Alfred Gille
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Alfred Gille (* 15. August 1901 in Insterburg/Ostpreußen; † 18. Februar 1971 in Rheinbach) war ein deutscher Politiker (GB/BHE).
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Alfred Gille, der evangelischen Glaubens war, absolvierte in Königsberg und München ein Studium der Rechtswissenschaften und wurde 1928 mit der Arbeit "Wesen und Folgen der Rechtshängigkeit im Strafprozeß" zum Doktor der Rechte promoviert. Von 1942 bis 1944 war er Gebietskommissar für den Kreis Saporoschje-Stadt im Reichskommissariat Ukraine und von 1944 bis 1945 Gebietskommissar für das Kreisgebiet Nowogrodek im Reichskommissariat Weißruthenien. Von 1945 bis 1948 befand Gille sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und kam dann als Heimatvertriebener nach Lübeck. Ab 1950 war er Rechtsanwalt, ab 1952 auch Notar, in Lübeck.
Gille war Mitbegründer der NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft eG. Die Gründung der Genossenschaft erfolgte am 14. November 1949 mit der Zielsetzung, insbesondere den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen Wohnraum in Lübeck und später in Norddeutschland bereitzustellen. Er gehörte dem Aufsichtsrat dieser Genossenschaft von 1949 bis zu seinem Tode 1971 als Vorsitzender des Aufsichtsrates an.
Von 1952 bis 1966 war Gille Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen und spielte auch eine führende Rolle im Bundesverband der Vertriebenenverbände. In den 1950er Jahren war er Vorsitzender des Landesverbandes der Heimatvertriebenen in Schleswig-Holstein. Aus gesundheitlichen Gründen legte er 1966 alle Ämter nieder.
Am 11. September 1968 wurde Gille das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bundesverdienstkreuzes verliehen. Er war verheiratet und hatte ein Kind.
[Bearbeiten] Partei
1933 trat Gille der SA bei und wurde Scharführer, 1937 wurde er auch Mitglied der NSDAP, deren Gauleitung Ostpreußen er zeitweise angehört hat.
1950 gehört Gille zu den Mitbegründern des GB/BHE, dessen Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein er war. Nach der Vereinigung des GB/BHE mit der DP 1961 war er Bundesvorstandsmitglied der GDP.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Von 1950 bis zum 27. Oktober 1954 war Gille Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein, wo er zeitweise auch die BHE-Fraktion führte. von 1950 bis zum 6. August 1954 war er Vorsitzender des Innenausschusses des Landtages und Mitglied des Landespolizeibeirates.
1953 wurde er auch in den Deutschen Bundestag gewählt, wo er das Amt eines stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden bekleidete. Von 1953 bis zum 31. Dezember 1955 war er stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung.
Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag wurde Dr. Gille 1958 noch einmal für vier Jahre in den schleswig-holsteinischen Landtag gewählt und war dort Vorsitzender des Ausschusses für Heimatvertriebene.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Von 1928 bis1942 war Gille hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Lötzen in Ostpreußen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Alfred Gille im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alfred Gille beim VVN-BdA
- Alfred Gille Aufsichtsratsvorsitzender der NEUE LÜBECKER
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Gille, Alfred |
| KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker (GB/BHE) |
| GEBURTSDATUM | 15. August 1901 |
| GEBURTSORT | Insterburg/Ostpreußen |
| STERBEDATUM | 18. Februar 1971 |
| STERBEORT | Rheinbach |
