Azoikum
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Das Azoikum (von griech. a zoon „ohne Lebewesen“, auch Abiotikum, von griech. a bios „ohne Leben“) ist die veraltete Bezeichnung der geologischen Periode des Archaikums von 3.800 bis 2.500 mya.
Die azoische Periode folgt dem Hadaikum - 4.600 bis 3.800 mya. Der geologische Zeitabschnitt nach dem Azoikum wurde Eozoikum genannt - 2.500 bis 542 mya - also die Phase des beginnenden, vorerst einzelligen aber schon zellkernhaltigen Lebens- dem heutigen Proterozoikum. Der Beginn des mehrzelligen Lebens wird heute mit dem unteren (=frühen) Ediacarium - also etwa um 610 mya - angenommen.
Geologisch fällt in diese Zeit die Bildung der azoischen / archaischen Gesteine der Erdkruste und Kratone Grönlands, des Kanadischen Schilds, des Nordwesten Australiens und Südafrikas.
In den Gesteinsfolgen der Wopmay - Gebirgsbildung Kanadas wurden mit dem Acasta Gneis, datiert auf 4.010 mya, das älteste bekannte Gestein aus dem Hadaikum gefunden- 600 Millionen Jahre nach Bildung des Planeten Erde (4.600 mya).
Die Kontinentalplatten der jungen Erde dürften sich in diesem Äon zeitweise zum Superkontinent Kenorland zusammengeschlossen haben, dessen Bruchstücke sich etwa 1.100 mya zu Rodinia vereinigten.
Die azoische Treibhaus- Atmosphäre ermangelte freien Sauerstoffs, die Temperaturen scheinen aber trotzdem nahe des heutigen Niveaus gewesen zu sein, was durch die um ein Drittel schwächere Sonnenabstrahlung erklärt wird.
Im Azoikum, also vor 2500 mya, dürfte es - entgegen des Namenssinns- sehr wohl schon nicht- kernhaltige, einzellige Lebewesen gegeben haben. Blaualgen werden heute als erste Prototypen des Lebens betrachtet, deren Stoffwechselprodukt über Äonen hinweg ausschließlich für Sauerstoffkorrosion aufging. Erst um 600 mya konnte Sauerstoff in die Atmosphäre entweichen, der für dieses Leben toxisch wirkte, und ein Massenaussterben verursachte.
Diese Organismen, heutige Chemofossilien und Archaea, sind also extremophil und bilden eine der drei grundsätzlichen Domänen des Lebens mit dem Bakterium und den Eukaryonten ( =kernhaltigen Zellen, die die mehrzelligen Lebensformen einschließen).
