Albert Göring
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Albert Göring (* 1900; † 1966) war ein deutscher Geschäftsmann, der couragiert Juden und politisch Verfolgten während des Zweiten Weltkriegs half und dafür hoch angesehen ist. Sein älterer Bruder Hermann Göring war ein hochrangiger Nationalsozialist und Kriegsverbrecher.
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[Bearbeiten] Leben
Göring wurde in der Nähe von Mauterndorf als Sohn von Ernst Heinrich Göring und dessen Frau Franziska geboren.
[Bearbeiten] Jugend
Die Familie Göring lebte mit dem Paten ihrer Kinder, Ritter Hermann von Epenstein, in seinen Burgen in Veldenstein und Mauterndorf. Von Epenstein war ein bekannter Arzt und Ersatzvater für die Kinder, weil Heinrich Göring oft nicht zuhause war. Laut dem Autor Leonar Mosley, der Mitglieder der Familie Göring interviewt hat, begann von Epenstein eine Langzeitbeziehung mit Franziska Göring ein Jahr vor Alberts Geburt. Er verweist auch darauf, dass sich von Epenstein und Albert sehr ähnlich sahen, wodurch sie oft für Vater und Sohn gehalten wurden. Wenn dies der Wahrheit entspricht, hatte Albert Göring einen jüdischen Großvater.
[Bearbeiten] Einstellung zur NS-Ideologie
Göring hatte anscheinend auch die Vorliebe für das Leben als Bonvivant übernommen und schien für ein unscheinbares Leben als Filmemacher bereit zu sein, als die Nazis 1933 in Deutschland an die Macht kamen. Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder Hermann, der ein führendes Parteimitglied war, verachtete Albert den Nationalsozialismus und dessen Brutalität. Es wird von einer Begebenheit berichtet, dass er es einer Gruppe Juden, die von der SS gezwungen auf allen Vieren die Straße schrubbten, gleich tat und dabei half. Der diensthabende Offizier befahl daraufhin an, mit dem Schrubben aufzuhören, da er eine öffentliche Demütigung von Hermann Görings Bruder nicht verantworten wollte.
[Bearbeiten] Widerstand
Albert Göring nutzte auch seinen Einfluss, um seinen jüdischen Chef Oskar Pilzer zu befreien, nachdem dieser von den Nazis verhaftet worden war. Er half ihm daraufhin auch, aus Deutschland zu fliehen. Es wird berichtet, er habe dies auch für viele andere, u.a. politisch Verfolgte, getan.
Göring verstärkte seine Aktivitäten gegen die Nazis, als er Exportchef bei den Skoda-Werken in Pilsen wurde. Hier unterstützte er kleinere Sabotageakte und unterhielt Kontakte mit dem tschechischen Widerstand. In vielen Fällen fälschte er dabei die Unterschrift seines Bruders, um Reisedokumente für die Flucht von Dissidenten zu unterzeichnen. Wurde er erwischt, nutzte er den Einfluss seines Bruders, wieder freigelassen zu werden. Göring schickte auch Lastwagen in KZs mit Anforderungen nach Arbeitern. Diese Lastwagen hielten dann in abgelegenen Gebieten, um den Arbeitern die Flucht zu ermöglichen.
[Bearbeiten] Nach 1945
Nach dem Krieg wurde Albert Göring bei den Nürnberger Prozessen verhört. Viele Leute, denen er geholfen hatte, sagten zu seinen Gunsten aus, so dass er freigelassen wurde. Kurz darauf wurde er von den Tschechen verhaftet, wurde aber wiederum bald freigelassen, als seine Aktivitäten im Krieg bekannt wurden.
Göring kehrte nach Deutschland zurück, wurde aber wegen seines Familiennamens gemieden. Er machte Gelegenheitsarbeiten als Autor und Übersetzer und lebte in einer bescheidenen Wohnung in München, deren Annehmlichkeiten weit entfernt vom Luxus seiner Kindheit waren. Er starb im Jahr 1966, ohne dass seine Aktivitäten im Krieg von der Öffentlichkeit anerkannt worden wären.
[Bearbeiten] Literatur
- James Wyllie: Albert Göring ... gegen Hitler, meinen Bruder und alle Nazis. Essen: Magnus Verlag 2006, ISBN 3-88400-442-5
- Leonard Mosley: Göring. Biographie.. Luebbe Verlagsgruppe (1977), ISBN 3404005929
- The Goering Who Saved Jews, by Vida Goldgar, 10 March 2000, Jewish Times (Atlanta)
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Göring, Albert |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geschäftsmann, der Juden und politisch Verfolgten während des Zweiten Weltkriegs half; Bruder von Hermann Göring |
| GEBURTSDATUM | 1900 |
| STERBEDATUM | 1966 |
