Bernburg (Saale)
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Bernburg | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Bernburg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 48′ N, 11° 44′ O 51° 48′ N, 11° 44′ O | |
Höhe: | 85 m ü. NN | |
Fläche: | 55,15 km² | |
Einwohner: | 32.021 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 581 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06406 | |
Vorwahlen: | 03471, 034692 | |
Kfz-Kennzeichen: | BBG | |
Gemeindeschlüssel: | 15 1 53 006 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schloßgartenstr. 16 06406 Bernburg (Saale) |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Helmut Rieche (CDU) |
Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in der Magdeburger Börde, Sachsen-Anhalt, 30 km südlich von Magdeburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Bernburg liegt an der Saale an der Autobahn 14 und der Straße der Romanik südlich von Magdeburg und nördlich von Halle. Es liegt südlich der Gletschervorstöße der letzten Eiszeit mitten im Schwarzerdegebiet der Magdeburger Börde und hat damit landwirtschaftlich die besten Voraussetzungen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
- Stadtteile Dröbel, Neuborna, Roschwitz, Strenzfeld, Waldau
- Ortsteil Aderstedt
[Bearbeiten] Klima
Bernburg liegt an der Ostgrenze des Mitteldeutschen Trockengebietes, in der Zone des Ostdeutschen Binnenklimas und ist dem Klimaraum des östlichen Harzvorlandes zugeordnet, d. h. Bernburg liegt im Regenschatten des Harzes und ist das trockenste Gebiet Deutschlands.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung 806 des jetzigen Stadtteils Waldau als Waladala wurde von einem einheimischen Heimatforscher in der Chronik des Klosters Moissac in Südfrankreich gefunden. Bernburg selbst wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. am 29. Juli 961 erwähnt.
Die Stadt entstand an der Furt über die Saale. Erst wurde eine Ansiedlung am rechten Ufer erwähnt; bald weitete sich die Stadt am linken Ufer zwischen den zwei Saalearmen aus.
Die Saale überfließt eine Stufe. Das Wassergefälle war prädestiniert für den Mühlenbau, doch eine Mühle wird erst 1219 erwähnt. 1239 wurde die erste Saalebrücke erwähnt, die bis in unser Jahrhundert immer wieder durch Eisgang oder Feuer zerstört wurde. Auf dem Berg wurde eine Burg errichtet, die die Furt bewacht. 1278 erhält Bernburg das Stadtrecht. Um 1300 weitet die Stadt sich aus, es wird die Bergstadt bebaut.
Um 1325 ist der Legende nach Till Eulenspiegel Turmbläser auf dem Schloss.
1603 bis 1863 ist Bernburg Residenzstadt des eigenständigen Fürstentums, später Herzogtums, Anhalt-Bernburg.
Zwischen 1940 und 1941 wurden in der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (heute Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie) annährend 10.000 Menschen im Rahmen des Euthanasieprogramms "T4" während des Nationalsozialismus vergast.
1961 wird die Hochschule Bernburg, jetzt Teil der Fachhochschule Anhalt, gegründet.
Bernburg ist eponymer Fundort der neolithischen Bernburger Kultur, einer Untergruppe der Trichterbecherkultur.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
1 lt. W. v. Kügelgen Jugenderinnerungen eines alten Mannes
2 29. Oktober
3 31. August
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
[Bearbeiten] Bürgermeister
Oberbürgermeister Helmut Rieche (CDU)
[Bearbeiten] Wappen
In Silber eine rote Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, offener Rundbogentoröffnung sowie zwei gezinnten Türmen mit goldenen beknauften blauen Spitzdächern und je drei (2:1) Fensteröffnungen, die untere Öffnung rund. In der Toröffnung ein Wappenschild: gespalte, vorn von Schwarz und Gold neunmal geteilt, schräg mit einem grünen Rautenkranz. Zwischen den Türmen auf den Mauerzinnen ein rot gefütterter silbener Spangenhelm - die Spangen golden - mit goldener Krone; die Helmdecken rechts rot/silber; links schwarz/golden. Aus der Krone aufsteigend zwei bekleidete übereck von Schwarz und Gold quadrierte, sich kreuzende Menschenarme, in den Händen grüne Pfauenfedern.
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Die Stadt Bernburg bildet zusammen mit der Gemeinde Gröna die Verwaltungsgemeinschaft Bernburg, wobei die Stadt Bernburg die Trägergemeinde ist. Die frühere Gemeinde Aderstedt wurde zum 01.01.2004 in die Stadt Bernburg eingemeindet und bildet heute den Ortsteil Aderstedt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Anderson, Indiana (USA)
- Chomutov (Tschechien)
- Fourmies (Frankreich)
- Rheine (Westfalen)
- Tarnowskie Góry (Polen)
- Trakai (Litauen)
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Schloss Bernburg, Altstadt, Tierpark, Wasserwerk, Märchengarten, Keßlerturm, Parkeisenbahn, Marienkirche, Nikolaikirche, Schloßkirche, Hasenturm, Flutbrücke, Theater, Rathaus.
Die Kirche St. Stephani im Ortsteil Waldau ist Bestandteil der Straße der Romanik.
Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Bernburg.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Die größten Betriebe sind:
- das Zementwerk
- das Sodawerk
- das Steinsalzwerk
- das Serumwerk
- Institut für Pflanzenzüchtung
- die Landwirtschaft auf den Schwarzerdeböden z. B. Raps, Zuckerrübenanbau, Weizen und Gerste.
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] Bildung
Im Ortsteil Strenzfeld befindet sich ein Standort der Fachhochschule Anhalt. Hier findet die Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft (insbesondere Pflanzenforschung und Ökotrophologie),Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften statt.
[Bearbeiten] Gymnasien
Das Friederiken-Gymnasium, das Hermann-Hellriegel-Gymnasium und das alte Gymnasium Carolinum wurden zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu einem neuen Gymnasium Carolinum verschmolzen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hermann Hellriegel war Biologe in Bernburg 1880 - 1896
- Friedrich Adolf Krummacher war Theologe, Generalsuperintendent in Bernburg 1812 - 1824
- Wilhelm von Kügelgen 1802 - 1867, frühromantischer Maler und Schriftsteller, im bernburgischen Hofdienst
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- 1890: Otto von Bismarck
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Christian I. (Anhalt-Bernburg), Fürst von Anhalt-Bernburg
- Rudolf Hans Bartsch von Sigsfeld, deutscher Luftschiffpionier
- Hilde Benjamin, Vorsitzende Richterin in einer Reihe von politischen Schauprozessen in den 1950er Jahren und Justizministerin der DDR
- Hans-Joachim Böhme (Politbüro), SED-Funktionär der DDR
- Gerhard Dünnhaupt, Bibliograph und Buchhistoriker
- Burkhard von Erlach, Jurist und Hofmarschall
- Friedrich Albrecht Carl Gren, deutscher Chemiker
- Otto Knefler, deutscher Fußballtrainer
- Michael Müller (Politiker), deutscher Politiker
- Liselotte Rauner, deutsche Schriftstellerin
- Ferdinand Reich, deutscher Chemiker und Physiker
[Bearbeiten] Literatur
- Dietmar Schulze: Euthanasie" in Bernburg. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg/Anhaltische Nervenklinik in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlag Die Blaue Eule, Essen 1999, ISBN 3-89206-954-9
- Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg. Band 1. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 1998, ISBN 3-910192-65-3
- Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg. Band 2. Anhaltische Verlagsgesellschaft mbH, Dessau 2000, ISBN 3-910192-79-3
- Jürgen und Riccardo Weigelt: Bernburg. Fotografien von gestern und heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002
- Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. 1870
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.gedenkstaette-bernburg.de/
- http://www.deathcamps.org/euthanasia/bernburg_d.html Euthanasie in Bernburg
- http://www.bernburg.de/
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