Bar Fine
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Der Begriff Bar Fine (oft auch barfine geschrieben) heißt übersetzt in etwa „Hausgebühr“ oder „Hausablöse“. Bezeichnet wird damit eine Zahlung an einen Barsitzer (durch Angestellten oder Kunden) wodurch dem Angestellten erlaubt wird, vorzeitig die Bar zu verlassen, gewöhnlich um den Kunden zu begleiten. Diese Zahlungsform tritt typisch in der Prostitution Thailands und der Philippinen auf.
Während - wegen des grundsätzlichen Verbots der Prostitution - anderer Bordellbetrieb in diesen asiatischen Ländern strafrechtlich verfolgt wird, so ist die Verwendung einer Bar Fine als Vermittlungsgebühr erlaubt oder zumindest weitläufig toleriert. Innerhalb der Bar darf hier auch keine sexuelle Leistung stattfinden, die Bar Fine selbst beinhaltet auch nicht den Preis der sexuellen Leistung - diese muss erst danach mit der Prostituierten ausgehandelt werden. Nur in einigen wenigen Rotlichtbezirken der Philippinen (Angeles City) findet man Lokale, in denen der Gesamtpreis mit dem Barbetreiber ausgehandelt wird.
In Ländern mit legaler Prostitution (einschließlich Deutschland) ist die Vermittlung der Prostituierten anders geregelt, wodurch ein System einer Bar Fine keinen Rückhalt findet. Stattdessen anzutreffen sind Mietgebühren von Zimmern, etwa als Tagesgebühr in Bordellen oder Zeitgebühr in Stundenhotels.
Die Höhe der Bar Fine Ablöse in Thailand (in Rotlichtbezirken von Nana Plaza oder Pattaya) lag 2005 bei 500-600 Baht, entsprechend etwa 10-12 Euro. Dies versteht sich dort ohne jegliche sexuelle Dienstleistung.
Als umgangssprachliche Synonyme erscheinen im englischen Sprachraum auch "night off" (eine Nacht frei), "buy out" (abkaufen) und im asiatischen Engrish-Slang das "paybar" ('Zahle-Bar').
Eine vergleichbare Form findet sich in manchen lateinamerikanischen Ländern als Salida (etwa "Ausgangsgebühr"). In der Dominikanischen Republik liegt die Spannwweite bei 500 bis 1000 Peso (etwa 12 bis 25 EUR) zwischen den kleinen und hochwertigen Barbetrieben.
Da in den entsprechenden Ländern schon die Zahlung der Hausablöse unzweifelhaft mit Prostitution in Verbindung gebracht wird, haben die US Streitkräfte zur Wahrung des Ansehens in ihren Ausgangsregeln festgeschrieben, dass schon diese Zahlung gleichgesetzt werde mit der strikt verbotenen Beteiligung an Prostitution und Menschenhandel.