Bindlach
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bayreuth | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 58′ N, 11° 36′ O 49° 58′ N, 11° 36′ O | |
Höhe: | 395 m ü. NN | |
Fläche: | 37,60 km² | |
Einwohner: | 7197 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 191 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 95463 | |
Vorwahl: | 09208 | |
Kfz-Kennzeichen: | BT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 72 119 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 95463 Bindlach |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Hermann Hübner (CSU) |
Bindlach ist eine Gemeinde im Regierungsbezirk Oberfranken, im Landkreis Bayreuth, die direkt nördlich an die Kreisstadt Bayreuth angrenzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der heutige Ortsname Bindlach ist slawischen Ursprungs (slaw. Pnetluky). Pnetluky enthält das slawische Verb tlouki, das schlagen bedeutet. Dies lässt eine sinngemäße Übersetzung ins Deutsche zu: Dorf der Leute, die Stämme schlagen.
Die weitere Entwicklung der Schreibweise führt über Pintlock, Pintloch, Bindlich, was heute noch umgangssprachlich zu hören ist, schließlich zu Bindlach.
In einer Privaturkunde (Urkunde HU Bamberg 335 - Hauptstaatsarchiv München) vom 6. April 1178 wird bintlvke zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische „Binutlaka" zurück. Dies wird gedeutet mit „Binsenlache, mit Binsen bewachsenes stehendes Gewässer". Deportierte Sachsen sollen um das Jahr 800 n. Chr. durch Karl den Großen hier angesiedelt worden sein.
Als Teil des hohenzollernschen (seit 1791 preußischen) Fürstentums Bayreuth fiel Bindlach im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Ausgrabungen im August 1992 haben ergeben, dass zwischen Schleifmühle und Allersdorf eine keltische Siedlung aus der Zeit um 450 v. Chr. existiert hat.
Im Jahr 1997 sind beim Wohngebiet Gries viele Keramikscherben von Tonkrügen und Gefäßen aus der Urnenfelder- und Bronzezeit (ca. 1300-750 v. Chr.) gefunden worden, die auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Bindlacher Raumes schließen lassen.
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Ortsteile (Einwohner)
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[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Evangelische St. Bartholomäuskirche (bzw. Dreifaltigkeitskirche) Die prachtvolle Barockkirche wurde von 1766 bis 1768 durch Karl Phillip von Gontard und Rudolf Heinrich Richter erbaut. Sie ist eine der schönsten Kirchen im Markgrafenbarock. Von besonderer Schönheit sind der Kanzelaltar und die Orgel.
Die Qualität eines Schildbürgerstreichs hat hingegen die Beleuchtung des Kirchturms, die in den späten 80er Jahren von einer Privatperson gestiftet wurde. Trotzdem der Turm achteckig ist wird er nur von drei Scheinwerfern angestrahlt.
- Im August findet die Bärnkerwa statt zu deren Auftakt ein als Tanzbär verkleideter Kerwabursch unter großer Beteiligung der Bevölkerung durch den gesamten Ort zum Sportplatz im Wald hinter Stöckig zieht. Ursprung des Brauchs ist eine Geschichte, die sich um ca 1880 zugetragen haben soll und die hier erzählt wird.
[Bearbeiten] Freizeit
Wandermöglichkeiten
Rund um Bindlach bieten sich zahlreiche Wanderwege. Eine davon ist rund um den Siegesturm in Richtung Hochtheta. Auf diesem Hochplateau hat man eine herrliche Sicht über Bindlach (dort befinden sich auch einige Einkehrmöglichkeiten). Auf dem Weg befindet sich ein Abenteuerspielplatz zwischen Sandsteinfelsen. Auch Mountainbiker finden hier gefallen.
Außerdem bietet der 50 km lange Rundwanderweg bei mäßiger Steigung eine tolle Tour für mehrere Tage.
Selbstverständlich bietet auch das nahe gelegene Fichtelgebirge rund um den Ochsenkopf (1024 m) weitere Wandermöglichkeiten.
Wintersportmöglichkeiten
Im Fichtelgebirge, welches sich vor den Toren Bindlachs erstreckt, gibt es die meisten Wintersportmögl. in ganz Nordbayern.
Der Ochsenkopf, welcher mit einer Seilbahn zur erreichen ist, beherbergt eine Sprungschanze, Sommer-, Winterrodelbahn und mehrere Skiabfahrten (die längste ist ca 2.5 km lang).
Selbstverständlich sind dort insgesamt 100 km Loipen gespurt.
Bademöglichkeiten
Direkt in Bindlach liegt der Kiesweiher, der sich hervorragend zum schwimmen, tauchen und baden eignet (kostenlos).
In Bayreuth befindet sich das Erlebnisfreibad Kreuzsteinbad, die Lohengrintherme und weitere Hallenbäder.
[Bearbeiten] Sport
Der Schachverein TSV Bindlach-Aktionär spielt in der 1. Schachbundesliga.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahn
Bindlach besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Bayreuth - Neuenmarkt-Wirsberg (KBS 852) mit Regionalzugverkehr. Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz und ist in den 80er Jahren aufwendig restauriert worden, befindet sich 2006 aber bereits wieder in einem restaurierungsbedürftigen Zustand. Er wird hauptsächlich als Wohngebäude genutzt. Die Fahrkartenausgabe und die Gepäckaufgabe schlossen Mitte der 80er Jahre.
Die Bedienung der Weichen und Formsignale geschieht weiterhin vollmechanisch; die Bedienelemente im Stellwerk stammen noch aus den Zeiten der Königlich-Bayrischen Staaatseisenbahn.
Der Bahnhof kontrolliert auch eine Müllverladestation und eine Panzerverladestation auf Bayreuther Stadtgebiet. Letztere wird nach dem Abzug sämtlicher Truppen aus Bayreuth und Umgebung nicht mehr benutzt.
Anfang 2006 wurde das Gleis 1 ab dem Bahnhofsgebäude in Richtung Harsdorf für jeglichen Zugverkehr gesperrt, das zweiflüglige Ausfahrtssignal in Richtung Harsdorf abgebaut.
[Bearbeiten] Straßen
Die Autobahn A 9 durchschneidet Bindlach und trennt den westlichen, hauptsächlich in den 60er und 70er Jahren erbauten Ortsteil vom Rest des Ortes ab. Erst seit Anfang der 90er Jahre hat Bindlach eine eigene Anschlussstelle, als im Zuge des Ausbaus der A 9 das Autobahndreieck Bayreuth und die direkt südlich des Kreuzes gelegene Behelfsanschlussstelle ausgebaut wurden. Diese hatte bis dahin nur den amerikanischen Truppen auf dem Bindlacher Berg zur Verfügung gestanden.
Bis zum Ausbau der A 9 auf 6 Fahrstreifen war die Autobahn zwischen Bindlach und der Anschlussstelle Bayreuth-Nord die letzte Autobahnallee Deutschlands. Zwischenzeitlich wurde die Strecke wieder beiderseits mit jungen Bäumen bepflanzt.
Die Bundesstraße 2 verläuft durch den Ortskern Bindlachs und durch den Ortsteil Benk.
[Bearbeiten] Luftverkehr
Auf dem Bindlacher Berg befindet sich der kleine Flughafen Bayreuth, auf dem bis 2002 Linienmaschinen auf der Strecke Frankfurt/Main-Bayreuth-Hof landeten.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Gondrom-Verlag
- Eisengießerei Trompetter
- Schneider und Ozga Maschinenbau
- NKD Vertriebs GmbH
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Samenklenge Nordbayern der Bayerischen Forstverwaltung. Hier wird forstliches Saatgut für Bäume nach der Samenernte (z. B. aus Generhaltungsbeständen) durch sortieren, trocknen und reinigen für die weitere Verwendung aufbereitet.
[Bearbeiten] Bildung
Volksschule Bindlach, Grund- und Hauptschule
[Bearbeiten] Literatur
- Haas, Helmut: Bindlacher Chronik, Bindlach 1983, herausgegeben von der Gemeinde Bindlach anlässlich der Rathauseinweihung im Jahre 1983 und der 800-Jahr-Feier.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage der Gemeinde Bindlach
- Geschichte und Aktuelles zum Ortsteil Bindlacher Berg
- Private Homepage über Bindlach
- Bindlach: Wappengeschichte vom HdBG
- Evangelische Kirchengemeinde Bindlach
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