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Adscharien-Türken

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Siedlungsgebiet der Adscharien-Türken
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Siedlungsgebiet der Adscharien-Türken

Im Süden Georgiens, in der an georgisch-türkischen Grenze gelegenen Autonomen Republik Adscharien lebt das turkstämmige Gebirgsvolk der Adschara (Eigenbezeichnungen: türkisch: Acara, Acaraeli bzw. Acara Türkleri). Sie machen heute rund ca. 3.000 Menschen aus und siedeln nur 15 km von der türkischen Grenze entfernt. Sie zählen zu den Turkvölkern.

Die Adschara sind ihrer Herkunft nach mit den Mescheten identisch, ihre Trennung erfolgte erst nach 1944, als die Mehrheit der Mescheten nach Zentralasien ausgesiedelt wurde und nur ein kleiner Volksteil in der georgischen Heimat verblieb. Eine zusammenfassende und neutrale Bezeichnung ist Georgien-Türken für beide Volksgruppen.

[Bearbeiten] Namensherkunft

Die Volksbezeichnungen »Acara« (Adscharen) und »Acaraeli« (Adscharenvolk) stammt vom Siedlungsgebiet der Adschara her, der Autonomen Republik Adscharien. Daneben wird aber noch »Acara Türkleri« (Adscharien-Türken) benützt, um die turkstämmigen Bewohner Adschariens von den muslimisch-georgischen abzugrenzen, die sich ebenfalls Adscharen nennen.

[Bearbeiten] Geschichte

Den größten Teil ihrer Geschichte teilen die Adschara mit den Mescheten.

Im Jahre 1944 wurde in Georgien durch die Mescheten die kurzlebige autonome Republik »Adscharistan« (Acaristan Özerk Cumhuriyeti) ausgerufen, als die Deutsche Wehrmacht in den Kaukasus einmarschierte.

Doch bereits wenig später, am 24. Juli 1944, konnten die sowjetischen Truppen die Vormacht im Kaukasus wiederherstellen, und auch diese türkischen Volksgruppen wurden nach Zentralasien verschleppt und dort fast ausgerottet. Von den damals 130.000 Deportierten (16.700 Familien) erreichte nur ein Drittel die neuen Siedlungsgebiete. Aber auch dort waren die Mescheten eine verfolgte Minderheit. Vor allem in Usbekistan, wo sie in den Bezirken Fergana (Adschara) und Samarkand (Mescheten) angesiedelt wurden, wurde diese Volksgruppe heftig angegriffen. Dort lebte bis 1989 die Mehrheit der Mescheten. Die Adschara (und die ihnen eng verwandten Mescheten) trugen nun als einzige Angehörige der sowjetischen Turkvölker die NationalitätsbezeichnungTürke“ in ihren Pässen.

1956 schlossen sich die turkvölkischen Minderheiten im kasachischen Tschimkent zu einer türkischen Bewegung zusammen, die die Gleichstellung der verschleppten Turkvölker forderte. Einer ihrer wortreichsten Führer war Enver Odabaşev, der 1967 nach Georgien zurückkehrte.

1944 war nur ein kleiner Volksteil der Mescheten in der georgischen Heimat verblieben; sie zogen sich ins Gebiet Adscharien, unmittelbar an die türkische Grenze (nur rund 15 km von dieser entfernt) zurück und nannten sich nun einheitlich Acaralar (Adscharen). Das brachte sie aber in Konflikt mit den muslimisch-georgischen Bewohnern der Gegend, die sich ebenfalls so benannten. Also nahmen diese Mescheten nun die Bezeichnung Acara Türkleri (Adscharien-Türken), an.

Von nun an gingen diese Volksgruppen, die Mescheten und die Adschara, geschichtlich eigenständige Wege. Das Siedlungsgebiet der heutigen Adschara liegt heute überwiegend in Georgien, kleinere Splittergruppen siedelten seit den 1970er Jahren auch in Armenien. Dort zählen sie sich allerdings zur Volksgruppe der Karapapkaken.

Politische Führer der Georgien-Türken waren ab 1968 Enver Odabaşev, Muhlis Niyazov, İslâm Kerimov und T. İlyasov, die in Moskau die Vereinigung der georgischen Türken forderten.

Ferner forderten sie nun gemeinsam mit den Mescheten offen die Schaffung einer freien türkischen Republik (Türk Muhtar Cumhuriyeti) für das geschlossene Siedlungsgebiet und für die Siedlungsinseln die Einrichtung autonomer Gebiete (Özerk Vilâyeti). Sie wurden in ihrem Bestreben offen von der Türkei unterstützt, die ihren alten Einfluss auf die Kaukasusregion erneuern wollte.

1989 kam es im Ferghanatal zu blutigen Ausschreitungen an den dortigen Mescheten. Russland flog diese nun aus und siedelte sie in den Republiken der damaligen UdSSR an.

Während nun den georgischen Mescheten nach dem Zusammenbruch der UdSSR eine autonome Republik im Rahmen Georgiens verwehrt wurde, schlossen sich die dortigen Adschara erneut zu einer autonomen Republik, der Acara Özerk Cumhuriyeti (»Autonome Republik Adscharien«), zusammen. Diese informelle Adschara-Republik umfasste nicht nur das Siedlungsgebiet der eigentlichen Adschara, also Adscharien, sondern auch das der zurückgekehrten Mescheten.

1996 nahm die Türkei erstmals wieder Kontakt mit den benachbarten Turkvölkern auf; die Adschara beschlossen, die lateinische Schrift wieder einzuführen und ihre Rechtschreibung eng an die der Türkei und des benachbarten Aserbaidschan anzulehnen.

2002 wurde von den Vertretern der Turkrepubliken und der Adschara beschlossen, die gemeinsame Kultur weiter zu entwickeln; die Adschara und Mescheten bekamen nun einen Beobachterstatus innerhalb der OATCT.

Am 20. März 2005 fand in Ankara ein Kongress der Adschara unter der Leitung Dipl. Ökonom Fahrettin Oluk und der »Tatarischen Welt-Liga« (Dünya Tatar Ligası Şeref) unter deren Vorsitzenden Ali Akış statt.

Dort wurde von den Anwesenden die rechtmäßige Wiederherstellung der türkischen Adscharien-Republik verkündet und deren Auflösung von 1944 und die damit verbundene Zwangsumsiedlung der Mescheten durch die Sowjets scharf verurteilt.

Am 29. April 2005 nahm die türkische Regierung in Ankara offiziell Verbindung mit der Adschara-Republik auf und sieht diese nun als rechtmäßige Vertretung der georgischen Türken. Die Beziehungen untereinander regelt ein Staatsvertrag, der unter anderem nun auch die Übernahme des türkeitürkischen anstelle des ursprünglich geplanten aserbaidschanischen Alphabetes vorsieht. Die Adschara bilden heute die Mehrheit der turkvölkischen Minderheit Georgiens und sehen sich so als deren legitime Minderheitenvertretung. Auch die aserbaidschanische Regierung in Baku erkennt die Volksgruppe der Adschara inzwischen als eigenständig an und gab die Schutzmachtfunktion über diese Volksgruppe vollständig an die Türkei ab.

[Bearbeiten] Literatur

  • Diercke Länder-Lexikon, 1999
  • Lexikon der Weltbevölkerung, 2000
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