Außenbordmotor
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Ein Außenbordmotor ist ein Schiffsmotor für kleine Boote, der mit Propeller und unterstützenden Systemen eine Einheit bildet. Er wird am Heck des Bootes angebracht. Außenbordmotoren sind das am weitesten verbreitete Antriebssystem für kleine Boote. Häufig werden sie auch als Ersatzantrieb bei Segelbooten eingesetzt.
Erfunden wurde der Außenbordmotor 1903 durch den im Jahr 1900 in die USA emigrierten Norweger Ole Evinrude. In Europa wurde ein Außenbordmotor erstmals im Jahr 1922 durch die schwedische Firma Penta, die heute als Volvo Penta bekannt ist, vorgestellt.
Während es, - wenn auch aus dem Hause der zu Bombardier gehörenden Firma OMC (Outboard Motor Corporation), - heute immer noch Außenbordmotoren gibt, die unter dem Namen Evinrude vertrieben werden, hat Volvos Marinedivision Volvo Penta die Produktion des Außenbordmotors schon vor Jahrzehnten eingestellt.
Die weltgrößte Außenborderschmiede ist heute die japanische Firma Tohatsu, die ihre Motoren in Deutschland ausschließlich über Volvo Penta vertreibt.
Weitere Außenbordhersteller (neben den oben genannten) sind u.a.:
- Mercury Marine, die mit 260 kW (350 PS) den zur Zeit stärksten Außenbordmotor im Programm haben,
- Yamaha,
- Yanmar, die einen Dieselmotor als Außenborder im Programm haben,
- Suzuki, deren Viertaktaußenbordmotoren auch unter dem Label von z.B. OMC-Johnson vertrieben werden
- Honda, die den zur Zeit neben dem nur in den USA erhältlichen Produkt von Yamaha weltweit einzigen Jet- und Wasserstrahlantrieb unter den Außenbordmotoren im Programm haben und
- Minn Kota, die sich auf Elektromotoren spezialisierten und deren Motoren auch unter dem Label von z.B. Yamaha vertrieben werden.
Die sich ständig verschärfenden Abgasvorschriften in Europa und den USA sind der Hauptgrund dafür, dass der einfache Vergaser-Zweitaktmotor entscheidend weiterentwickelt wurde. Basierend auf der Arbeit der Firmen Ficht und OMC werden inzwischen Zweitaktmotoren mit Direkteinspritzung angeboten, die die strengen Abgasnormen übererfüllen und ihren deutlichen Leistungsgewichtsvorteil gegenüber den Viertaktmotoren erhalten haben.
Dieselben Vorschriften verbieten auch die europäische und us-amerikanische Verbreitung der durch russische und indische Hersteller gefertigten Produkte, während die derzeitigen chinesischen Hersteller von Außenbordmotoren, was den europäischen, us-amerikanischen und japanischen Markt betrifft, mit den in den USA, Europa und Japan geltenden Schutz- und Patentrechten kämpfen.
Der Zweitaktaußenbordmotor „Forelle“ des DDR-Herstellers IFA ist jedoch weder an Abgasnormen, noch an Patentrechten gestorben, sondern fand im Zuge der Deutsch-Deutschen Wiedervereinigung keinen Absatz mehr.
Gerade auch leistungsschwächere Außenborder sind immer noch mit Seilzughandstarter und Pinnensteuerung erhältlich. Fast alle Außenbordmotoren gibt es jedoch inzwischen auch mit komfortablen Fernsteuerungsanlagen und E-Startern, die es ermöglichen, den Antrieb von einem fest installierten Steuerstand aus bequem über ein Steuerrad und einen Schubhebel zu bedienen.
Gesteuert wird ein Außenbordmotor, indem der gesamte Motor in einer Halterung um seine Hochachse nach Backbord oder Steuerbord gedreht wird.
Fast alle Außenborder besitzen auch einen Rückwärtsgang. Wo Rückwärtsgänge nicht vorhanden sind, z.B. bei Jetantrieben, muss der Motor so am Spiegel des Bootes auf-/angehängt sein, dass man ihn um 180 Grad um die Hochachse drehen kann, oder es ist eben keine Rückwärtsfahrt unter Motorkraft möglich.
Außenborder werden für den Anbau an unterschiedliche Boote mit verschieden langen Schäften hergestellt. Am meisten verbreitet sind die Längen Normal/Kurz/Standard mit 15 Zoll (381 mm) oder Langschaft mit 20 Zoll (508 mm) Spiegelhöhe (Höhe Kavitationsplatte bis Spiegeloberkante)
