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Berlin-Spandau

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Karte
Lage von Spandau in Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Bezirk Spandau
Geografische Lage: Koordinaten: 52° 33' N, 13° 12' O 52° 33' N, 13° 12' O
Vorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B

Spandau ist der namensgebende Ortsteil im Bezirk Spandau von Berlin.

Der Ortsteil Spandau repräsentiert den Ortskern des ehemaligen Stadtkreises Spandau, der 1920 als Bezirk Spandau nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Im Sprachgebrauch können Ortsangaben in Spandau auch in den direkt angrenzenden Bebauungen der Ortsteile Berlin-Wilhelmstadt (Spandau-Wilhelmstadt) und Falkenhagener Feld (Spandau-Falkenhagener Feld) liegen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Etwa seit dem 7. Jahrhundert war das Havelland von den Sprewanen und Hevellern (slawischen Stämme) besiedelt. Albrecht der Bär soll die Burg Spandau im Zuge der Ostkolonisation an der Stelle der heutigen Zitadelle Spandau errichtet haben.

Situation im Brandenburger Raum um 1150
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Situation im Brandenburger Raum um 1150
Altar der St. Nikolai-Kirche
Turm des Spandauer Rathauses
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Turm des Spandauer Rathauses
Zitadelle Spandau
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Zitadelle Spandau

Die Ursprünge Spandaus sind auf einen Burgwall zurückzuführen, der am Zusammenfluss von Havel und Spree angelegt war. Aus dieser unbefestigten Anlage entstand bis zum Ende des 10. Jahrhunderts eine befestigte Burganlage, deren slawischer Name nicht überliefert ist und die in der Forschung deshalb als "Alt-Spandau" bezeichnet wird. Lange Zeit wurde für den Stadtnamen wegen der alten Endung auf -ow ein slawischer Ursprung angenommen. Jedoch dürfte es sich hier um den in deutschen Ortsnamen oft anzutreffenden Namensbestandteil "-Au" handeln. Die Burg Spandau wird im Jahr 1197 zum ersten mal urkundlich erwähnt („Everardus advocatus in Spandowe“ in einer Urkunde des Markgrafen Otto II.). Offenbar handelt es sich dabei schon um die nördlich von Alt-Spandau gelegene neue askanische Burg. Die Urkunde befindet sich heute im Dommuseum der Stadt Brandenburg an der Havel.

Neben der Burg entwickelte sich auch eine Siedlung, die der Burg angeschlossen war. Als die Burg den an sie gestellten Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte, wurde sie ausgebaut. Im Zuge dieses Ausbaus wurden wohl die Bewohner in den heutigen Teil der Altstadt Spandau umgesiedelt.

Entgegen allgemein verbreiteter Ansicht wird in der am 7. März 1232 von den Markgrafen Johann I. und Otto III. ausgestellten Urkunde Spandau nicht das Stadtrecht erteilt. Der Text der Urkunde - sofern die erhaltene deutsche Übersetzung authentisch ist, was teilweise angezweifelt wird - macht vielmehr deutlich, daß Spandau bereits Stadtrechte besitzt und hier noch zusätzliche Rechte - vor allem der Bau einer Flutrinne, der Vorgängerin der Schleuse - gewährt werden. Tatsache ist also, daß in dieser Urkunde Spandau zum ersten Male als Stadt erwähnt wird, wann die Verleihung der Stadtrechte erfolgte, geht daraus allerdings nicht hervor. Bis um 1560 wuchs Spandau als normale Stadt weiter, bis Kurfürst Joachim II. anordnete, die Burg durch eine Landesfestung zu ersetzen. Auf den Kurfürsten ist auch der Knüppelkrieg im Jahr 1567 zwischen Spandau und Berlin zurückzuführen.

Die Spandauer Zitadelle wurde im Jahr 1594 fertiggestellt. Ab 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde in Spandau eine Garnison stationiert und die Stadtmauer ausgebaut.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich an dem Status als Militärstadt nichts. Verstärkt wurde dieses durch den Bau einer Gewehrfabrik im Jahr 1722 auf Befehl von König Friedrich Wilhelm I..

Vom 24. zum 25. Oktober 1806 wurde die Zitadelle von den Franzosen belagert, was die Preußen zur Kapitulation bewegte. In den Befreiungskriegen wurde im März 1813 das von Franzosen besetzte Spandau von russischen Truppen belagert. Preußische Truppen lösten die Russen ab und begannen mit dem Beschuss von Spandau und der Zitadelle Spandau. Am 23. April gaben die Franzosen ihre Kapitulation bekannt und verließen Spandau. Im Jahr 1878 wurde der Name der Stadt von Spandow in Spandau geändert.

Rest der Befestigungsanlagen der Festung Spandau: Batardeau zur Regulierung des Wasserstandes im Festungsgraben
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Rest der Befestigungsanlagen der Festung Spandau: Batardeau zur Regulierung des Wasserstandes im Festungsgraben

Mit dem Reichsfestungsgesetz vom 30. Mai 1873 wird Spandau zúr Festungsstadt, bis am 27. Januar 1903 die Entfestigung angeordnet wird[1].

Im 19. Jahrhundert wurde in Spandau die Rüstungsindustrie massiv ausgebaut. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Industrie noch mehr erweitert, so dass zum Ende des Krieges Spandau ein bedeutendes Rüstungszentrum des Deutschen Reiches geworden war.

Die ersten Eisenbahnanschlüsse erhielt Spandau 1846 durch die Berlin-Hamburger Bahn und 1871 durch die Berlin-Lehrter Eisenbahn zwischen Berlin und Hannover.

Ab 1897 siedelte die Firma Siemens & Halske wichtige Industrieanlagen im Nord-Osten Spandaus an. Später erwuchs daraus ein eigener Stadtteil: Berlin-Siemensstadt.

Am 1. Oktober 1920 verlor Spandau die kommunale Selbständigkeit und wurde der achte Stadtbezirk Berlins. Der Bezirk Spandau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Britischen Besatzungszone und verlor einen Teil des Ortsteils Staaken (West-Staaken) an die Sowjetische Zone. 1990 wurde das abgetrennte West-Staaken mit dem Bezirk Spandau wiedervereinigt.

In der Vier-Sektoren-Stadt Berlin nach 1945 gehörte Spandau zum Britischen Sektor. Internationale Bekanntheit erlangte Spandau 1947 durch die Inhaftierung der Kriegsverbrecher des Dritten Reiches in dem im Ortsteil Wilhelmstadt gelegenen Spandauer Kriegsverbrechergefängnis.

[Bearbeiten] Gegenwart

Der Bezirk Spandau ist mit seinen Versorgungseinrichtungen ein bedeutender Wirtschaftsstandort Berlins und besitzt auf der anderen Seite auch große Wald- und Wasserflächen, die als Ausflugsgebiet genutzt werden. Der Ortsteil Spandau mit den angrenzenden Wohngebieten kann so auf eine nahezu eigenständige städtische Infrastruktur zurückgreifen. Das kulturelle Zentrum Spandaus ist die Altstadt, von deren alter Bausubstanz allerdings aufgrund der Kriegsereignisse des Zweiten Weltkrieges sowie einer radikalen Sanierung in den 1950er Jahren wenig erhalten geblieben ist.

Die 1978 eingeleitete Umgestaltung der Altstadt zu einer Fußgängerzone wurde nach mehr als 10 Jahren 1989 abgeschlossen. Der Handel in der Altstadt steht seit 2001 unter großem Konkurrenzdruck durch das benachbarte Einkaufszentrum Spandau Arcaden mit 125 Geschäften.

Das bedeutendste Bauwerk der Altstadt ist die Nikolai-Kirche, eine dreischiffige gotische Hallenkirche (15. Jahrhundert), deren Turm seit 1989 wieder eine rekonstruierte Barockhaube mit Schinkelschem Schmuckwerk nach Plänen von 1839 hat. Das älteste Gebäude Spandaus ist das Gotische Haus. In ihm ist eine Kunstgalerie untergebracht, außerdem kann man sich hier über kulturelle Veranstaltungen in Spandau informieren. Das Stadtgeschichtliche Museum befindet sich im neuen Zeughaus, einem Gebäude auf der Zitadelle Spandau. Im ältesten Stadtteil Spandaus, dem Kolk, stehen Reste der Stadtmauer. Unweit der Altstadt befindet sich die Zitadelle mit dem Juliusturm, eine Renaissancefestung, die verschiedene Kultureinrichtungen beherbergt.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten


[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Berlin-Spandau – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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