Burg Neukastel

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Treppen an Burg Neukastel

Burg Neukastel manchmal auch Neukastell oder Nicastel genannt, ist eine pfalzgräfliche Burg aus dem 12. Jahrhundert über dem Ort Leinsweiler. Seitdem sie im 17. Jahrhundert zerstört wurde, ist sie eine Ruine. Sie besteht aus einer Oberburg mit Aussichtsplattform auf einem Sandsteinfelsen und einer Unterburg mit Felsenhöhle und Halsgraben. Mauerreste sind nur noch wenige vorhanden.

[Bearbeiten] Geschichte

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1123 vermutlich von den Saliern erbaut, fand die Burg erste urkundliche Erwähnung im Zusammenhang mit Heinrich von Neukastel
1246: Übergabe der Burg zusammen mit den Reichskleinodien auf der benachbarten Burg Trifels an König Konrad IV. durch die Frau des Reichstruchsessen Philipp I. von Falkenstein, Isengard. Seitdem war sie Reichsburg zum Schutz des Trifels.
1252/53: Ludwig von Schüpf benannte sich nach der Burg, er war seit 1232 Landvogt im Speyergau
1307: Nikolaus von Speyer erhielt die Burg als Lehen
1310: König Heinrich VII. übergab die Burg und die Landvogtei im Speyergau an Graf Georg von Veldenz. Als Bedingung musste er 1200 Pfund Heller aus der Judensteuer in Landau und vom Zoll in Germersheim in die Burgen Trifels und Neukastel investieren.
1330: Kaiser Ludwig der Bayer verpfändete die Burg neben zahlreichen anderen Objekten für 6000 Mark Silber an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I.
1353: Die Burg als Reichslehen wurde pfalzgräflich innerfamiliär geteilt und unterverpfändet
1410: Bei der Teilung des pfalzgräflichen Amtssitzes wurde die Burg dem Herzog Stephan, dem Gründer der Linie Pfalz-Zweibrücken, zugeschlagen.
1525: Die Burg nahm im Bauernkrieg erheblichen Schaden, wurde aber durch die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken teilweise wieder aufgebaut. Die Burg sollte mit einem neuen Rondell für Geschütze versehen werden, das Bauvorhaben wurde aber nicht verwirklicht.
1555: Verlegung des Oberamtes von der Burg Neukastel auf das Burgschloss Bergzabern
1648: Auch im Dreißigjährigen Krieg nahm die Burg erheblichen Schaden
1689: Endgültige Zerstörung durch französische Truppen
1828: Der am Bergfuß gelegene Neukasteler Hof, ein Maierhof, der ehemalige Wirtschaftshof der Burg, der auch 1689 zerstört worden war, wurde als Gutswirtschaft auf den vorhandenen Fundamenten wieder aufgebaut
1884: Das Gut mit dem umliegenden Wald und der Burgruine gehörte Dr. Peter Finkler
1890: Der Künstler Max Slevogt hatte Anschluss an die Familie Finkler gefunden und war auf Neukastel seitdem künstlerisch tätig, wohnte aber noch in München
1898: Max Slevogt heiratete Antonie Finkler, eine der Töchter des Gutsherren
1914: Das Gut mit Wald und Burgruine wurde von Max Slevogt ersteigert
1922: Max Slevogt baute das Gut aus und schmückte die Zimmer mit seinen Motiven
1932: Max Slevogt starb und wurde auf dem Familienfriedhof östlich des Gutes begraben. Seine Tochter Nina erbte das Gut.

[Bearbeiten] Namensherkunft

Es wird vermutet dass sich das Neu im Namen auf einen römischen Vorgängerbau bezieht. Grabungen und Forschungen konnten dies jedoch nicht belegen.

[Bearbeiten] Literatur

Alexander Thon, Hans Reither, Peter Pohlit: "... wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg", Burgen der Südpfalz. 2. verbesserte Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1570-5
Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz. Weidlich, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-8035-8356-X
Arndt Hartung: Pfälzer Burgenrevier. 6. ergänzte Auflage. Hartung, Ludwigshafen 1985, ISBN 3-9801043-0-3