Arthur Dürst
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Arthur Dürst (* 6. Oktober 1926 in Hauptwil, † 20. Dezember 2000 in Zürich) war ein Schweizer Geograph und international tätiger Kartenhistoriker.
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[Bearbeiten] Leben
Arthur Dürst wurde als einziges Kind des Johannes Dürst (1894-1954) und der Flora geb. Brunner (1896-1950) in Hauptwil (Thurgau) geboren. Seine Jugendzeit verbrachte er in Naus oberhalb von Sargans, wo seine Eltern das Knappenhaus des Bergwerkes Gonzen führten.
Die Primar- und die Sekundarschule besuchte Arthur Dürst in Sargans. In den Jahren 1941 von 1947 besuchte er die Kantonsschule in Chur, was keine Selbstverständlichkeit für ein Kind aus einfachen Verhältnissen war.
Seine Leistungen ermöglichten ihm in den Jahren 1947 bis 1958 das Studium in Geographie an der Universität Zürich. Er studierte dabei auch Nebenfächer wie Astronomie, Physik, Geologie, Wirtschaftsgeographie und Mathematik. Später erweiterte er sein Studium auf die Spezialgebiete Meteorologie, Ethnologie und Kartografie. Zur Finanzierung seines Studiums war er 1951 bis 1955 als Assistent im Geographischen Institut bei Professor Hans Boesch und 1956 bis 1960 am Kartografischen Institut der ETH Zürich bei Professor Eduard Imhof tätig.
Sein vielseitiges Interesse und sein Wirken an den Hochschulen ermöglichten Arthur Dürst denn auch im Jahre 1956 die Teilnahme als Wissenschaftler an der Everest-Expedition der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung.
1961 erhielt er eine Anstellung als Hauptlehrer für Geographie an der Abteilung I der Höheren Töchterschule (ab 1976: Kantonsschule) auf der Hohen Promenade in Zürich. Bis zu seiner Pensionierung am 15. Februar 1992 hielt er der Schule die Treue.
Seine kartenhistorischen Forschungen und Arbeiten musste er fortan nicht mehr in der schulfreien Zeit erledigen. Ab jetzt widmete er der Kartengeschichte sein ganzes Leben. 1994 beendete er seine jahrelange nebenamtliche Vorlesungstätigkeit als Lehrbeauftragter an der Universität Zürich und der ETH Zürich.
[Bearbeiten] Wissenschaftliches Werk
1977 gründete Arthur Dürst eine Arbeitsgruppe für Kartengeschichte innerhalb der Schweizerischen Gesellschaft für Kartografie und war 1990 Mitbegründer der Fachzeitschrift für Kartengeschichte Cartographica Helvetica.
Sein eigentliches Spezialgebiet war die Geschichte der Zürcher Kartografie. Er gab Faksimiles und Kommentare zu Karten von Hans Conrad Gyger, Johann Jakob Scheuchzer, Jos Murer und Johannes Wild heraus und widmete eine Studie den Zürcher Instrumentenmachern Philipp Eberhard und Leonhard Zubler.
Internationales Ansehen errang er als Herausgeber von Faksimiles von Portolankarten, der Cosmographia des Claudius Ptolemäus, des einzigen erhaltenen Sonneninstruments von Sebastian Münster sowie der Europakarte von Gerhard Mercator. Sein letztes grosses Werk war die Publikation des so genannten Atlas Suworow wenige Wochen vor seinem Tod im Jahr 2000. Insgesamt verfasste er gegen hundert einschlägige Schriften.
Er betreute ausserdem vier kartenhistorische Ausstellungen und deren Kataloge bzw. Begleitschriften: in Innsbruck (1966) über Peter Anich, Zürich und St. Gallen (1978) sowie nochmals in Zürich (1994).
Für sein Wirken erhielt Arthur Dürst die Ehrenmitgliedschaft der Ostschweizerischen Geographischen Gesellschaft (1978), der Geographischen Gesellschaft Zürich (1989), der er auch als Vorstandsmitglied angehörte, der Schweizerischen Gesellschaft für Kartografie (1995) und des Zürcher Heimatschutzes (1997).
Seine Studienbibliothek zur Kartografie schenkte Dürst als Ergänzung der Kartensammlung von Walter Blumer seinem Heimatkanton Glarus.
[Bearbeiten] Literatur
- Feldmann, Hans-Uli; Höhener, Hans-Peter: Arthur Dürst 6.10.1926 – 28.12.2000. In: Cartographica Helvetica 23 (2001) S. 2–4 (auch online)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Arthur Dürst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Annotierte Bibliografie, enthält auch die Sekundärliteratur
- Artikel im Historischen Lexikon der Schweiz
- Webseite der Familie
Personendaten | |
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NAME | Dürst, Arthur |
ALTERNATIVNAMEN | Duerst, Arthur; Dürst-Rangger, Arthur |
KURZBESCHREIBUNG | Geograph und Kartenhistoriker |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1926 |
GEBURTSORT | Hauptwil-Gottshaus |
STERBEDATUM | 20. Dezember 2000 |
STERBEORT | Zürich |