Wilhelm Weizsäcker
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Wilhelm Weizsäcker (* 2. November 1886 in Prag; † 19. Juli 1961 in Heidelberg) war ein völkischer und nationalsozialistischer Rechtshistoriker.
Weizsäcker hatte Professuren in Prag und in Wien. In Prag war er an der Deutschen Universität aktiv und wurde Verwaltungsdirektor der dortigen Reinhard-Heydrich-Stiftung. Ab 1943 leitete er das Institut für Deutsches Recht im Osten.
Trotz seiner NS-Vergangenheit konnte er nach 1945 seine Tätigkeiten fortsetzen und wurde 1945-1949 Rechts- und Verwaltungsberater des „Hauptausschusses für Flüchtlinge und Ausgewiesene“ in Bayern. Die Universität Heidelberg beschäftigte ihn 1950 als Honorarprofessor. Weizsäcker gründete bereits 1950 mit Bruno Schier, Eugen Lemberg, Hermann Aubin, Josef Hanika und Kurt Oberdorffer ein Wissenschaftsnetzwerk Ostforscher in Marburg.
Seine sudetendeutsche Volksgruppenpolitik setzte er in zahlreichen sudetendeutschen Organisationen – u.a. im Adalbert-Stifter-Verein, in der Historischen Kommission der Sudetenländer und dem Collegium Carolinum – fort. Die Zeitschrift Bohemia lobte ihn 1962 als „lauteren Vorkämpfer echter, deutscher Wissenschaft“.
[Bearbeiten] Literatur
- Joachim Bahlcke: Wilhelm Weizsäcker (1886-1961), Jurist. Rechtsgeschichte und Volksgemeinschaft, in: Prager Professoren 1938-1948. Zwischen Wissenschaft und Politik, hg. v. Monika Glettler u. Alena Míšková, Essen 2001,
- Joachim Bahlcke: Věda v sudetoněmeckém národnostním boji. K vysokoškolské a politické činnosti pražského právního historika Wilhelma Weizsäckera v době od mnichovské dohody 1938 do konce druhé světové války, in: Věda v českých zemích za druhé světové války, Praha 1998