Bank of Scotland
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Die Bank of Scotland (Bank von Schottland) ist eine vorwiegend in Schottland heimische Geschäftsbank, in kleinerem Umfang auch im übrigen Vereinigten Königreich und in Irland tätig und verfügt seit 1695 über das Recht, Banknoten in Schottland auszugeben. Ihr Sitz ist Edinburgh.
The Governor and Company of the Bank of Scotland, so ihr voller Name, ist seit dem 10. September 2001 Teil der HBOS Gruppe, die aus ihrer Fusion mit der UK’s Halifax Group (früher die Halifax Building Society) hervorgegangen ist.
Die Bank of Scotland ist nicht zu verwechseln mit der Royal Bank of Scotland (RBS).
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Bank von Schottland wurde durch ein Gesetz des schottischen Parlaments am 17. Juli 1695 gegründet und eröffnete ihren Geschäftsbetrieb im Februar 1696. Sie ist die einzige jemals vom schottischen Parlament gegründete Bank und auch die einzige von ihm geschaffene und noch existierende kommerzielle Institution.
Der Gründungsakt ermöglichte dem Bankdirektorium, ein Nominalkapital von £ 1.200.000 Scots (dies waren £ 100.000 Sterling) aufzubringen und bewilligte der Bank ein Monopol für Bankgeschäfte in Schottland für 21 Jahre, gab den Eigentümern (Aktionären) begrenzte Verbindlichkeit, und die abschließende Klausel (erst 1920 widerrufen) machte alle auswärtigen Eigentümer zu eingebürgerten Schotten "in jeder Hinsicht und für jedweden Zweck".
Die Bank wurde vorwiegend errichtet, um Schottlands Handel hauptsächlich mit England und den Vereinigten Niederlanden (Low Countries) zu entwickeln. Im Februar 1696 startete sie mit einem Arbeitskapital von 120.000 Scots (oder £ 10.000 Sterling). Ihre 172 Anteilseigner (36 davon in London) stammten hauptsächlich aus Schottlands Elite in Politik und Handel. Was sie verlangten war ein Banksystem, das längerfristige Kredite und Sicherheit für Kaufleute und Landbesitzer bot.
Die Bank von Schottland war die erste Bank in Europa, die erfolgreich Papiergeld ausgegeben hat, einlösbar für Bargeld auf Verlangen (was eine extrem günstige Einrichtung für den schlechten Zustand der schottischen Münzprägung am Ende des 17. Jahrhunderts war). Das Recht zur Banknotenausgabe ist bis zum heutigen Tag gewahrt worden.
[Bearbeiten] Im 18. Jahrhundert
Nach der Vereinigung von Schottland und England im Jahr 1707 überwachte die Bank das Umprägen der alten schottischen Münzen in Sterling.
1716 lief das Monopol zur Notenausgabe ab und im Jahr 1727 wurde die Royal Bank of Scotland durch ein königliches Statut gegründet. Eine Zeit lang folgte nun ein heftiger Wettbewerb, weil beide Banken versuchten, die andere aus dem Geschäft zu drängen. Dieser Bankenkrieg war mehr oder weniger in den 1740er Jahren vorbei.
Während des Jakobiten-Aufstands 1745 beschlossen die Direktoren der Bank, obwohl sie den Ruf einer Jakobiten-Bank hatte, zirkulierende Banknoten zurückzunehmen, als die Highland-Armee des Bonnie Prince Charlie südwärts auf Edinburgh marschierte. Die Papiere und Wertsachen der Bank wurden auf das Edinburgher Schloss in Sicherheit gebracht. Die Bank schloss mehrere Wochen ihre Türen, bis die Rebellenarmee die Stadt verlassen hatte.
Ab den 1750er Jahren verlagerte sich der Fokus der ökonomischen Entwicklung mehr nach Glasgow und in den schottischen Westen. Dies führte zur Zunahme von Bankgesellschaften in Glasgow und weiteren Städten. Die Bank übernahm die Leitung bei der Festlegung der Sicherheit und Stabilität des gesamten schottischen Bankensystems, die nach dem Kollaps der Ayr Bank im Jahr 1772 wichtiger wurde.
[Bearbeiten] Im 19. Jahrhundert
In der Bankgeschichte hat es Bedrohungen des Rechts auf Notenausgabe zu verschiedenen Zeiten gegeben. Im Jahr 1826 gab es in Schottland eine große Entrüstung über den Versuch des britischen Parlaments, die Produktion der Banknoten mit kleiner als fünf Pfund Nominalwert zu verhindern. Sir Walter Scott schrieb eine Reihe von Briefen an das Edinburgh Weekly Journal unter dem Pseudonym "Malachi Malagrowther", die sofort als Flugschriften neu gedruckt wurden. Ihre Resonanz zwang die Regierung nachzugeben und den schottischen Banken zu erlauben, weiterhin £1-Noten zu drucken. Aus diesem Grund erscheint Sir Walter Scott auf allen Noten der Bank von Schottland.
Im 19. Jahrhundert gab es eine Anzahl von Änderungen in Schottlands Bankensystem. Eine Entwicklung war das Aufkommen von großen Bank-Kapitalgesellschaften mit vielen Aktionären. Die Western Bank brach 1857 zusammen. Die Bank von Schottland sprang mit den anderen schottischen Banken ein, um dafür zu sorgen, dass an Inhaber von Banknoten der Western Bank ausbezahlt wurde. 1878 kollabierte die City of Glasgow Bank auf spektakuläre Weise, alle bis auf 254 seiner 1.819 Anteilseigner ruinierend. Diese Katastrophe verschob das Finanzgebaren wieder mehr auf konservative Praktiken in der Edinburgher Bankengemeinschaft.
[Bearbeiten] Im 20. Jahrhundert
Die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts brachten der Bank neues Geschäft. Industrien am technologischen Scheidepunkt brauchten finanzielle Unterstützung zu ihrer Expansion. Firmen wie British Aluminium oder Barr and Stroud (Hersteller optischer Entfernungsmesser für die britische Marine) suchten ausgeklügelte Finanzierungen bei der Bank und in einem bislang unbekannten Maßstab.
Der Ausbruch des Krieges bedeutete für die Bank, dass sie ihren Blick in der Geschäftspolitik wieder zurück auf nationale Notwendigkeiten richtete. Auch die Jahre zwischen den Weltkriegen erwiesen sich als schwierig. Erst nach dem 2. Weltkrieg verbesserte sich das Geschäftsklima. In den 1950er Jahren wurde der finanzielle Sektor von einer Welle von Fusionen und Aufkäufen erfasst. Die Bank von Schottland begann diese Phase ihrer Entwicklung mit der Fusion der in Glasgow heimischen Union Bank of Scotland im Jahr 1955. Drei Jahre später expandierte sie in Verbraucherkredite mit dem Erwerb der North West Securities (heute Capital Bank). 1971 fand die Fusion mit der British Linen Bank statt.
Die 1950er Jahre kündigten schon das Computerzeitalter an. Es galt, das Bild des britischen Bankwesens zu revolutionieren und die Bank war an vorderster Front mit dabei. Im Jahr 1959 war die Bank von Schottland die erste britische Bank, die einen Computer zur zentralen Verarbeitung der Konten installierte. 1986 war die Bank wieder wegweisend mit der Vorstellung von HOBS (Home and Office Banking Services) – einer frühen Anwendung der Internet-Technologie. Dieser Dienst ermöglichte den Kunden den Zugang zu ihren Konten direkt am Fernsehschirm über das Telefonnetz.
Die Bank von Schottland war auch schnell im Einschätzen des ungeheuer großen Potenzials des Nordsee-Öls. In den frühen 1970er Jahren stellte sie die Öl-Abteilung (Oil Division) als ihren eigenen Spezialisten auf, finanzierte die Exploration im Forties-Feld und spielte eine führende Rolle bei der Gründung der International Oil and Energy Bank.
1975 eröffnete sie ihr erstes Büro in Übersee in Houston, Texas. Filialen folgten in anderen US-Bundesstaaten, in Moskau, Hongkong und Singapur. 1987 wurde die Countrywide in Neuseeland und 1995 die Bank of Western Australia gekauft.
[Bearbeiten] Im 21. Jahrhundert
2001 willigte die Bank in eine Fusion mit der Halifax Gruppe ein, um eine der größten Girobanken Großbritanniens, HBOS, zu gründen. Die Bank von Schottland erwarb später auch die ICC Bank in der Republik Irland im gleichen Jahr und betreibt seitdem ihr irisches Geschäft als Bank of Scotland (Ireland).
Über die Bank von Schottland und die mehr als 300jährige Geschichte des schottischen Bankwesens gibt es im Museum of the Mound am Edinburgher Hauptsitz viele Aufzeichnungen und alte Gegenstände zu besichtigen.
[Bearbeiten] Aktivitäten
Die Bank von Schottland ist eine weltweit agierende Geschäftsbank, hat ihren Schwerpunkt in Schottland und Irland und ist keine Zentralbank. Sie besitzt jedoch das ihr historisch zustehende Privileg zur Notenausgabe zusammen mit der Royal Bank of Scotland (Edinburgh) und der Clydesdale Bank (Glasgow). Sie müssen sich dabei an den Vorgaben der Bank of England orientieren.
[Bearbeiten] Weblinks
- Bank of Scotland (engl.)
Siehe auch: Bank of England, Robert Peel, Royal Bank of Scotland, Clydesdale Bank