Wilhelmplatz
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Der ehemalige Wilhelmplatz ist heute Teil der Wilhelmstraße und im übrigen mit DDR-Nachkriegesbauten des Typs WBS 70 überbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Thälmannplatz umbenannt und wurde repräsentative Adresse der neuen SED-Regierung. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 zog die Regierung nach Berlin-Pankow um, der Thälmannplatz geriet in Vergessenheit. 1987 wurde der Thälmannplatz auch offiziell abgeschafft, die Hausnummern in die Otto-Grotewohl-Straße (heute wieder Wilhelmstraße) eingereiht.
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[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich standen hier die marmornen Denkmäler preußischer Feldherren aus der Zeit Friedrichs des Großen, geschaffen u.a. von den Bildhauern Antoine Tassaert und Johann Gottfried Schadow, im 19. Jahrhundert in Bronze neu geschaffen von dem Bildhauer August Kiß (Guss im Königlichen Gewerbe-Institut). Es handelte sich um die Generale bzw. Generalfeldmarschälle:
- James Keith,
- Friedrich Wilhelm von Seydlitz,
- Hans Karl von Winterfeldt,
- Kurt Christoph Graf von Schwerin,
- Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, den Alten Dessauer, und
- Hans Joachim von Zieten.
Die beiden letzteren haben jüngst den Weg aus dem Lapidarium an ihren alten Standort zurückgefunden und stehen aufgefrischt an der Ecke Wilhelmstraße / Mohrenstraße (westlicher U-Bahn-Eingang). Zieten ist also noch einmal "aus dem Busch" gekommen...
[Bearbeiten] historische Bebauung
- Reichsschatzamt (Nr. 1-2)
- Hotel Kaiserhof (Nr. 3-5)
- Ritterschaftsdirektion (Nr. 6)
- Ehemalige Botschaft der USA (bis 1931) (Nr. 7)
- Marschallhaus (Nr. 8)
- Propagandaministerium (Nr. 9)
- U-Bahn Eingang (Die ehemalige U-Bahn-Station Thälmannplatz wurde symbolisch mit Marmor aus der Reichskanzlei ausgestattet)
[Bearbeiten] historische Anrainer
- Am Wilhelmplatz 3-5 befand sich das ab 1873 erbaute Grandhotel Hotel Kaiserhof, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Heute befindet sich auf dem Grundstück die Botschaft von Nordkorea.
- Der Wilhelmplatz 8-9 war das Prinz-Karl-Palais des Prinzen Carl von Preußen, im Dritten Reich als Palais am Wilhelmplatz genutzt vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
[Bearbeiten] heutige Bedeutung
Der (restliche, ehemalige) Wilhelmplatz ist Bestandteil der Geschichtsmeile Wilhelmstraße. Er dokumentiert punktuell und anschaulich die Auswirkungen der Verwerfungen deutscher Geschichte auf Stadtbild und Stadtplanung in Berlin-Mitte.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 30' 35" N, 13° 23' 7" O