Autoverwertung
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Autoverwertung oder Autorecycling ist eine Betriebsform der Kraftfahrzeugbranche und ein Rohstoffrückgewinnungsverfahren.
Eine Autoverwertung ist oftmals kombiniert mit einem Abschleppdienst. Verunfallte Fahrzeuge, deren Wiederinstandsetzung nicht lohnt, und Fahrzeuge, die einen teuer zu behebenden Defekt haben, und Fahrzeuge, die nicht mehr verkehrssicher sind, werden von einer Autoverwertung angenommen oder angekauft.
Bis die Stahlpreise ab 2003 stiegen, war die Entsorgung eines Autos sogar oftmals kostenpflichtig mit bis zu 300 Euro; der sogenannte "Letztbesitzer" kann von den Ordnungsämtern nach einem Verwertungsnachweis befragt werden. Wenn dieser nicht vorgelegt werden kann, gehen Ordnungämter gelegentlich von illegaler Entsorgung (z.B. am Straßenrand) oder von illegaler "Müllagerung" (auch in privaten Garagen, auch bei längerfristigen Restaurierungsvorhaben) aus und erstellen Bußgeldbescheide, sowie verfolgen den weiteren Werdegang. All dies wird mit der Vorlage einer Bescheinigung von einer amtlich zugelassenen Autoverwertung vermieden. Zur Zeit (2005) jedoch werden für komplette Altautos bis zu 300 Euro von den Verwertern bezahlt; die Stahlwerke suchen auf den Märkten nach Schrott.
Nächster Schritt ist dann die Lagerung des Fahrzeugs zwecks Ausbau und Verkauf wichtiger, gängig gehandelter Aggregate, wie Motor, Getriebe, Lichtmaschine, Achsteile, zwecks Instandsetzung anderer Fahrzeuge gleichen Typs. Auch die Innenausstattung wie Sitze, Ablagen, Türverkleidungen, und Karosserieteile, wie Hauben und Türen oder die Elektroausstattung (Scheinwerfer, Rückleuchten, Schalter) werden ausgebaut zum Verkauf. Oftmals werden vom Verwertungsbetrieb jedoch nur die großen Aggregate ausgebaut; weitere Ausbauten überläßt man dann den Teile-kaufwilligen Kunden. Fertig ausgebaute Teile (teils funktionsgeprüft) sind auch höher im Beschaffungspreis, demgegenüber ein Selbstausbau Kosten spart.
Hat dann das Fahrzeug einen gewissen Grad der Ausschlachtung erlangt oder eine längere Standzeit, so wird es endverwertet:
Die in Deutschland übliche Form der Autoverwertung besteht darin, das von verwertbaren Ersatzteilen befreite Automobil mit Hilfe einer Presse zu einem Quader zu kompaktieren, oder es mit Hilfe eines Shredders zu zerkleinern. Das komplette Automobil wird dabei in eine Hammermühle (Shredder) gegeben und in etwa faustgroße Stücke gerissen. In verschiedenen nachgeschalteten Trennstufen werden die Materialien in die Fraktionen (magnetische) Metalle, Leichtmetalle und Kunststoff- bzw. Shredderleichtfraktion getrennt. Die Reststoffe aus der Verwertung, RESH genannt, werden entweder in eine Müllverbrennungsanlage gebracht oder auf einer Deponie abgelagert.
Aufgrund europäischer Gesetzgebung ist inzwischen vor dem Shreddern eines Fahrzeuges eine umfangreiche Vorbehandlung notwendig. So müssen z.B. die Batterie und die Betriebsflüssigkeiten wie Öl, Kühlflüssigkeit und Bremsflüssigkeit entfernt werden.
Viele Altfahrzeuge gelangen auch ins Ausland und werden daher nicht in Westeuropa verschrottet.
Die Altautoverordnung verpflichtet inzwischen die Autohersteller zur Rücknahme der Fahrzeuge.
Siehe auch: Autowrack, Autofriedhof