Barriadas
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Der Begriff Barriadas bezeichnet eine benachteiligte Siedlung in der Peripherie großer Städte Lateinamerikas. Sie bestehen im wesentlichen aus einer Ansammlung kleiner Hütten, die zunächst aus Holzabfällen, Stoff und Schrott gebaut werden, meist an Steilhängen oder anderen schwerer zu besiedelnden Flächen. In späteren Ausbaustufen entstehen dann richtige kleine Häuser aus Steinen, die im Laufe der Jahre oft auch verputzt und gestrichen werden.
In Peru gibt es mehr als 800 Barriadas, die heute euphemistisch Junge Siedlung (Pueblos Jovenes) genannt werden. Mehr als 2 Millionen Menschen leben in Lima in solchen Gebieten.
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[Bearbeiten] Synonyme
Barriadas ist insbesondere eine Bezeichnung aus Bolivien und Peru; ähnliche mehr oder weniger gut organisierte und etablierte Armutsrandzonen werden in Mexiko Rancherías, in Brasilien Favela, in Argentinien Callampas und in Chile einfach Población genannt.
Andere Kontinente: Bidonville (frankophones Afrika), Katchi abadi (Pakistan).
[Bearbeiten] Kontroverse
Während einige Regierungen Barriadas ausschließlich als durch Umsiedlung aufzulösende Problemzonen sehen, beschäftigen sich in den letzten Jahren einige Architekten durchaus positiv interessiert mit dem Phänomen der Eigenbauhäuser. Ältere Barriadas verfügen tatsächlich über eine gewisse Infrastruktur mit Stromversorgung, Trink- und Abwasserleitungen.
Der britische Architekt John Turner bezeichnete die berühmten Barriadas von Lima sogar als "geordnete, gutfunktionierende, selbstverwaltete Siedlungen von Leuten, die nicht nur genau wissen, was sie bauen wollten, sondern auch wie".
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/32/display/4140962 Foto: Barriadas von Lima, Peru