Auslandsrückholung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Auslandsrückholung bezeichnet den Rücktransport von erheblich erkrankten oder verletzten Personen aus einem Reiseland in ihr Heimatland. Synonym für Auslandsrückholung ist der ebenfalls geläufige Begriff Repatriierung. Eine Repatriierung erfolgt nach mitteleuropäischem Verständnis stets unter fachlicher medizinischer Aufsicht eines Arztes (insb. per Flugzeug) und/oder eines Rettungssanitäters, denen das Krankheitsbild bzw. Verletzungsmuster bekannt ist und denen die nötigen Geräte zur Verfügung stehen, um den Zustand des Patienten während der Rückholung stabil zu halten. Die medizinische Ausstattung kann dabei der eines Notarztwagens gleichen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Warum Repatriierung?
Der Sinn der Auslandsrückholung kann von Fall zu Fall verschiedenartig ausgeprägt sein:
- Dem Patienten kann in seinem Heimatland qualitativ und/oder quantitativ bessere medizinische Versorgung zukommen.
- Es bestehen erhebliche Verständigungsprobleme zwischen Patient und behandelndem Gesundheitspersonal, die sich nicht ohne Repatriierung lösen lassen.
- Die Erkrankung oder Verletzung des Betroffenen ist sehr spezieller Art und im Heimatland dem behandelnden Arzt bereits eingehend bekannt. Dort wurde die Therapie eingeleitet und soll nun fortgesetzt werden.
- Wirtschaftliche Gründe sprechen dafür.
[Bearbeiten] Wie funktioniert Repatriierung?
Eine Rückholung kann in öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen, meist aber in speziell für diesen Zweck ausgelegten Beförderungsmitteln. Die Auslandsrückholung kann mit verschiedenen Verkehrsmitteln erfolgen. Dies richtet sich nach der Distanz Aufenthaltsort des Patienten - Heimatland, der Art und Schwere der Erkrankung / Verletzung und dem durchführenden Repatriierungs-Dienstleister. Viele Repatriierungen werden mit einem Rettungswagen, Krankentransportwagen und mit Flugzeugen durchgeführt.
[Bearbeiten] Bekannte Dienstleister
Den Service der Repatriierung bieten unter anderem folgende bekannte Unternehmen an:
- LFD Flug-Ambulanz Swiss GmbH CH-4051 Basel/Schweiz (LFD), http://www.flugambulanz.ch
- Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC), München
- Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. Bundesverband,(ASB), Köln , [1]
- Deutsche Rettungsflugwacht (DRF), Filderstadt (Flugzeuge in Baden-Baden stationiert) (DRF Ambulanzflüge)
- Deutsches Rotes Kreuz (DRK), DRK Flugdienst
- Internationale Flugambulanz (IFA), Leipzig
- Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) RückholdienstZentrale: Köln; Rückholzentrum Süd: Kempten (Allgäu)
- Malteser Hilfsdienst (MHD), Rückholdienst Einsatzzentrale/Malteser Service Center Köln
- Schweizerische Rettungsflugwacht (REGA), Zürich-Kloten
- Lotnizce Pogotowie Ratunkowe (LPR), Warszawa (Warschau / Polen)
- Air Rescue Austria (ARA) Flugrettungs GmbH, Bregenz
- Tyrol Air Ambulance (TAA), Innsbruck http://www.taa.at
- ADD Deutschland (ADD), Rosenheim/München http://www.ambulanz-jet.de
Die Orte hinter den Namen geben den Hauptsitz des Unternehmens an.
[Bearbeiten] Kosten
Für die Bundesrepublik Deutschland gilt, dass die Kosten einer Repatriierung generell nicht von den Krankenkassen gedeckt werden. Dies geht auf ein Gerichtsurteil zurück, nach welchem davon ausgegangen werden muss, dass derjenige, der ins Ausland verreist, auch finanzstark genug ist, einen entsprechenden Schutzbrief oder eine entsprechende Versicherung abzuschließen (vgl. § 60 Abs. 4 Satz 1 Sozialgesetzbuch V).
Fast alle Rettungsorganisationen der Repatriierung sowie private Versicherungsunternehmen bieten entsprechende Versicherungen an. Bei der JUH beispielsweise ist jedes Fördermitglied (und nahe Angehörige) automatisch versichert. Ansonsten muss der Patient im Regelfall die (zumeist erheblichen) Kosten selbst tragen.