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Benutzer:Ahmadi/Ausschlussdebatte

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Christine Schirrmacher

Dr. Christine Schirrmacher schreibt in ihrem Buch "Der Islam - Geschichte-Lehre-Unterschiede zum Christentum" im Band 2 auf Seite 85f. folgendes:

[Bearbeiten] Sekte oder Sondergruppe?

Das Problem, welche Gruppierungen im Islam als Sekten bzw. Sondergruppen beurteilt werden können, ist völlig anders gelagert als im Christentum, das von Anfang an mit Konzilen und Lehrentscheiden eine Festlegung der „orthodoxen Lehre” angestrebt hat. Im gesamten europäischen Mittelalter bis zur „Spaltung” in der Reformationszeit und dem Aufkommen von Sekten und Sondergruppen entzündeten sich Trennungen, Exkommunikationen und ebenso Zusammenschlüsse mehrerer Gruppen so gut wie immer an theologischen Lehrfragen. Dies war eine Folge der frühen Festlegung, was „orthodoxer Glaube” bedeutet. Erst wenn festgeschrieben ist, was rechter Glaube ist, kann festgelegt werden, was Irrlehren sind und welche Gruppe als Sekte bezeichnet werden muß.

Ganz anders im Islam: Konzilien und Lehrentscheide zur Festlegung der „richtigen” islamischen Lehre hat es nie gegeben. Rein historisch betrachtet, entzündete sich die größte Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten eigentlich an einer Personalfrage, ob nämlich nur ein Verwandter oder einfach ein Gefährte des Propheten Nachfolger Muhammads werden dürfe. Als zweites auslösendes Moment könnte die politische Komponente angeführt werden. Daß die Schia niemals in den Besitz der obersten Herrschaft kam, entschied sich nicht etwa durch den Lehrentscheid, daß sie nicht den richtigen Glauben verfechte, sondern war vorrangig durch die Machtkonstellationen bedingt, in der die Schia sich auch auf lange Sicht politisch nicht durchsetzen konnte.

Hinzu kommt, daß die grundlegende Dogmatik des Islam nur so wenige Punkte umfaßt, daß diese in den meisten islamischen Richtungen unumstritten anerkannt und praktiziert wurden: Der Glaube an den allmächtigen Schöpfergott, das Jüngste Gericht, die Propheten, die Engel und die heiligen Schriften. Hinzu kommt die Verpflichtung zur Einhaltung der fünf Säulen. Aber auch diejenigen Gruppierungen wurden und werden von der Mehrheit als Muslime betrachtet, die nur an die Einheit Gottes (arab. tauhid) und die Sendung Muhammads glaubten.

Ein von muslimischer Seite häufig vorgebrachter Vorwurf an das Christentum lautet, dieses sei in zahlreiche Richtungen, Untergruppierungen und Sekten gespalten und zerstritten, wohingegen der Islam einen geschlossenen Bereich darstelle (davon kann natürlich nicht die Rede sein).

Wenn man nun die Sonderlehren der Nusairier oder der Drusen betrachtet, die sich theologisch durch ihre Zusatzlehren ja erheblich von dem Hauptstrom islamischer Verkündigung entfernt haben, so muß man den Schluß ziehen, daß der Unterschied zum Christentum nicht darin besteht, es im Islam keine Häretiker gäbe, sondern darin, daß im Islam nur ganz wenige Gruppen offiziell aus der islamischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurden. Der Sektierer bleibt in den Augen der meisten muslimischen Theologen immer noch ein Muslim, auch wenn er irrt. Der gemeinsame Nenner der muslimischen Gruppen ist wesentlich kleiner als bei christlichen Gruppierungen. Eine wirkliche Trennung findet erst dort statt, wo eine bestimmte Anschauung zum Unglauben (arab. kufr) erklärt wurde, denn ein Ungläubiger wird von Gott verdammt und kann nicht ins Paradies eingehen.

Nicht immer ist daher die Unterscheidung zwischen Sekten und Sondergruppen im Islam problemlos möglich. Gegen einzelne Gruppen wie die Ahmadiya-Bewegung hat sich der Islam abgegrenzt. Sie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts im indo-pakistanischen Raum entstanden und wurde im Jahr 1974 offiziell als Sekte aus dem Islam ausgeschlossen. Allerdings spielten hierbei nicht nur theologische, sondern auch politische Beweggründe eine große Rolle.

[Bearbeiten] Zusammenfassung

Drei Gründe, die gegen einen Ausschluss aus dem Islam sprechen, nennt Frau Schirrmacher:

  1. Konzilien und Lehrentscheide zur Feststellung der richtigen islamischen Lehre hat es nie gegeben. Es gibt also im Islam keine Institution, die legitimiert wäre, eine Person oder Gruppe aus dem Islam auszuschließen.
  2. Sektierer bleiben in den Augen der meisten muslimischer Theologen immer noch ein Muslim, auch wenn er irrt. Das spricht gegen einen Konsenz der islamischen Gelehrten in Bezug auf Ahmadiyya.
  3. Selbst Gemeinschaften, die sich wie die Nusairier oder Drusen von dem Hauptstrom islamischer Verkündigung entfernt haben, sind nicht vom Islam ausgeschlossen worden. Das wirft die Frage auf, warum nun die Ahmadiyya-Bewegung aus dem Islam ausgeschlossen werden sollte.

Diese Frage beantwortet Frau Schirrmacher leider nicht. Sie nennt auch nicht wer und wo die Ahmadiyya-Bewegung aus dem Islam ausgeschlossen wurde.

Immerhin gibt sie den Hinweis, dass dabei politische Beweggründe eine große Rolle spielten.

[Bearbeiten] Schlussfolgerung

Die Erklärung (Fatwa) der Muslimischen Weltliga (World Muslim League) vom April 1974 wirft der Ahmadiyya-Bewegung vor:

  1. Ihr Begründer beansprucht ein Prophet zu sein.
  2. Sie verdrehten vorsätzlich die Bedeutung von Koranversen.
  3. Sie erklärten den Jihaad für aufgehoben.

Keine der Punkte berührt die Kerndogmatik des Islam. Weder die Kalima Schahada noch die sechs Glaubensartikel noch die fünf Säulen des Islam werden infrage gestellt. Darüber hinaus verfügt im Islam niemand ein exklusives Mandat zur Koranauslegung.

Es sollte ein lohnender Blick auf die möglichen politischen Motive geworfen werden. Es fällt auf, dass die Fatwa gegen die Ahmadiyya-Bewegung von der saudi-arabisch dominierten World Muslim League inszeniert wurde. Es ist bekannt, dass Saudi-Arabien viel Geld in die weltweite Verbreitung des Islam investiert. Da die Ahmadiyya-Bewegung selbst sehr stark missionarisch aktiv ist, liegt der Verdacht nahe, dass lästige Konkurrenz mit religiösem Vorwand politisch ausgeschaltet werden sollte.

[Bearbeiten] Bewertung

Die von der Muslimischen Weltliga ist auf jeden Fall kritisch zu bewerten. Angesichts der politischen Umstände und der Tatsache, dass es im Islam keine Instanz bekannt ist, die legitimiert wäre eine Gruppe aus dem Islam auszuschließen, sollte eine Enzyklopädie nicht unkritisch mit einem "Ausschluss" umgehen.

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