Balun
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Balun (von Balanced-unbalanced, n.) ist in der Elektrotechnik ein Impedanzwandler und gleichzeitig ein Isolationswandler. Der deutsche Begriff ist in etwa Symmetrierglied. Der Begriff Balun ist jedoch umfassender. Verbindet man zwei Leitungen bzw. leitende Bauteile, die eine unterschiedliche Impedanz und unterschiedliche Symmetrie haben, wird das Balun zum Ausgleich dazwischengeschaltet (entweder im Nebenschluss oder im Reihenschluss, verschiedene Eigenschaften).
Es gibt auch Baluns mit einem Impedanzverhältnis von 1:1, dann werden lediglich die Isolationsbedingungen gegen Erde (symmetrisch/unsymmetrisch) transformiert.
Ziel ist hierbei meist, Mantelwellen auf koaxialen Kabeln und die damit verbundene Störeinstreuung oder -abstrahlung zu verhindern. Im einfachsten Fall besteht ein solches Balun aus einigen Windungen des Koaxialkabels oder aus aufgeschobenen Ferrit-Ringkernen.
Das Balun wird auch in der Messtechnik verwendet und ist oft Bestandteil zur Impedanzanpassung von Antennenanlagen in der Kurzwellentechnik. Typische Hochfrequenz-Anwendung ist der Übergang mit einem Balun zwischen koaxialen Leitungen (in der Regel Anschlussleitungen) und Zweidrahtleitungen oder anderen symmetrischen Quellen (z. B. ein Dipol). Bekannte Ausführung ist der Anschluss eines Halbwellen-Schleifendipols (240 Ohm, symmetrisch) an ein Koaxialkabel (60 Ohm, unsymmetrisch) mit einem Symmetrierglied. Als Balun werden beispielsweise auch in der Impedanz angepasste (100/150 Ohm) Steck-Adapter zwischen RJ45- und IVS-Datenstecker (Typ 1) bezeichnet, die in Token Ring- sowie Ethernet-Netzwerkwerken verwendet werden. Die Pinbelegung variiert je nach Netzwerktopologie.
