Bürgerbus
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Unter Bürgerbus versteht man eine Buslinie, die sich in der Regel auf eine privaten Initiative gründet, um Lücken im öffentlichen Personennahverkehr auszugleichen.
In vielen deutschen Städten und Gemeinden haben sich – verstärkt ab Mitte der 1990er-Jahre – so genannte Bürgerbusvereine gegründet, um mit ihren Angeboten Lücken in den Fahrplänen des ÖPNV, sowohl in räumlicher als auch in zeitlicher Hinsicht zu schließen. In der Schweiz gibt es seit kurzer Zeit Bürgerbusse, die ländliche Regionen als Ersatz für wenig genutzte Postautolinien bedienen.
Bürgerbusvereine arbeiten ehrenamtlich und finanzieren ihre Leistungen teilweise über Spenden. Meistens betreiben sie einen oder mehrere Kleinbusse mit bis zu 8 Sitzplätzen. Für diese Fahrzeuge ist kein besonderer Busführerschein notwendig. Da die Busse relativ wendig sind, werden oftmals Strecken bedient, die auf Grund ihrer räumlichen Lage (eng erschlossene Wohnbereiche oder schmale, schlecht ausgebaute Straßen in ländlichen Gebieten oder Gebirgsregionen) nur schwer mit großen Linienbussen der Verkehrsgesellschaften befahren werden können.
Das Haupteinsatzgebiet von Bürgerbussen sind dünn besiedelte Orts- oder Stadtteile, wenn sich die Bedienung mit großen Bussen nicht rentiert. Oft werden Aufgaben von Ortsbuslinien übernommen. Das Angebot kann ein regulärer Taktbetrieb – teilweise nur werktags oder an bestimmten Wochentagen – oder eine Anrufbuslinie sein.
Bürgerbusse stellen im Allgemeinen keine Konkurrenz für den übrigen Personennahverkehr dar. Das Vorbild sind die niederländischen Buurtbusse (dt.: Nachbarschaftsbus).
Am 4. März 1985 fuhren in Nordrhein-Westfalen die ersten Bürgerbusse zwischen den Orten Legden, Heek und Ahaus im westlichen Münsterland. Diese Bürgerbuslinie gehört heute, wie auch der Bürgerbus Schwalmtal (Niederrhein), zu den 67 Bürgerbus-Vereinen in NRW unter dem Motto „Bürger fahren Bürger“.