Çankırı
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Çankırı ist eine türkische Stadt in Anatolien und hat 62.508 Einwohner (Volksauszählung 2000). Sie ist die Provinzhaupstadt der gleichnamigen Provinz Çankırı. Die KFZ-Kennzeichen der Stadt und der Provinz beginnen mit der Ziffer 18.
[Bearbeiten] Çankırı während des Völkermords an den Armeniern
Çankırı war der Verschickungsort der ersten prominenten armenischen Verhafteten vom 24. April 1915 (Ostern). Die meisten der 235 Inhaftierten, die auf Befehl von Bedri Bey, des Präfekten der Istanbuler Polizei, festgenommenen Führungspersönlichkeiten und Künstler, wurden in der Folge umgebracht. Der Mutessarif von Çankırı, Assaf, wollte seinem ehemaligen Lehrer Dikran Kelekian zur Flucht verhelfen. Ebenso - vergeblich - wollte sich der Vali Mazhar Bey dem Deportationsbefehl Talat Paschas widersetzen. Der Priester, Komponist und Musikethnologe Komitas Vardapet gehörte zu einer Gruppe von fünf Geretteten, ebenso wie Bischof Krikor Balakian. Balakian berichtete ausführlich über die Vorgänge, die den Auftakt des Völkermordes an den Armeniern bildeten.
[Bearbeiten] Literatur
- Yves Ternon, Enquête sur la négation d'un génocide, 1989 (ab Seite 26)
- Rita Soulahian Kuyumjian, Archeology of Madness. Komitas. Portrait of an Armenian Icon, 2001 (ab Seite 116) - ISBN 0-9535191-7-1
- Garine Avakian, Yeghernahush Masunk Gam Khosdovanoghk Yev Vgayk Chatschi, Eriwan, 2002 (armenisch; "Relique des Völkermords"; beschreibt anhand eines 'Rosenkranzes' (Hamritsch) mit den eingravierten Namen der Deportierten, den ein Deportierter geschaffen hat, die Geschehnisse von Cankiri.)
- Grigoris Balakian, Le Golgotha arménien, Berlin – Deir es-Zor, Le cercle d'écrits caucasiens (ed.), La Ferté-Sous-Jouarre 2002 (vol. 1), 2004 (vol. 2). Deutsche Übersetzung des armenischen Originaltitels etwa: Das armenische Golgotha. Berichte vom armenischen Märtyrium. Von Berlin nach Der-es-Sor, 1914-1920. Band 1, Wien (Mechitaristen-Presse) 1922. Band 2, Paris 1956.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Seite von Çankırı
- Artikel mit einem Bild von Garine Avagyan und dem Rosenkranz mit den 99 Steinen, auf denen die Namen der Deportierten eingraviert sind
Koordinaten: 40° 36' N, 33° 37' O