Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Biwak - Wikipedia

Biwak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Biwak (frz. bivouac = Feldlager, Nachtlager) bezeichnet ein Lager im Freien, aber auch in Zelten oder Hütten vor allem durch Soldaten oder Bergsteiger.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Darstellung eines Biwaks des 18. Jahrhunderts durch Antoine Watteau (Biwak - Camp volant, Öl auf Leinwand, wohl 1709, Staatliches Puschkinmuseum in Moskau); die Soldaten haben es sich mit diversen Frauenspersonen am Feuer bequem gemacht, rauchen oder spielen Karten.
vergrößern
Darstellung eines Biwaks des 18. Jahrhunderts durch Antoine Watteau (Biwak - Camp volant, Öl auf Leinwand, wohl 1709, Staatliches Puschkinmuseum in Moskau); die Soldaten haben es sich mit diversen Frauenspersonen am Feuer bequem gemacht, rauchen oder spielen Karten.

Ursprünglich gab es in Städten und Festungen, die meisten Städte waren ja zumindest seit dem 17. Jahrhundert befestigt (z. B. Mannheim, Dresden, Wien), eine innerhalb der Mauern befindliche Hauptwache und eine auf dem Glacis, also der freien, schussfeldgewährenden Fläche vor der Mauer, befindliche Beiwache. Als Gebäude für die Hauptwache sind heute noch etwa die Frankfurter oder die Dresdner (Schinkel) Wachgebäude erhalten. Da es auf dem Glacis keine Gebäude gab, musste die Beiwache in Zelten campieren. Die Beiwache hatte dabei die Aufgabe, schon frühzeitig einen nachts anrückenden Feind auszumachen und Alarm zu schlagen, oder aber verspätete Ankömmlinge abzufertigen. Über das Niederländische wurde der Begriff der Beiwache/Biwake nach Frankreich entlehnt, wo er als "Bivoque", "Bivouac" oder ähnliches recht bald zur Bezeichnung eines jeden Campierens von Soldaten im freien Feld diente. Diese Ausdehnung des Begriffes mag wohl auch daher rühren, dass die Franzosen relativ früh die Befestigungen der innerfranzösischen Städte schleiften und damit ein regulärer Festungsbetrieb im Innenland nicht mehr anzutreffen war.

Dieses Biwak im weiteren Sinne wurde ins Deutsche rückentlehnt, oft ohne zu wissen, dass es sich eigentlich um ein verballhorntes deutsches Wort handelt. Und als solches Biwak im weiteren Sinne wird das Wort heute noch gebraucht, konnte also seinen eigentlichen, mit der Schleifung der meisten Befestigungen im 19. Jahrhundert untergegangenen, historischen Zusammenhang überleben. Die inzwischen gebräuchliche Ausdehnung, auch auf Nichtsoldaten, mag auf der weiten Streuung des Wortes beruhen, die durch die allgemeine Wehrpflicht und somit der Berührung weiter Kreise der männlichen Bevölkerung mit dem soldatischen "Biwak" bewirkt wurde.

[Bearbeiten] Militärischer Biwak

Mit dem Biwak der Militärsprache wird der Aufbau und Betrieb eines "Zeltlagers" meist im Wald durch Soldaten bezeichnet, der oft mit einer Geländeausbildung verbunden ist. Es gibt (inoffiziell) verschiedene Formen des militärischen Biwak:

  • Marschbiwak mit Orientierungsmärschen
  • Schießbiwak mit verschiedenen (Handwaffen-)Schießübungen
  • Bataillonsbiwak (Bezeichnung auf dem Dienstplan für Freibier und Grillen. Kategorie: Praktischer Dienst, Anzug: Feldanzug)

Im Bundeswehrjargon ist oftmals eine scherzhafte Deutung des Wortes Biwak als Abkürzung wahrzunehmen, die zu verschiedenen Langformen wie etwa

  • "Bundeswehr-interne Weiterbildung außerhalb Kaserne",
  • "Bundeswehr im Wald außer Kontrolle",
  • "Bundeswehr im Wald am Kämpfen",
  • "Bundeswehr im Wald am Campen",
  • "Bundeswehr im Wald am Kacken",
  • "Besonders im Winter Arschkalt"

geführt hat.

[Bearbeiten] Biwak (Alpinismus)

Das Rheinland-Pfalz-Biwak am Mainzer Höhenweg
vergrößern
Das Rheinland-Pfalz-Biwak am Mainzer Höhenweg
Biwak als Übernachtungsart von Kletterern
vergrößern
Biwak als Übernachtungsart von Kletterern

Im alpinistischen Sinne steht der Begriff des Biwaks entweder für eine behelfsmäßige oder spartanisch ausgestattete, durchaus auch überdachte Unterkunft im Hochgebirge (also für den Schlafplatz an sich, siehe nebenstehendes Bild und den Artikel Biwakschachtel) oder für die Handlung des Übernachtens unter freiem Himmel. Nur Letzteres gilt als Biwakieren im eigentlichen Sinne, also als Nacht ohne Dach über dem Kopf. Freiwillige Biwaks im Gebirge werden um eines besonders intensiven Naturerlebnisses willen durchgeführt, unfreiwillige oft aufgrund eines alpinistischen Notfalls oder der misslichen Lage, dass man vom Einbruch der Nacht oder einem Wetterumschwung überrascht und aufgrund der Schwierigkeit des Geländes oder seiner Erschöpfung zu einem spontanen Biwak gezwungen wird (Notbiwak). Während ungeplante Notbiwaks meist nur mit einem wind- und wasserdichten Biwaksack als einzigem Komfort vonstatten gehen, führen Bergsteiger für geplante Biwaks zusätzlich normalerweise noch einige andere Dinge mit, die die Nacht im Freien erträglicher gestalten, wie z. B. Isomatte, Schlafsack, Kocher u. ä. Ein Sonderfall der geplanten Biwaks ist das Gipfelbiwak, bei dem die Nacht unmittelbar auf oder knapp unterhalb des höchsten Punktes eines Berges verbracht wird. Die Intensität und Fülle der Naturerlebnisse (Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, evtl. Mondaufgang und -untergang, Sternenhimmel, Sternschnuppen, Lichtermeere der Dörfer und Städte im Tal), aber auch der Grad der Ausgesetztheit sind bei dieser Form des Biwakierens besonders hoch.

[Bearbeiten] Biwakplatz

In Polen wird so ein einfachster Zeltplatz bezeichnet (Pole biwakowe). Zum Teil nur ausgewiesene Flächen, auf denen Zelten erlaubt ist, zum Teil private oder von Gemeinden betriebene kleine Zeltplätze mit einfachster Ausstattung. Immer billig, oft an Wasserwanderrouten oder Wanderstrecken. Manchmal mit einer Kasse des Vertrauens, in die man einen kleinen Obolus einwirft.

[Bearbeiten] Boofen

In der Sächsischen Schweiz (Elbsandsteingebirge) bezeichnen die Bergsteiger das Übernachten in der freien Natur als Boofen. Diese Freiübernachtungsstelle besteht meist aus einem Überhang am Sandsteinfels oder einer Felshöhle, der sogenannten Boofe. Diese sind oftmals schon mit einer Schlaf- und Feuerstelle ausgebaut.

Das umgangssprachliche sächsische Wort boofen wurde von pofen = tief und fest schlafen abgeleitet. Der Sinn des Boofen besteht zum einen darin, ein günstiges Quartier zum erholsamen Schlaf nach getaner Bergfahrt zu besitzen, zum anderen im Erleben und Genießen der Natur.

[Bearbeiten] Siehe auch

Wiktionary: Biwak – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
THIS WEB:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2006:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu