Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium
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Die Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium ist eine aus dem Pietismus erwachsene deutsche Bekenntnisbewegung, die sich Positionen der Evangelischen Kirche entgegenstellt, die sie als Entstellung der Heiligen Schrift wertet. Insbesondere lehnt sie die historisch-kritische Bibelauslegung und die Entmythologisierung der Bibel durch Rudolf Karl Bultmann ab.
In ihrem Namen lehnt sich die Bekenntnisbewegung an die Bekennende Kirche an.
Gegründet wurde sie von einigen Theologen aus dem konservativen theologischen Lager. 1966 trat die Bewegung erstmals – als Reaktion auf eine Kirchentagsrede von Dorothee Sölle – mit einem großen Bekenntnistag in Dortmund an die Öffentlichkeit, an dem etwa 25.000 Besucher teilnahmen.
Nach ihrem eigenen Verständnis ist die Bekenntnisbewegung „von Jesus Christus gerufen, um für die schrift- und bekenntnisgebundene Verkündigung des Evangeliums zu beten und zu ringen“. Ihre Arbeit sei danach „allein auf das Evangelium von Jesus Christus, dem alleinigen Herrn seiner Gemeinde“ zu gründen, damit die Bibel „vollkommene Richtschnur des Glaubens, der Lehre und des Lebens“ werde.
Heute wendet sich die Bekenntnisbewegung vor allem gegen zwei theologische Richtungen: Zum einen wirft sie nach wie vor emanzipatorischen, friedensbewegten oder sozialkritischen Bewegungen innerhalb der Kirche theologischen Liberalismus vor, zum anderen verurteilt sie charismatische Aufbrüche in der Kirche als „neuzeitliches Schwärmertum“. In beiden Fällen wirft sie den jeweils anderen Seiten vor, sie hätten die „Offenbarung des dreieinigen Gottes in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments nicht als ausreichend betrachtet“.
Die Stellungnahmen gegen die charismatische Bewegung (insbesondere gegen ProChrist und die Willow Creek-Bewegung) führten 1998 zu schweren Auseinandersetzungen in der Gemeinschaft, da einige Mitglieder des Bundesarbeitskreises und Teile der Arbeitskreise auf landeskirchlicher Ebene darin den Kampf gegen „Glaubensgeschwister“ sahen.
Mitgliedszahlen der Bekenntnisbewegung sind nicht bekannt. Der von ihr zweimonatlich herausgegebene Informationsbrief hatte 1998 eine Auflage von etwa 35.000 Exemplaren.
Als Gegenpol zum als zu pluralistisch wahrgenommenen Deutschen Evangelischen Kirchentag veranstaltet die Bekenntnisbewegung gemeinsam mit anderen Gruppen aus dem evangelisch-konservativen Spektrum seit 1973 den Gemeindetag unter dem Wort. Zu der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung kommen in der Regel zwischen 15.000 und 20.000 Besucher. Darüber hinaus bieten einzelne Gruppen der Bekenntnisbewegung Bibelfreizeiten, Seminare und andere Veranstaltungen an.