Central Kino
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Das Central Kino ist das älteste Kino der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Es befindet sich im ehemaligen Hotel Schiff mitten im Zentrum der Stadt an der Haupteinkaufsstraße, der Landstraße.
Der Gründung als Kino gingen erste Filmvorführungen im Gartensalon des Hotels voraus. Im März 1897 präsentierte der Wanderkinobesitzer Johann Bläser dort die ersten mehrtägigen Filmprogrammvorstellungen der Stadt. Die einzige öffentliche Filmvorführung war bis dahin jene von Karl Roithner in Roithner's Varieté in der Waltherstraße am 1. September 1896. Johann Bläser wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Urfahr, damals noch Vorstadt, heute ein Stadtteil, ansässig. Nachdem es mit dem Saalbesitzer im Hotel Schiff wiederholt Probleme gab, da dieser den nur mündlich getätigten Mietvertrag brach und an besser zahlende, andere Bieter vermietete, entschloss sich Johann Bläser zum Kauf des Hotels mit all seinen Räumlichkeiten.
1909 eröffnete er mit dem Bio-Kinematograph das zweite ortsfeste Kino der Stadt Linz. Nur wenige Monate zuvor, Ende des Jahres 1908, war ihm Karl Lifka mit der Gründung des ersten ortsfesten Kinos der Stadt zuvorgekommen. Später nannte er sein Kino in Bläsers Zentral-Kinematograph um. Er bot täglich eine, an Wochenenden zwei Vorstellungen an, deren Dauer jeweils rund eine Stunde und 15 Minuten betrug. Gezeigt wurden allerdings keine bestimmten Filme, sondern eine wöchentlich wechselnde Auswahl von Kurzfilmen, so genannten one-reelers, aus der ganzen Welt. Zur Attraktivierung der Vorstellungen wurden jedoch auch einfache, kurze Straßenaufnahmen aus Linz gezeigt. Sein Konkurrent Karl Lifka − an Stelle des einstigen Lifka's Grand Théâtre électrique, später auch einfach Lifka-Kino, befindet sich heute das Szenelokal Cheeese - bot hingegen täglich zwei Vorstellungen an, an Wochenenden sogar vier.
1920 verkaufte Bläser Kino und Hotel an die Sozialdemokratische Partei Österreichs. Diese eröffnete das Kino 1922 als Zentraltheater-Kino neu.
Das Kino, welches im Jahr 2009 100 Jahre alt wird, wird nach wie vor vom Wirtschaftsverein Arbeiterheim (seit 1920) betrieben und verfügt heute über drei Säle mit 318, 120 und 88 Sitzplätzen und ist das einzige aus der Frühzeit des Films verbliebene Kino in der Linzer Innenstadt, die ansonsten über nur noch zwei jüngere Programmkinos verfügt, nachdem alle anderen Kinos in der Innenstadt bis Ende des 20. Jahrhunderts mangels Auslastung schlossen. Zuletzt war dies beim architektonisch am auffälligsten an ein Kino erinnernden Kolosseum Kino der Fall, welches nach seiner Schließung vorübergehend als Disko betrieben wurde und seit 2006 als Filiale für einen Diskonthändler dient.
Das Central Kino gab am 30. November 2006 seine vorerst letzte Kinovorstellung. Die geringe Auslastung des einzigen verbliebenen Kommerzfilmkinos in der Linzer Innenstadt hat die Beendigung des Pachtvertrages bewirkt. Da es Interessenten zur Weiterführung des Kinos gibt wird das Kino vermutlich weiter verpachtet und nach einer Umbauphase weitergeführt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Kutschera: Geliebte Traumwelt. Linz 1961
- Irene Steiner: Kinematographie in Oberösterreich bis 1914. Diplomarbeit, Wien 2002
