Carrión de los Condes

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Carrión de los Condes ist ein spanisches Dorf in der autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Es liegt in der Provinz Palencia am Ufer des Río Carrion und befindet sich am Jakobsweg (Camino de Santiago). Carrión de los Condes hat etwa 2300 Einwohner, mehrere Kirchen, sowie das alte Kloster San Zoilo, das der Stadt gegenüber am anderen Ufer des Carrion liegt.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ursprünge der Ortschaft reichen nach archäologischen Funden bis in die vorrömische Zeit zurück. Der Name des Ortes bezieht sich auf das Geschlecht der Grafen Beni-Gómez; Gómez Diaz und seine Ehefrau Teresa errichteten im Jahre 1077 im Kloster San Zoilo eine Benediktinerabtei und ließen eine Brücke und eine Pilgerherberge bauen.

Literarische Berühmtheit erlangten die Grafen Diego und Fernando Gómez, die "Condes de Carrion", deren Grabmäler im Kloster zu sehen sind. Sie heirateten die Töchter des El Cid, Elvira und Sol, gegen den Willen des Cid, misshandelten und verließen sie. El Cid tötete beide Schwiegersöhne im Gerichtskampf und verheiratete seine Töchter mit den Königen von Aragon und Navarra. So berichtet die Sage und das spanische Nationalepos Cantar del mio Cid. (Für die Misshandlung durch die Grafen gibt es keine historischen Belege. Vielmehr dürfte es die Absicht der Verfasser gewesen sein, den Cid als idealtypischen Ritter darzustellen, der vor dem Hintergrund solch dunkler Gestalten noch heller und reiner strahlt.)

Im Hochmittelalter war Carrión de los Condes eine sehr wohlhabende Stadt, in der Reichstage und Synoden abgehalten wurden. Der Pilgerführer Liber Sancti Jacobi im Liber Sancti Jacobi rühmt es als reich an Brot und Wein. Das Portal der romanischen Jakobskirche zeigt 22 Handwerker, die durch die zahlreichen Pilger reichlich Arbeit fanden. Die andere romanische Kirche des Ortes, Santa Maria del Camino, zeigt das "Stierwunder", bei dem 100 junge Mädchen, die als Tribut an die Mauren ausgeliefert werden sollten, von zwei Stieren gerettet wurden. (Hintergrund sind die maurischen Tributforderungen an Andersgläubige, auf denen der maurische Haushalt zu großen Teilen basierte. In der Propagandamaschinerie der Reconquista wurde dann geschickt die Doppelbedeutung des Wortes Doncella = Jungfrau = Name eines Goldstücks genutzt.)

Carrión de los Condes ist Geburtsort des bedeutenden Dichters und Humanisten Iñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana.