Betonschutzwand
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Eine Betonschutzwand ist eine aus Beton hergestellt passive Schutzeinrichtung an Straßen. Sie wird entweder aus Fertigteilen oder mittels einer Gleitschalung hergestellt. Diese Wände sind nur im Ausnahmefall im Untergrund verankert. Üblicherweise sollen sie etwas nachgeben, um die Bremsbeschleunigung des anprallenden Fahrzeugs (der Insassen) zu verringern. Der Nachgebeweg wird als „Wirkungsbereich“ (ca 0,6 m bis 3 m) bezeichnet. Bei üblichen PKW-Anfahrten bewegen sich die schweren Wände allerdings nicht. Die Wand ist jedoch in der Länge durch eine Eisenverstärkung so stabilisiert, das sie sich als ganzes Stück ausbeult. Der Durchbruch auf die Gegenfahrbahn ist damit verhindert. Vor massiven Hindernissen können die Wände durch Einspannung oder Hinterfüllung verschiebungsfrei ausgebildet werden.
Die aus Fertigteilen hergestellten Wände können auch als zeitlich begrenzter Schutz im Zuge von Straßenbaumaßnahmen errichtet werden. Diese sind dann, im Gegensatz zu den dauerhaft gebauten Wänden, nicht fest mit dem Untergrund verbunden.
Es wird zwischen den doppelseitigen und den einseitigen Betonschutzwänden unterschieden. Die doppelseitige Betonschutzwand weist auf beiden Seiten und die einseitige Betonschutzwand auf einer Seite das sogenannte New-Jersey-Profil auf.
Bei diesem Profil ist eine Hälfte der Wand unten 30 cm breit und verjüngt sich auf 12,5 cm in einer Höhe von 33 cm. Der obere 44 bzw. 78 cm hohe Teil verjüngt sich dann nochmals auf 7,5 cm. Diese Form soll bewirken, dass ein Fahrzeug, welches aus der Spur ausbricht, erst an dem unteren Teil der Wand nach oben geführt und durch die daraus resultierende Schrägstellung anschließend wieder in die Spur zurückgelenkt wird. Durch eine Bewehrung im oberen Teil der Wand sind die Wände so stabil, das selbst Lkw auf diese Art am Durchbrechen der Wand gehindert werden.
Die Installation von Betonschutzwänden wirkt sich allerdings auch negativ auf das Fahrverhalten vieler Verkehrsteilnehmer aus. Im Gegensatz zu Schutzplanken wirkt eine Betonschutzwand eher einengend, da sie eine massive Bauweise aufweist. Viele Fahrer neigen daher zu einer verkrampften und damit unsicheren Fahrweise.