Balsthal
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Solothurn |
Bezirk: | Thal |
BFS-Nr.: | 2422 |
PLZ: | 4710 |
Koordinaten: | 47° 19' n. Br. 7° 42' ö. L. |
Höhe: | 489 m ü. M. |
Fläche: | 15.69 km² |
Einwohner: | 5745 (31. Juli 2006) |
Website: | www.balsthal.ch |
Karte | |
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Balsthal ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thal des Kantons Solothurn in der Schweiz, dessen Hauptort sie auch ist. Balsthal setzt sich zusammen aus dem Dorf Balsthal, der Klus und dem Weiler Sankt Wolfgang.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bis Ende der Sechzigerjahre stieg die Bevölkerung von Balsthal auf knapp 6000 Einwohner. In Folge der Deindustrialisierung (dort Von Roll-Krise genannt) sank sie dann aber bis auf etwa 5100. Seither steigt sie wieder langsam an. Der Ausländeranteil beträgt 25,8 Prozent (2004).
Balsthal ist überwiegend katholisch geprägt. Laut der Volkszählung 2000 gehören 52,9 Prozent dieser Konfession an, während 21,4 Prozent Protestanten, 2,8 Prozent Orthodoxe und 10,1 Prozent Muslime sind. 0,9 Prozent gehören anderen Glaubensgemeinschaften an und 8,9 Prozent sind konfessionslos. (Die restlichen machten keine Angaben.)
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Balsthal bestehen etwa 2400 Arbeitsplätze (Voll- und Teilzeit)
Beschäftigungsstruktur (2004)
- 2 % Land- und Forstwirtschaft
- 44 % Industrie und Gewerbe
- 54 % Dienstleistungsbetriebe
[Bearbeiten] Politik
Balsthal hat einen elfköpfigen Gemeinderat, der jeweils eine Dauer von vier Jahren gewählt wird. Nach den Wahlen vom April 2005 gehören ihm 4 Christlichdemokraten, 3 Freisinnige, 2 SVP-Mitglieder und 2 Sozialdemokraten an. Darunter ist keine einzige Frau – schon unter den 22 Kandidaturen war bloss eine Frau.
Es existieren 16 ständige Kommissionen.
[Bearbeiten] Geschichte
Schon die Kelten kannten diesen Platz. Unter den Römern lag Balsthal an einer Strasse, die Aventicum (beim heutigen Avenches) über den Hauenstein mit Augusta Raurica (bei Basel) verband.
968 wurde Balsthal erwähnt als Palcivallis, 1226 als Balcetal, was wohl ursprünglich Tal des Balzo bedeutete. Im Mittelalter gehörte es zunächst zum Fürstbistum Basel, ab Ende des 12. Jahrhunderts unterstand es den Freiherren von Bechburg. Aus dem 12. Jahrhundert stammen auch die beiden Burgen Neu-Falkenstein und Alt-Falkenstein. 1402 kam Balsthal zu Solothurn und wurde Gerichtssitz. In der folgenden Zeit wuchs Balsthal stark, da es an der wichtigen Nord-Süd-Handelsroute über den Hauenstein lag. Entlang der Strasse entstanden gewerbliche Betriebe und Herbergen. Die Gastwirte spielten entsprechend auch in der lokalen Politik eine herausragende Rolle.
Während der Zeit des Dreissigjährigen Krieges kam es in der Klus zu einem Angriff von Solothurner Bauern auf Berner Soldaten, worauf Bern Solothurn mit Krieg drohte. Dieser sogenannte Kluserhandel von 1632 brachte die Schweiz an den Rand eines Bürgerkriegs, konnte aber schliesslich nach intensiven Vermittlungen noch friedlich gelöst werden.
1798 wurde die als Landvogtsitz fungierende Burg Neu-Falkenstein im Zuge der Helvetischen Revolution von erbosten Bewohnern in Brand gesteckt.
Wie auch an anderen Orten wurde in Balsthal 1830 im Gefolge der französischen Julirevolution ein Volkstag veranstaltet. Am 22. Dezember kamen liberal gesinnte Menschen aus dem ganzen Kanton zusammen und leiteten damit den Sturz des Solothurner Patriziats ein.
Die Eröffnung des Hauensteintunnels 1857 traf das Balsthaler Gewerbe schwer. Ersatz bot die Industrie, zunächst die "Papierfabrik Balsthal", die noch heute als Tela AG fortbesteht, dann das "Eisenwerk Klus" der Firma von Roll, das zum grössten Arbeitgeber im Thal wurde.
Am 22. Juni 1926 kam es in Balsthal nach heftigen Gewittern zu Überschwemmungen.
Mit der Rezession der Siebzigerjahre und der zunehmenden Deindustrialisierung wurde eine wirtschaftliche Neuausrichtung nötig. Neue Unternehmen fassten Fuss. Die heute bedeutendsten Firmen im Thal sind neben der Papierfabrik die Grossmetzgerei und Salamifabrik Gehrig AG und die Leichtmetallgiesserei Tenba AG.
[Bearbeiten] Wappen
Das Dorfwappen sind zwei zu einer 8 verschlungene weisse Schlangen auf blauem Grund.
Die Anordnung der Schlangen hat einen militärischen Hintergrund: Gemäss einer Quelle von 1689 gehörten die Thaler Gemeinden zur vierten und fünften Kompanie des zweiten Regimentes der Milizarmee von Solothurn. Die Ziffer 4 wurde zu jener Zeit wie eine unten offene 8 geschrieben.
Mit Ausnahme von Holderbank, Mümliswil-Ramiswil und Gänsbrunnen scheinen alle Wappen der Thaler Gemeinden in dieser Tradition zu stehen. Doch nur jene von Balsthal und Laupersdorf weisen diese Achterform auf. In den Wappen von Aedermannsdorf, Matzendorf und Welschenrohr ist das Hauptmotiv ein Winkel – eine Abart der alten 5 – mit je unterschiedlicher Farb- und Formvariante.
Auf die jahrelange Herrschaft der Untervogtsfamilie Brunner geht vielleicht der blauen Grundton des Balsthaler Wappens zurück -- diese Familie trug diese Farbe bereits zuvor in ihrem Wappen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Balsthal – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Gemeinde Balsthal
- Bürgergemeinde Balsthal
- Tourismus Balsthal
- Artikel Balsthal im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Klus im Historischen Lexikon der Schweiz
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Koordinaten: 47° 19' N, 7° 42' O