzeit absolviert Vulpius am Weimarer Gymnasium und immatrikuliert sich anschließend für ein Jura-Studium an der Universität Jena. Später wechselt er mit dem gleichen Fach nach Erlangen. Aus dieser Zeit stammen die ersten Veröffentlichungen, bei denen ihm Johann Wolfgang von Goethe teilweise schon beratend zur Seite steht.
Mit Goethes Unterstützung nimmt sich im Herbst 1789 der Leipziger Buchhändler Georg Joachim Göschen Vulpius´ an und stellt ihn als Sekretär ein. Später ist Vulpius am Theater in Weimar als Librettist und Bearbeiter für Bellomo und Goethe tätig. 1797 erhält Vulpius eine feste Anstellung als Registrator der Bibliothek in Weimar; auch hier war vermutlich Goethe vermittelnd tätig. 1800 wird Vulpius zum Bibliothekssekretär befördert.
1801 heiratet Vulpius Helene Deahna und hat mit ihr zwei Söhne. 1803 verleiht ihm die Universität Jena den Titel eines Dr. phil. Zwei Jahre später wird er zum ordentlichen Bibliothekar befördert und erhält zusätzlich das Amt eines Münzinspektors. Der Titel Großherzoglicher Rat wird ihm 1816 verliehen. Noch im gleichen Jahr wählt man ihn zum Ritter des weißen Falkenordens.
1824, nach einem Schlaganfall, kann Vulpius nur noch sehr eingeschränkt arbeiten und lässt sich in den Ruhestand versetzen. Nach einem zweiten Schlaganfall im Februar 1827 ist er bettlägerig und stirbt am 26. Juni 1827 in Weimar.
Vulpius Berühmtheit beruht fast ausschließlich auf seinen Räuberroman Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann. Dieser Trivialroman trifft punktgenau den Geschmack des Publikums, erlebte viele Auflagen und auch Nachahmungen. Vulpius selbst schreibt einige Fortsetzungen dazu. Bekannt wurden auch einige Verfilmungen des Romans. 1927 spielte Hans Albers die Hauptrolle in der Erstverfilmung und 1968 entstand eine erfolgreiche Vorabendfernsehserie in der ARD mit Fred Williams.
[Bearbeiten] Werke
- Kuriositäten der physisch-litterarisch-artistisch-historischen Vor- und Mittelwelt, Bd. 1 (1811) - 10 (1823)
- Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann (1798)
- Der Schleyer (1789)
- Glossarium für das Achtzehnte Jahrhundert. Mit einem Nachwort hrsg. von Alexander Košenina. Laatzen: Wehrhahn, 2003. ISBN 3-932324-64-1.
[Bearbeiten] Literatur
- Lerche, Otto: Goethe und die Weimarer Bibliothek. Wiesbaden: Harrassowitz, 1968.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Christian August Vulpius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie
Personendaten | |
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NAME | Vulpius, Christian August |
ALTERNATIVNAMEN | Thuring, Anshelmo Mercello; Milano, Tirso de |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1762 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 26. Juni 1827 |
STERBEORT | Weimar |