Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions 7. Sinfonie (Bruckner) - Wikipedia

7. Sinfonie (Bruckner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die 7. Sinfonie in E-Dur schrieb Anton Bruckner in den Jahren 1881 bis 1883.

Uraufgeführt wurde das Werk am 30. Dezember 1884 im Leipziger Stadttheater. Der Komponist musste 60 Jahre alt werden, um einen ersten durchschlagenden Erfolg - später einen Welterfolg - mit dieser neuen Komposition zu erzielen. Schon bald kündigte sich nach der Uraufführung dieser Sinfonie der Siegeszug des Werkes an, und zwar durch Aufführungen in anderen musikalischen Zentren Europas. Etwas später fand die Sinfonie sogar ihren Weg nach Übersee.

Große Teile dieser in späteren Zeiten bis heute beim Publikum sehr beliebten Sinfonie wurden in St. Florian komponiert, dort, wo Bruckner seine ewige Ruhe unter der großen Orgel fand.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allegro moderato

Sie beginnt mit einem langen Eingangsthema, über das Bruckner schreibt:
"Dieses Thema ist gar nicht von mir. Eines Nachts erschien mir Dorn (den Violinist Ignaz Dorn kannte Bruckner aus Linz) und diktierte mir das Thema. Paß auf, sagte er, mit dem wirst du dein Glück machen."
Das chromatische Thema erinnert an die Musik von Richard Wagner. Dieses längste aller brucknerschen Hauptthemen gliedert sich in drei Abschnitte. Nach 2 Vorbereitungstakten, einer schimmernden E-Dur-Terz in den Violinen, erhebt sich das Thema in den Celli und dem Horn, später von der Klarinette begleitet. Wiederholung in gleicher Tonart durch das gesamte Orchester. Das 2. Thema mit dem charakteristischen Doppelschlag zu Beginn oder auch der Abschnitt, der in Bruckners Sinfonien häufig als die "Gesangsperiode" bezeichnet wird, nimmt in der Exposition ebenfalls einen breiten Raum ein und gerät schließlich zu einer lang verlaufenden Steigerung, einem Orgelpunkt auf Fis. Unmittelbar darauf setzt leise die tänzerisch gestaltete dritte Themengruppe ein. Ein zarter Nachsatz in H-Dur beendet die Exposition.

In der breit angelegten Durchführung kann man die Kontrapunktik von Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg erkennen. Das 2. Thema der Exposition erscheint voller Inbrunst in der Umkehrung und verbreitet eine andachtsvolle Stimmung, bevor nach einer kürzeren Verarbeitung des 3. Themas die Umkehrung des Hauptthemas mit dramatischer Wucht in c-moll hereinbricht. Nach Wiederholung des Anfangsthemas in c-moll und dann in d-moll wird die Intensität dieses Abschnittes durch geschickte Modulationen wieder nach E-Dur geführt, wo nun Hauptthema nebst Themenumkehrung gleichzeitig unter einer Verzierung in Violinen und Flöten erklingen. Ob bereits hier die Reprise beginnt, ist nicht eindeutig.
Nach dieser Scheinreprise und dem Einsatz der Wiederholung des 2. Themas, dem untrüglichen Beweis, dass man sich nun tatsächlich in der Reprise befindet, gelangt Bruckner zur außerordentlich wirkungsvollen Coda dieses Satzes. Ein Teil des Hauptthemas erscheint zunächst in ergreifender Weise über einem anschwellenden Paukenwirbel, der dann wieder verebbt, bevor im Pianissimo die große Schlusssteigerung unter Verwendung des ersten Hauptthemateils beginnt. Die Klangballungen in den Blech- und Holzbläsern gegen Ende des Satzes erklingen unter den für Bruckner typischen und hier sehr ausdrucksstarken Begleitfiguren der hohen Streicher, - einer Art Ornamentik, die wie eine Umklammerung des Riesensatzes wirkt.

[Bearbeiten] Adagio

("Sehr feierlich und sehr langsam")

Bruckner begann den 2. Satz wenige Wochen vor Wagners Tod, den er wohl vorausahnte. Er schrieb an Felix Mottl:
"Einmal kam ich nach Hause und war ganz traurig; ich dachte mir, lange kann der Meister nicht mehr leben. Dabei fiel mir das Cis-Moll-Adagio ein."
Obgleich zunächst mit Kompositionsbeginn der 7. Sinfonie gar nicht geplant, verwendet Bruckner in diesem Adagiosatz und dem 4. Satz des Werkes die von Richard Wagner für den Nibelungen-Ring konstruierten Wagnertuben. Von nun an erklingen diese Instrumente aber auch in den Sinfonien 8 und 9. Sie verleihen dem Orchesterklang eine enorme zusätzliche Tiefenwirkung.

Drei Wochen nach dem Entwurf des 2. Satzes, am 13. Februar 1883, starb Wagner. Bruckner hatte gerade den Höhepunkt im Satzverlauf dieses Adagios komponiert und die darauf folgende Coda bildet die eigentliche Trauermusik für den verehrten Meister. Im gesamten Adagio zitiert Bruckner das Thema "non confundar in aeternum" aus seinem Te Deum. Der 2. Satz ist (neben z.B. dem Trauermarsch aus Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie, der ‘‘Eroica‘‘) eine der ergreifendsten Trauermusiken des 19. Jahrhunderts. Mit diesem Satz unterlegte der Reichsrundfunk 1945 die Todesmeldung Adolf Hitlers.

[Bearbeiten] Scherzo

("Sehr schnell")

Das rhythmisch prägnante Scherzo in a-moll (3/4-Takt) hat dämonischen Charakter. Ein Trompetensignal, auf- und wieder absteigend, setzt unmittelbar nach 4 dunkel gefärbten Vorbereitungstakten der Streichergruppe ein. Schon der erste Takt bildet das rhythmische Grundmotiv dieses Satzes. Er durchpulst nach Art des Ostinato die beiden das Trio umrahmenden Scherzoteile, in denen die vorgestellten Motive immer wieder umgebildet und kontrapunktisch verarbeitet werden. Das Trio in F-Dur ("Etwas langsamer") zeichnet ein lyrisch beschauliches Stimmungsbild. Der Rhythmus des erneut losstürmenden Da-Capo-Scherzo-Teils wird in den letzten 4 Takten des Trios pianissimo durch die Pauke angekündigt.

[Bearbeiten] Finale

("Bewegt, doch nicht schnell")

Das kurz geratene Finale der Sinfonie stellt wiederum drei Themengruppen vor. Das Eröffnungsthema in punktiertem Rhythmus knüpft an die Gestalt des Hauptthemas im ersten Satz an. Schon bald setzt das choralartige 2. Thema ein und eine kurze Überleitung führt zum herben Unisono-Thema der 3. Gruppe, in dem auch wieder der punktierte Rhythmus des Eröffnungsthemas auftaucht. Ab der Durchführung wird der Satz „rückläufig“ und gerät vom Unisono-Thema zurück über das Choralthema zum 1. Thema, welches dann zunehmend dramatischer gestaltet und zu einem Höhepunkt geführt wird. Der letzte Abschnitt – um die Sinfonie mit einem krönenden Abschluss zu versehen – beginnt leise als Steigerung mit dem etwas verbreiterten Final-Hauptthema, in das dann gegen Ende das mächtige Hauptthema aus dem 1. Satz eintritt.

[Bearbeiten] Fassungen

Bruckners Siebente liegt in nur einer Fassung des Komponisten vor. Sie erfuhr durch des Komponisten oder von fremder Hand keinerlei Kürzungen oder Erweiterungen. Instrumentations-Retuschen durch spätere Herausgeber fallen nicht ins Gewicht, sie sind von geringer Bedeutung. Bis heute ist allerdings nicht geklärt, ob Bruckner den Höhepunkt des Adagios mit einem Beckenschlag versehen wollte oder nicht. Es wird vermutet, dass einer seiner Schüler oder Freunde (Joseph Schalk?) den Komponisten dazu angeregt haben soll, diese Stelle mit zusätzlichem Schlagwerkeinsatz gesondert herauszuheben. Obwohl man heutzutage verstärkt mutmaßt, dass der Beckenschlag der eigentlichen Intention Bruckners widerspricht, lassen die Streichungen, Wiederaufhebungen der Streichung und Überklebungen an der entsprechenden Stelle in der Partitur keinen wirklich eindeutigen Schluss zu. Die Siebente wird in der Mehrzahl mit dem fragwürdigen Beckenschlag aufgeführt.

[Bearbeiten] Widmung

Die Sinfonie ist König Ludwig II. von Bayern gewidmet.

[Bearbeiten] Literatur

Renate Ulm (Hrsg.): Die Symphonien Bruckners. Entstehung, Deutung, Wirkung (Taschenbuch), Bärenreiter, ISBN 3761815905

[Bearbeiten] Diskografie (Auswahl)

  • 1980: Günter Wand, Kölner Radio-Sinfonie-Orchester
    19:54 22:38 9:45 12:03 BMG 09026 63937 2
  • 1986: Carlo Maria Giulini, Wiener Philharmoniker
    20:22 24:08 10:35 12:31 Deutsche Grammophon 419 627-2
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