Cappel (Hohenlohe)
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Cappel ist ein Dorf in Hohenlohe, das seit dem 1. Januar 1975 nach Öhringen eingemeindet ist. Der Ort hat heute 1124 Einwohner[1].
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[Bearbeiten] Geographie
Cappel liegt etwa zwei Kilometer oberhalb von Öhringen an der Ohrn in einer Höhenlage 226 m bis 287 m über dem Meeresspiegel. Die erste urkundliche Erwähnung Cappels ist auf das Jahr 1339 zu datieren (als „Cappelen“), der Ort dürfte jedoch zwei bis drei Jahrhunderte älter sein. Der Ortsname weist auf das Vorhandensein einer Kapelle hin, die vielleicht auf dem Cappelberg stand oder an der alten Straße von Öhringen nach Neuenstein. Zu Cappel gehört auch der Weiler Hornberg, der auf eine ehemalige mittelalterliche Burg zurückgeht, die heute nicht mehr zu sehen ist. Auf der Gemarkung scheint es noch zwei weitere, längst abgegange Siedlungen gegeben zu haben.
[Bearbeiten] Geschichte
Cappel kam mit der Vogtei Öhringen unter die Herrschaft der Hohenlohe. Bei der Erbteilung 1553/55 fiel es an die Linie Hohenlohe-Neuenstein, der Weiler Hornberg an Hohenlohe-Waldenburg. So blieb es bis 1819, bis über das Ende der Hohenloher Herrschaft hinaus. 1819 wurden die beiden Orte zu einer Schultheißerei zusammengefasst, und es wurde eine einheitliche Markierung geschaffen. So stand der Gemeinde Cappel-Hornberg ein Schultheiß, später ein Bürgermeister vor. Seit 1. Januar 1975 ist Cappel ein Stadtteil von Öhringen.
[Bearbeiten] Religionen
Cappel hat nie eine selbstständige Kirchengemeinde gebildet, sondern von Anfang an zum Stift Öhringen gehört. Heute gehören die evangelischen Christen zur evangelischen Kirchengemeinde Öhringen, die katholischen zu St. Joseph Öhringen (bis 1945 war der Ort fast ausschließlich evangelisch). Seit 1927 besitzen Cappel und Eckartsweiler einen gemeinsamen Friedhof an der Grenze zwischen beiden Orten.
[Bearbeiten] Bauwerke und Einrichtungen
Der römische Limes verlief über die Ortsgemarkung, woran ein Gedenkstein erinnert. In Cappel befindet sich das Hofgut, ein Palais, das zusammen mit einem Park 1736 von Graf Johann Friedrich I. als kleines Orangerieschloss errichtet wurde. Die ursprünglich vollständig verglaste Südseite wurde nach 1800 durch die heute klassizistische Front mit Rundbogenfenstern ersetzt. Im 19. Jahrhundert verkaufte das Fürstenhaus Palais, Park und zugehörigen Grundbesitz; danach entstanden zusätzliche Wirtschafts- und Wohngebäude.
In der Dorfmitte Cappels steht das Schafhaus aus dem Jahr 1747. Das Fachwerkhaus mit Türmchen wurde 1950 renoviert und dient heute als Sitz der Verwaltungsstelle. Grundschule (1963), Kindergarten (1973), Feuerwehrhaus und Friedhof sowie ein Dorfgemeinschaftsraum sind weitere öffentliche Einrichtungen in Cappel.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Bis 1735 gab es in Cappel eine Brauerei im fürstlichen Besitz, südlich der heutigen Durchgangsstraße. Die Brauerei ging in privates Eigentum über, und neue Brauereianlagen wurden nördlich der Durchgangsstraße errichtet (und zweimal nach Bränden 1885 und 1936 neu aufgebaut). Das Hohenloher Löwenbräu Cappel (HLBC) war in der Region weit bekannt. 1982 übergab der Besitzer seinen Betrieb an eine Stuttgarter Großbrauerei, die jedoch den Betrieb bald einstellte. 1986 wurden die Anlagen abgebrochen (mit Ausnahme der stattlichen Brauereigaststätte) und ein Lebensmittelmarkt errichtet.
Cappel ist durch seine verkehrsgünstige Lage für gewerbliche Betriebe ein interessanter Standort. Neben einer genossenschaftlichen Bankfiliale sind im Ort Lebensmittel, Fahrzeug- und Holzhandel, verschiedenste Handwerksbetriebe sowie vier Gastromiebetriebe vorhanden. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich in den vergangenen Jahren auf nur noch vier reduziert.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Landesstraße L1036, die Oberzentren Heilbronn und Schwäbisch Hall verbindend, führt mitten durch Cappel. In diese Landesstraße münden in der Ortsmitte Kreisstraßen aus nördlicher und südlicher Richtung. Über die Gemarkung Cappel führt die Bundesautobahn A6 Heilbronn–Nürnberg. An der Bahnstrecke Hohenlohebahn liegend, befindet sich in Cappel die erste Haltestelle der Stadtbahnlinie S4 in Richtung Heilbronn. Mehrere touristisch ausgewiesene Radwege führen durch Cappel.
[Bearbeiten] Vereinswesen
Es besteht ein Gesangverein und ein Dorfgemeinschaftsverein mit mehreren Untergruppen.
[Bearbeiten] Literatur
- Öhringen. Stadt und Stift. Stadt Öhringen, Öhringen / Sigmaringen 1988
[Bearbeiten] Quellen
Koordinaten: 49° 12′ N, 09° 32′ O
