Burning Heart Records

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Burning Heart Records ist ein Plattenlabel mit Sitz in Örebro, Schweden, das 1993 von Peter Ahlqvist gegründet wurde und sich in den ersten Jahren vor allem auf Musikstile wie Punkrock und Hardcore konzentrierte. Burning Heart ist ein von Majorplattenfirmen unabhängiges Label. Mehrere Trends in der schwedischen Musikszene, die weltweit Aufmerksamkeit erregten, hatten ihre Wurzeln in Veröffentlichungen auf Burning Heart Records. In den letzten Jahren erweiterte sich der musikalische Horizont der Veröffentlichungen weg von der strikten Ausrichtung auf Punkrock und Hardcore auch auf andere Felder des Musikgeschehens wie Soul, Rock und sogar Hip-Hop.

Im Jahre 2002 erwarb das US-amerikanische Indie-Label Epitaph Records 51 Prozent von Burning Heart. Dadurch wurden die Vertriebsmöglichkeiten des Labels in den USA und Australien verbessert. Trotz dieses Faktes arbeitet Burning Heart Records weiterhin unabhängig in Belangen, die das A&R und dem künstlerischen Aufbau von Künstlern betreffen. Von Dezember 2003 bis Oktober 2006 gab es eine Niederlassung in Berlin, die sich um sämtliche Belange von Burning Heart in Deutschland kümmerte.

[Bearbeiten] Geschichte

Neben den augenscheinlichen wirtschaftlichem Interesse, nämlich Tonträger an den Mann zu bringen ist Burning Heart Records ein Beispiel für eine unabhängige Plattenfirma, die aus reinem Idealismus und der Liebe für Musik als 1-Mann-Unternehmen gegründet wurde (Vergleiche auch Revelation Records; Victory Records, Noisolution, Epitaph) Peter Ahlqvist hatte in den Achtzigern schon mit Uproar Records sein eigenes kleines Punkrock-Label gestartet, und lebte vorrangig vom Vinyltausch mit anderen kleinen Labels und Fanzines wie dem Maximum Rock'n'Roll. Das Interesse an der britischen und amerikanischen Punkrock & Hardcore, sowie der D(o)I(t)Y(ourself) Attitüde, die fester Bestandteil des Punkrock / Hardcore Selbstverständnisses ist, führte schließlich zur Gründung von Burning Heart Records.

Durch den von The Offspring, Green Day und NoFX ausgelösten Punkrockhype entstand auch für schwedische Bands des gleichen Genres, wie Millencolin, oder No Fun At All ein Interesse, das sich vorerst auf Deutschland, Holland und die USA beschränkte, sich aber in - für ein kleinen Indie wie Burning Heart erstaunlichen - Verkaufszahlen niederschlug. Dadurch bekam das Label sehr früh den Stempel des "Melodypunklabels" aufgedrückt, was sich aber im Signing und Aufbau von Bands wie Breach, Refused, Nasum (deren Sänger bei einem Tsunami in Thailand umkam) erledigte.

Die Firma wuchs und auch die Mitarbeiterzahl stieg auf inzwischen 9. Besonders die Erfolge von Millencolin, Refused und The Hives sorgten für langjährige wirtschaftliche Stabilität. Nachdem The Hives über lange Jahre zu einer festen internationalen Größe aufgebaut wurden, verließ die Band Burning Heart Records im Jahre 2003 vor Vertragsende zu Universal Records, was einen langjährigen Rechtsstreit nach sich zog, der 2005 zugunsten von Burning Heart Records entschieden wurde.

Ein roter Faden, der sich durch die Labelgeschichte zieht, ist die Energie, die in den Aufbau von hoffnungsvollen Musikern gesteckt wird. Nur selten wurden bereits erfolgreiche Künstler gesignt, sondern Künstler von Null auf "Rockstar" unterstützt. Besonders die Erfolge von Moneybrother, Refused, Millencolin The Hives sind hier zu nennen. Die musikalische Ausrichtung ist nach Aussage von Peter Ahlqvist heute eher als "Punk im Herzen" zu umschreiben, während die Musik von Indiepop bis zu Hardcore oder HipHop variiert.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

Burning Heart Records beschäftigt 8 feste Mitarbeiter in Schweden:

Peter Ahlqvist - Owner, Managing Director and Head of A & R
Richard "Sejka" Ardermark - Marketing Manager
Magnus Bergman - AD / Web
Camilla Gaasvik - Marketing Assistant
Mudda Johansson - Promotion Manager
Kimmo Kirvesmäki - Songs & Stories Publishing
Jallo Lehto - Production Manager
Jonas "Jonne" Nilsson - Financial Controller

Deutschland:

Gero Langisch - Promotion-, Marketing Manager, A&R

[Bearbeiten] Internationale Marktstellung

In den letzten Jahren hat sich Burning Heart Records zu einer festen Größe im internationalen Musikgeschehen entwickelt. Mehrere schwedische Grammys und Gold sowie Platinauszeichungen für Moneybrother, The Hives, Millencolin und Refused sprechen eine eigene Sprache.

Burning Heart Records gilt als einer größten unabhängigen Musikexporteure Schwedens und wurde aus diesem Grund vom schwedischen Kulturministerium für seine Unterstützung der schwedischen Kultur ausgezeichnet. In den letzten Jahren hat sich das Augenmerk von der strikten Ausrichtung auf schwedische Künstler weg entwickelt, was sich in den Signins von boysetsfire, Samiam (beide USA) sowie Hell Is For Heroes (UK) niederschlug.

Hier eine Auflistung einiger fester internationaler Vertriebe von Burning Heart Records:

Deutschland: SPV
Österreich: Edel
Schweiz: Phonag-Edel
Frankreich: Pias
Australien: Shock

Weiterhin werden viele Releases auch an andere Labels für den internationalen Markt (besonders Japan) lizenziert. Beispielsweise „The Misery Index: Notes From The Plague Years“ von boysetsfires an Solitary Man Records. In den USA werden die Releases von Burning Heart Records vorrangig von Epitaph Records vertrieben, nur in Ausnahmefällen werden Releases an andere Indielabels lizenziert (z.B. Nasum an Relapse).

Der stärkste Markt für Burning Heart Records ist neben dem Heimatland Schweden (mit regelmäßigen Top-10-Platzierungen und mehreren Gold und Platinauszeichnungen) besonders Deutschland (auch hier mit regelmäßigen Chartpositionen, sowie als feste Größe im Underground, der Indie- und Punkrockszene), sowie die USA, Japan und Australien. Auch in Großbritannien, Südosteuropa und besonders Südamerika ist man fest in der Undergroundkultur verankert.

[Bearbeiten] Wirtschaftliche Entwicklung

Nach einem stetigen Aufwärtstrend im gesamten letzten Jahrzehnt hat auch Burning Heart Records (wie ein Großteil der Musikindustrie) mit zurückgehenden Verkäufen zu kämpfen. Da der Aufbau von Künstlern in den letzten Jahren große Erfolge gebracht hat, kann man auf dem schwedischen und deutschen Markt inzwischen auf hohe Chartpositionen für viele Releases verweisen. Die Verkaufzahlen liegen weltweit nach Aussagen von Peter Ahlqvist zwischen 8000 und 150.000 verkauften Tonträgern pro Release. Den Herausforderungen durch illegale Downloads, CD-Brennen und dem stetig sinkenden kulturellen Wert eines Tonträgers stellt sich die Firma durch Erschließung von neuen Geschäftsbereichen und noch stärkerer Aufmerksamkeit hinsichtlich der Wertigkeit des Produkts Tonträger und dem Willen "Value For Money" zu schaffen. Ein Kopierschutz für CDs wird bei Burning Heart Records abgelehnt.

Zum Umsatz können keine Angaben getätigt werden, da diese Daten nicht öffentlich zugängig sind und die Firma nicht an der Börse notiert ist.