Bulava

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Teststart einer Bulava

Die SS-N-30 ist eine U-Boot gestützte ballistische Interkontinentalrakete (SLBM) aus russischer Produktion. Der GRAU-Index lautet D-19M. Der Systemindex der russischen Streitkräfte lautet RSM-56 Bulava. Die Lenkwaffe trägt die Bezeichnung R-30 oder 3M30.

[Bearbeiten] Entwicklung

Die Systementwicklung begann kurz nach dem Zerfall der Sowjetunion 1992. Für die Entwicklung der Bulava wurden viele Komponenten der SS-27 (RS-12PM Topol-M) übernommen. Das Entwicklungsprogramm hinkt zur Zeit rund 5 Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Das System ist zu Testzwecken auf einem U-Boot der Typhoon-Klasse installiert. Der erste Ausstossversuch aus einem getauchten U-Boot fand am 11. Dezember 2001 statt. Der erste Teststart erfolgte am 27. September 2005. Ein weiterer Testschuss am 7. September 2006 missglückte. Der nächste Testschuss am 25. Oktober 2006 missglückte ebenfalls. Das System soll im Jahre 2008 eingeführt werden. Auch eine mobile, fahrzeuggebundene Ausführung ist geplant. Die Bulava soll die Hauptbewaffnung der neuen U-Boote der Borei-Klasse (Projekt 955) werden. Jedes dieser U-Boote kann mit 12 bis 16 R-30 Lenkwaffen bestückt werden.

[Bearbeiten] Technik

Bulava Varianten.

Die SS-N-30 ist eine zweistufige Feststoffstoff-Rakete. Die Steuerung der SS-N-30 erfolgt mittels einer Inertialen Trägheitsnavigationsplattform sowie mit einem elektrooptischen System zur Astronavigation. Es wird eine Präzision (CEP) von unter 350 m erreicht. Die Lenkwaffe können aus dem aufgetauchten oder aus dem getauchten U-Boot verschossen werden.

Es werden folgende Varianten entwickelt:

Bulava-M ist mit einem MARV Gefechtkopf mit einer Sprengleistung von 550 kT bestückt, Reichweite 10.000 km.
Bulava-30 ist mit sechs Gefechtsköpfen MIRV 150 kT bestückt. Reichweite 6.500 km.
Bulava-47 ist mit drei GLONASS-gelenkte Penetrations-Gefechtsköpfe von jeweils 5 kT bestückt und ist zur Bekämpfung von verbunkerten Anlagen konzipiert. Reichweite 8.500 km.

Mit der Bulava lassen sich sämtliche strategische Ziele, wie gehärtete Raketensilos und unterirdische Kommandobunker bekämpfen. US- und NATO Experten sehen die Bulava als hervorragende Zweitschlagswaffe, mit der aber auch ein erfolgreicher Erstschlag geführt werden kann.