Alcantaraorden

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Der Alcántaraorden war einer der großen, spanischen Ritterorden, der 1156 von Don Suero Fernández Barrientos und dem Prior Gómez Fernández im Verlauf der Reconquista ursprünglich unter dem Namen Orden de San Julián de Pereiro zum Schutz des Ortes Ciudad Rodrigo vor den Mauren gegründet wurde.

Der Alcántaraorden wurde, wie die anderen großen spanischen Ritterorden auch nach dem Vorbild des Templerordens als straffer militärischer Verband geführt, nach den Regeln der Zisterzienser geleitet, beteiligte sich an der Reconquista und erhielt dafür ausgedehnte Ländereien und Privilegien, wie Brückenzölle und Mühlenabgaben. Wie die anderen Ritterorden auch wurde er zum Klerus gerechnet, obwohl er sowohl von seinen Mitgliedern, als auch von seinen Aufgaben sicher eher zum Adel zu rechnen ist. 1177 wurden seine Ordensregeln vom Papst bestätigt. Dennoch sah er sich stärker dem König Leóns, später dem König Kastiliens als dem Papst verpflichtet.

Auch der Alcántaraorden verfügte über große Viehherden in Nachbarschaft zum "Real Dehesa de La Serena" (Königliches Grossweideland der Serena), die im Rahmen der Transhumanz an der jährlichen Wanderung von den Winterweiden ("invernaderos") über die cañadas zu den Sommerweiden ("agosteros") teilnahmen. Noch heute wird in Castuera, einer der wichtigen vom Alcántaraorden beherrschten Orte, einmal jährlich im September der "Salón del Ovino", eine in der gesamten Extremadura beachtete Schafzuchtmesse veranstaltet.

Als der Orden 1218 mit der Verteidigung der Festung Alcántara (arabisch = Brücke) beauftragt wurde, die an einer strategisch wichtigen Römerbrücke über den Río Tajo liegt, benannte er sich in Alcántaraorden um. Lange Zeit unterhielt der Orden sein Hauptquartier in Alcántara in der spanischen Extremadura. Eine Reihe von Komtureien des Alcántaraordens lagen in der südöstlichen Extremadura in der Region Serena, wo er auch bei Auflösung des Templerordens einige von dessen Gütern übernahm.

Unter den Großmeistern des Alcántaraordens schmückten so illustre Namen des Hochadels, wie der Don Juan de Zúñigas, Gonzalo Perez Gallego und des Generals, Diplomat und Geschichtsschreibers Don Luís de Ávila y Zúñiga, der als Günstling des spanischen Königs und deutschen Kaisers Karl V. ihn bei den Päpsten Paul IV. und Pius IV. vertrat und seinen König bei seinen Feldzügen in Nordafrika und den Herzog von Alba, Don Fernando Álvarez de Toledo in den Schmalkaldischen Krieg begleitete. Nicolás de Ovando, einer der Ritter des Alcántaraordens und Günstling König Fernando II.s war der von König eingesetzte Gegenspieler von Christoph Kolumbus auf Española, der Kolumbus in Ketten legen ließ und nach Spanien zurückschickte.

Auch der Alcántaraorden wird von den Katholischen Königen mit Hilfe der Bulle von Papst Innozenz VIII. unter die Administration der Krone gestellt, um den Ritterorden und damit dem Hochadel nicht länger beträchtliche militärische und finanzielle Macht als Staat im Staate neben der Krone zu überlassen. Mit der Übertragung der Großmeisterwürde auf die Krone durch Papst Hadrian VI. wurde die politische Unabhängigkeit des Ordens beendet.

Das Ordenskleid des Alcántaraordens bestand aus einem weißen Mantel mit einem eingestickten grünen Lilienkreuz.

Großmeister des Ordens von Alcántara: