Andreas von Aulock
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Andreas Maria Karl von Aulock (* 23. März 1893 in Kochelsdorf im Kreis Kreuzburg, Oberschlesien; † 23. Juni 1968 in Wiesbaden) war ein deutscher Oberst des Heeres. Durch seine beharrliche Weigerung sich im August 1944 den alliierten Einheiten als Festungskommandant von Saint-Malo zu ergeben, erlangte von Aulock eine gewisse Berühmtheit.
[Bearbeiten] Leben
Von Aulocks Eltern, die ein altes Rittergut besaßen, schickten ihren Sohn auf eine Kadettenanstalt. Ende März des Jahres 1912 wurde er im Rang eines Leutnant zum 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 versetzt. Mit der zugehörigen 3. Kompanie kämpfte Aulock im Ersten Weltkrieg an der belgischen Front bei Namur. Mit Wechsel zur 4. Kompanie, deren Führung er übernahm, wurde er an die Ostfront versetzt. In Polen nahm die Kompanie von Dezember 1914 bis März 1915 an der Schlacht in den Karpaten teil. An der Frontlinie der Bzura bis Rawa Mazowiecka lag das Haupteinsatzgebiet.
Während des weiteren Kriegsverlaufs brachte es von Aulock bis in den Regimentsstab und kämpfte 1916/17 in der Schlacht um Verdun und der Dritten Flandernschlacht.
Nach Kriegsende und einem Aufenthalt in den Offiziersdurchgangslagern Hannoversch-Münden und Göttingen wurde von Aulock Anfang April 1920 aus dem Heeresdienst entlassen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland trat Aulock, der zwischenzeitlich als Freikorpsführer tätig gewesen war, Mitte 1937 dem 3. Bataillon des Infanterie-Regiments 87 im Rang eines Hauptmanns der Reserve bei. Im Dezember 1938 erhielt er die Beförderung zum Major und trat wieder in den aktiven Dienst ein. Im März 1939 wurde ihm der Befehl über das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments 212 gegeben.
Im August 1940 übernahm er das Infanterie-Regiment 226 als Oberstleutnant. Mit dem Regiment kämpfte Aulock im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront und nahm ab August 1942 an der Schlacht von Stalingrad teil. Nach der Schließung des Kessels durch die Rote Armee gehörte Aulock zu den ausgeflogenen Offizieren. Als Kommandeur einer Kampfgruppe der 79. Deutschen Infanteriedivision erhielt er im November 1943 die Beförderung zum Oberst und das Ritterkreuz für Einsätze im Kuban-Brückenkopf.
In der Folge versetzte ihn das Oberkommando des Heeres zur Führer-Reserve. Nach einem Einsatz beim Wehrmachtbefehlshaber in den Niederlanden, General Christiansen, versetzte ihn das OKH Anfang Januar 1944 zur Heeresgruppe D, wo er als Festungskommandant vorgesehen war. Am 15. Februar erfolgte die Ernennung zum Kommandanten von Saint-Malo. Er richtete sein Hauptquartier in der alten Zitadelle der Stadt ein, deren starke Mauern selbst von panzerbrechenden Granaten mit einem Geschoßgewicht von 500 kg nicht durchdrungen werden konnte.
Als die US-Amerikaner nach der alliierten Invasion und zu Beginn der Schlacht um die Bretagne Saint-Malo Anfang August drei Tage lang mit Artilleriefeuer belegt hatten, forderten Abgesandte der Zivilbevölkerung Aulock zur Kapitulation auf, die er aber strikt ablehnte. Nach der Einnahme und Sicherung der Stadt am 14. August wurde ein gefangengenommener deutscher Armeekaplan in die Zitadelle entsandt, um Aulock zur Kapitulation zu überreden, doch dieser lehnte ab mit den Worten:
- „Ein deutscher Soldat kapituliert nicht.“ [1].
Trotz der schweren Kämpfe versuchte Aulock im Rahmen seiner Möglichkeiten, den alten Baubestand Saint-Malos zu schonen. So kam es zu heftigen Streitigkeiten mit dem Kommandanten der 24. Deutsche Minensuch-Flottille, Korvettenkapitän Fritz Breithaupt, als eines der Boote den Kirchturm von Saint-Malo zerschoss. Zwei Tage vor seiner Kapitulation bekam er das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Aulock ergab sich schließlich am 17. August 1944 mit seinen noch verbliebenen 400 Soldaten den Alliierten.
Am 23. Juni 1968 starb Andreas Maria Karl von Aulock in Wiesbaden.
[Bearbeiten] Anmerkungen und Quellen
- ↑ Website zur Schlacht um Saint-Malo und Dinard unter: http://www.angelfire.com/va2/worldwar2family/rolland2.html - Abschnitt The Citadel; Abgerufen 24. Juni 2006
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Aulock, Andreas von |
| KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Oberst der Grenadiere |
| GEBURTSDATUM | 23. März 1893 |
| GEBURTSORT | Kochelsdorf, Kreis Kluczbork, Oberschlesien |
| STERBEDATUM | 23. Juni 1968 |
| STERBEORT | Wiesbaden |
