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Vereinigte Arabische Emirate

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الإمارات العربيّة المتّحدة

al-Imārāt al-ʿarabiyya al-muttaḥida
Vereinigte Arabische Emirate

Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate
Wappen der Vereinigten Arabischen Emirate
(Details) (Details)
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Abu Dhabi
Staatsform Bundesstaat aus sieben Gliedstaaten
Staatsoberhaupt Chalifa bin Zayid Al Nahyan
Regierungschef Muhammad bin Raschid Al Maktum
Fläche 77.700 km²
Einwohnerzahl 4.104.695 (Zensus 6. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte 49,53 Einwohner pro km²
Währung VAE-Dirham
Unabhängigkeit 1971
Nationalhymne ʿĪschī bilādī
Zeitzone MEZ+3, UTC+4
Kfz-Kennzeichen UAE
Internet-TLD .ae
Telefonvorwahl +971

Die Vereinigten Arabischen Emirate (arabisch: الإمارات العربيّة المتّحدة), kurz VAE, liegen auf der Arabischen Halbinsel und grenzen an Saudi-Arabien, das Sultanat Oman und über die Hoheitsgewässer an Katar. Die VAE wurden am 2. Dezember 1971 gegründet, was das Protektoratsabkommen mit Großbritannien beendete und die einzelnen Emirate zu einer Föderation zusammenfügte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung

Administrativ sind die Vereinigten Arabischen Emirate in die Regionen Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Adschman, Umm al-Qaiwain, Ra's al-Chaima und Fudschaira aufgeteilt.

Aufteilung der einzelnen Emirate in den VAE
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Aufteilung der einzelnen Emirate in den VAE

Folgende Emirate bilden die Föderation:

Name Fläche (km²) Einwohner des Emirates Ende 2004
Abu Dhabi 67.340 1.702.000
Umm al-Qaiwain 777 66.000
Fudschaira 1.165 126.000
Ra's al-Chaima 1.684 208.000
Schardscha 2.590 679.000
Dubai 3.885 1.288.000
Adschman 259 251.000

[Bearbeiten] Geographie

Die Vereinigten Arabischen Emirate liegen im Nahen Osten auf der Arabischen Halbinsel. Die Nachbarländer sind (im Uhrzeigersinn) Oman, Saudi-Arabien und Katar. Außerdem liegt das Land im Norden am Persischen Golf und im Osten am Golf von Oman.

Das Land besteht überwiegend aus trockener Sandwüste; im Osten erstreckt sich das felsige Hadschar-Gebirge. Als bedeutende Oasen sind im Emirat Abu Dhabi die Stadt al-Ain und die Liwa-Oase zu nennen. Große Mengen von Grund- und Oberflächenwasser können aus dem Hadschar-Gebirge gewonnen werden. Flussbetten, die sogenannten Wadis, durchziehen das Land. Die höchsten Erhebungen (bis 1500 m) befinden sich ebenfalls im Hadschar-Gebirge, während sich der Großteil des Landes bis zu 100 m über Normalnull erhebt.

Karte der Vereinigten Arabischen Emirate
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Karte der Vereinigten Arabischen Emirate
Satellitenbild (Oktober 2004)
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Satellitenbild (Oktober 2004)

[Bearbeiten] Klima

In den VAE herrscht im Inland trockenes Wüstenklima. An den Küsten kann insbesondere in den Sommermonaten die relative Luftfeuchtigkeit sehr hohe Werte erreichen. Insgesamt ist es eines der heißesten Klimate der Erde. Es regnet oftmals nur an einem oder zwei Tagen im Jahr. Hier die durchschnittlichen Temperaturen und Niederschläge in Abu Dhabi:

Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Minimal (°C) 14 15 17 21 24 26 29 30 27 23 19 16
Maximal (°C) 24 25 29 33 38 39 40 40 39 35 30 26
Niederschlag in mm 11 38 34 10 3 1 2 3 1 2 4 10

[Bearbeiten] Flora und Fauna

Der größte Teil des Binnenlandes ist Wüste. Entweder unbewachsen, wie beispielsweise bei Liwa, zuweilen aber auch Strauch- oder buschbestandene Wüste mit vereinzelten Salzbüschen und Akazienbäumen. Heute durchqueren ausgezeichnete, teilweise nachts komplett beleuchtete Straßen viele dieser Gebiete. Seit den 1970er Jahren werden viele Wüstengebiete durch systematische Bewässerung in landwirtschaftlich nutzbare Gebiete verwandelt. Obst, Gemüse und Zitrusfrüchte könnten daher (wenn auch nur in kleinen Mengen) angebaut werden. Datteln sind weit verbreitet. Auf der Insel Beni Yas gibt es ein Naturreservoir für einheimische Pflanzen und Tiere.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Die Bevölkerungszahl der VAE gehört zu den am schnellsten wachsenden der Welt. Bei der Gründung 1971 wohnten nur 180.000 Menschen in den Emiraten; die letzte offizielle Schätzung Ende des Jahres 2004 gab das 24-fache (4,32 Millionen) an, und es wird erwartet, dass die zurzeit laufende Volkszählung mindestens auf fünf Millionen Einwohner kommen wird. Der rasante Bevölkerungszuwachs ist vor allem auf die vielen Gastarbeiter zurückzuführen (s. u.).

Zu den Bevölkerungszahlen der größten Städte des Landes siehe Liste der Städte in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen der Emirate siehe oben den Abschnitt Verwaltungsgliederung.

[Bearbeiten] Einheimische

Die überwiegende Anzahl der Einheimischen sind Sunniten gefolgt von Schiiten. Nur dieser Bevölkerungsschicht stehen äußerst großzügige Sozialleistungen durch den Staat zu.

[Bearbeiten] Gastarbeiter

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben einen ungewöhnlichen Bevölkerungsaufbau, welcher zu mehr als drei Vierteln aus Gastarbeitern (expatriates genannt) besteht und die Emirater bei weitem übertrifft. Der Großteil der Gastarbeiter stammt vom indischen Subkontinent und den Philippinen. Ausländische Arbeitnehmer, die eine Anstellung in den VAE finden, erhalten ungeachtet ihrer Herkunft umgehend eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis - sie werden aber bei Verlust des Arbeitsplatzes ebenso schnell wieder ausgewiesen.

Die Diskriminierung der Gastarbeiter ist weit verbreitet. Der Lohn für ungelernte Kräfte beträgt nur einen Bruchteil der Vergütung qualifizierter Fachkräfte. Es wird häufig davon berichtet, dass emiratische Arbeitgeber die Löhne ihrer Mitarbeiter für Monate nicht auszahlen. Gastarbeiter aus Industrieländern jedoch werden im Regelfall angemessen bezahlt. Auch sonst sind die Rechte der Gastarbeiter stark beschränkt: Es existieren keine Mitbestimmungsrechte und kaum gewerkschaftliche Bündnisse. Die Gesundheitsversorgung jedoch ist auf hohem Niveau und bei Notfällen auch kostenlos.

[Bearbeiten] Herkunft der Gastarbeiter und Ausländer

Laut dem Arbeitsministeriums gab es 2005 2.738.000 Gastarbeiter, was einen Anstieg um 17 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. 246.420 Firmen beschäftigen 2005 mindestens einen Arbeitnehmer.

Insgesamt leben zwischen 2,8 und 3,4 Millionen Ausländer dauerhaft in den VAE. Staatliche Stellen weigern sich, Zahlen über die Herkunft der Ausländer darzulegen.
Folgende Zahlen sind Schätzungen der jeweiligen Botschaften (Auswahl):

  • Indien: 1,1 Millionen
  • Pakistan: 750.000
  • Bangladesch: 400.000–500.000
  • Iran: 300.000–400.000
  • Jordanien: 200.000
  • Philippinen: 200.000
  • Sri Lanka: 150.000 (allerdings wird eine hohe Dunkelziffer vermutet)
  • Großbritannien: 120.000
  • Nepal: 70.000–80.000
  • Libanon: 60.000

[Bearbeiten] Geschichte

1747 ließen sich die Beduinen der Qawasim und Banu Yas an der südlichen Golfküste nieder und begannen mit der Piraterie gegen die Handelsschifffahrt im Persischen Golf. Wegen der Piraterie erhielt das Land früher den Namen Piratenküste. Zentren waren die Häfen Schardscha und Ra's al-Chaima, die auch zwei heutigen Emiraten ihre Namen gegeben haben. Um 1780 war die Macht der Qawasim so stark gewachsen, dass sie große Teile der persischen Südküste beherrschten und mit ihrer Flotte den Handel Omans bedrohten. Zwar kam es zu Gegenangriffen Omans, doch erst als dieses sich mit Großbritannien verbündete, wurden die Scheichtümer zwischen 1806 und 1820 unterworfen und die Piraterie eingedämmt. Die Scheichtümer kamen damit unter britisches Protektorat. Dadurch konnte Oman seine Gebietsansprüche nicht durchsetzen.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelten sich Abu Dhabi (gegründet 1761) und Dubai (gegründet 1833) zu Zentren der Perlenfischerei und zu wichtigen Handelsplätzen. Dieser Wirtschaftszweig brach allerdings um 1930 fast völlig zusammen, als Japan Zuchtperlen auf den Markt brachte. Erst mit den Erdölfunden 1958 und ihrer Nutzung ab 1962 begann wieder eine verstärkte wirtschaftliche Entwicklung.

Bei den Grenzstreitigkeiten Abu Dhabis mit Saudi-Arabien über die Buraimi-Oase (heutiger Name des emiratischen Teils: al-Ain) und den südlichen Grenzverlauf des Emirates half ab 1955 Großbritannien mit, den Disput beizulegen. Im Jahre 1974 wurde eine Vereinbarung zwischen den beiden Staaten getroffen, der diese Streitigkeiten beilegte. Allerdings wurde diese noch nicht von der VAE-Regierung ratifiziert und die saudische Regierung erkennt diese Vereinbarung nicht an. Es existiert daher größtenteils eine de-facto-Grenze zwischen den Staaten. Der genaue Grenzverlauf spielte bisher aber keine große Rolle, da das Grenzgebiet aus Sandwüste besteht. Allerdings können sich in Zukunft Probleme ergeben, sollten Öl- und Gasvorkommen erschlossen werden.

Am 2. Dezember 1971 entließ Großbritannien die Trucial States als Vereinigte Arabische Emirate in die Unabhängigkeit, wobei dem Emirat Abu Dhabi die Führungsrolle zukam. Ursprünglich bestanden die VAE aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Fudschaira, Schardscha, Dubai und Umm al-Qaiwain. Eine Woche später, am 9. Dezember, traten die VAE den Vereinten Nationen bei. Erst am 10. Februar 1972 trat Ra's al-Chaima als siebtes und letztes Emirat der ehemaligen Trucial States der VAE bei.

1981 wurde mit Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, Kuwait und Oman der Golf-Kooperationsrat gegründet.

Heute liegt der Urbanisierungsgrad des Landes bei 85% und ist einer der höchsten der Welt.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Innenpolitik

In den VAE gibt es keine politischen Parteien, keine Gewerkschaften und auch keine Wahlen. Die Staatsform wird vom Auswärtiges Amt Deutschlands als "patriarchalisches Präsidialsystem mit traditionellen Konsultationsmechanismen" definiert. Die Macht liegt jeweils bei einem der sieben Emire, die jeweils das höchste Amt eines Emirats bekleiden.

In den einzelnen Emiraten (die jeweils nach ihrer Hauptstadt benannt sind) ist die Thronfolge erblich. Der Emir Abu Dhabis (derzeit Chalifa bin Zayid Al Nahyan) ist dabei regelmäßig der Präsident der VAE, der Emir Dubais (seit dem 4. Januar 2006 Muhammad bin Raschid Al Maktum) ist traditionell Vizepräsident und Premierminister.

Der Nationale Rat (Federal National Council - FNC) wurde am 13. Februar 1972 gegründet. Er besteht aus 40 Mitgliedern, welche proportional von jedem Emirat hinzugezogen werden. Jeder Emir wählt die Ratsmitglieder seines Emirats selbst aus. Dieses Gremium berät das Kabinett und Council of the Rulers, kann sie aber nicht überstimmen. Das FNC hat die Macht, alle Gesetzgebungen einzusehen und zu ändern. Weiterhin kann es Minister zusammenrufen und die Arbeit ihrer Ministerien durchsehen und kritisieren.

Die politischen Führer können Gerichtsurteile angreifen, sodass - im Gegensatz zum Gesetzestext - de facto in den Vereinigten Arabischen Emiraten keine strikte Gewaltenteilung existiert.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Die VAE waren ein Gründungsmitglied des Gulf Cooperation Council (GCC, siehe Golf-Kooperationsrat), welches bei einem Gipfeltreffen in Abu Dhabi 1981 gegründet wurde. Die Mitglieder des GCC sind Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, Oman und auch die VAE. Weiter ist das Land Mitglied der Arabischen Liga der Islamischen Konferenz-Organisation, der UNO sowie der meisten anderen UNO-Institutionen.

In den 1970er Jahren wurde die Grenze zwischen Saudi-Arabien und den VAE verbindlich festgelegt. Allerdings wurde der genaue Grenzverlauf nie veröffentlicht, sodass nur die beiden Regierungen den genauen Verlauf kennen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein wichtiger Verbündeter der USA. Die Beziehungen zum Iran sind aufgrund dreier seit 1971 besetzter Inseln (Abu Musa) angespannt.

[Bearbeiten] Verteidigung

Die Streitkräfte der VAE sind sehr groß - das Verhältnis der Zahl der Staatsbürger im wehrfähigen Alter (männlich, 18-22 Jährigen) im Militär ist 22 % - im Vergleich Deutschland 4 %. In absoluten Zahlen lässt sich die Größe der Streitkräfte der VAE (ca. 50.500 Mann 2005), vergleichen mit der Größe der Streitkräfte der Niederlande oder Kanadas.

Die Streitkräfte des Landes setzen sich aus Armee, Marine (2.500 Mann) und Luftwaffe (4.000 Mann) zusammen. Sie verfügen nach Statistiken aus dem Jahr 2004 über ca. 500 Kampfpanzer, 1.250 gepanzerte Fahrzeuge, 4 größere Kampfschiffe, 8 Lenkflugkörperschnellboote, 110 Patrouillenboote sowie 110 Hubschrauber und 50 Kampfflugzeuge. Die Luftwaffe wird seit 2004 umfassend modernisiert und erhält 30 Mirage-2000-9 und 80 F-16-Jets.

Die Ausstattung der Streitkräfte ist nur im geringen Maß interoperabel, Grund ist der erwünschte hohe „Glitzerfaktor“ in der „Beschaffungspolitik“: es wird das neueste und beste auf dem Markt gekauft, oft ohne Rücksicht auf die Kompatibilität der neuen Waffen mit den bereits gekauften Geräten.

Das Militär ist, wie die restliche Gesellschaft, sehr durch eine Zwei-Klassen-Struktur geprägt: Es besteht aus ausländischen Söldnern einerseits und einheimischen Offizieren andererseits. Aus Mangel an Vertrauen in die ausländischen Söldner werden ihnen weder Offiziersposten noch strategisch wichtige Aufgaben zugeteilt. Der Anteil an Ausländern (insbesondere Pakistaner) in der Armee ist mit 30 % hoch.

Geprägt wird das Militär auch von Rivalitäten zwischen den Emiraten sowie durch eine starke familiäre Bindung zwischen den herrschenden Familien und dem Offizierskorps.

Das Emirat Dubai hat mit ca. 15.000 Armeeangehörigen eine Sonderrolle.

Das Verhalten der VAE in der internationalen Gemeinschaft und in Bezug zu den Menschenrechten ist ambivalent. Sie sind einer Reihe wichtiger Rüstungskontrollabkommen nicht beigetreten, z. B. dem Ottawa-Vertrag zu Antipersonenminen. Hingegen haben sie im Gegensatz zu einer Reihe von arabischen Staaten die Chemiewaffenkonvention ratifiziert.

Die Luftwaffenstützpunkte der VAE wurden während des zweiten Golfkriegs von den westlichen Alliierten als Ausgangspunkt für Militärschläge gegen den Irak genutzt.

[Bearbeiten] Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Es existiert derzeit kein nationales Bahnsystem in den VAE. Der Bau einer Bahnlinie, die die GCC-Staaten verbindet, ist in der Diskussion. In diesem Zusammenhang gab es auch Gespräche mit Bundeskanzler Schröder 2005 über den Kauf eines deutschen Bahnsystems. Die Strecke soll knapp 2.000 km lang sein und von Kuwait über Saudi-Arabien, eventuell Bahrain, Katar und die VAE verlaufen und schließlich in Oman enden.

Für die Stadt Dubai befindet sich eine U-Bahn (Dubai Metro) im Bau. Die Eröffnung der ersten Teilstrecken ist für 2009 und der vollständige Betrieb für 2012 geplant.

Stadttaxis sind ausreichend in allen Hauptstädten der einzelnen Emirate sowie in al-Ain vorhanden.

Es existieren ein staatlich betriebener, emirateübergreifender Buslinienverkehr sowie private Kleinbus-Unternehmen. Die Preise sind günstig, wobei auch der Komfort recht niedrig ist.

Das Hauptverkehrsmittel ist das Auto. Leider kommt es durch den starken Anstieg des Verkehrs in den letzten Jahren vor allem in Dubai zu Verkehrsproblemen. Die zweithäufigste Todesursache in den VAE ist der Tod im Straßenverkehr (Stand 2004). Die Straßenqualität kann man, mit Einschränkung auch in den östlichen Emiraten, als hervorragend bezeichnen (siehe auch Abu Dhabi). Die Straßen zwischen den einzelnen Städten säumen große Laternen, die die gesamte Nacht leuchten.

Die Fahrtkosten eines Taxis kann man je nach Strecke aushandeln, man sollte einen festen Fahrpreis vereinbaren. Für ca 40 € steht Ihnen ein Taxifahrer den ganzen Tag lang zur Verfühgung

Fährverbindungen bestehen zwischen allen großen Häfen und mit dem Iran.

Alle Hauptstädte der Emirate und al-Ain unterhalten internationale Flughäfen. Teilweise sind die Routen auf die Nachbarländer beschränkt. Inneremiratisch existieren Flugverbindungen etwa von Abu Dhabi nach Dubai oder von Abu Dhabi nach Ra's al-Chaima. Ein Abflug gilt immer als Ausreise aus dem Land, selbst wenn der Flug nur in ein anderes Emirat führt.

[Bearbeiten] Nationale Fluggesellschaften

[Bearbeiten] Strom

Strom wird mit Hilfe von gasbefeuerten GuD-Kraftwerken erzeugt. Oftmals existieren große Kraftwerkskomplexe mit mehreren Kraftwerken. Beispiele sind die Anlagen Al Taweelah (Emirat Abu Dhabi) und Dschabal Ali (Dubai), mit 10 bis 25 einzelnen Blöcken. An diese Kraftwerke sind meist Meerwasserentsalzungsanlagen angeschlossen.

[Bearbeiten] Wasser

Das Trinkwasser wird aufwändig mit Hilfe von Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Von dort wird es über Pipelines in die Städte gefördert. Aufgrund des Klimas hat das Wasser im Sommer teilweise "Kalttemperaturen" von über 30 °C, wenn es aus dem Wasserhahn kommt. Sehr häufig ist das Wasser stark gechlort. Unzählige Bäume in den Städten werden künstlich bewässert. Die VAE liegen im Pro-Kopf-Verbrauch an Wasser weltweit an dritter Stelle nach den USA und Kanada. Etwa 70 % des Trinkwassers werden in der Landwirtschaft verbraucht.

Mineralwasser werden aus Quellen der Städte al-Ain und Masafi hergestellt. Dieses Wasser kommt fast ausschließlich als stilles Wasser in den Handel. Es wird begrenzt Mineralwasser mit Sprudel angeboten und verkauft.

[Bearbeiten] Abfall

Abfall wird in großen, offenen Containern gesammelt, die offen an den Straßen (meist Hinterstraßen) stehen. Im Sommer ergibt sich dadurch eine unangenehme Geruchsbelästigung. Anfang 2005 wurden in Abu Dhabi alle Müllcontainer gegen einen neuen Typ mit geschlossener Klappe ausgetauscht. Dadurch sollen die Geruchsbelästigungen der Vergangenheit angehören. Das Abladen von Müll neben den Containern wird nun mit Geldstrafen verfolgt. Der Müll wird nicht recycelt oder getrennt, sondern landet auf Mülldeponien.

[Bearbeiten] Wirtschaft

[Bearbeiten] Allgemeines

Das Haupteinkommen des Landes wird durch den Öl- und Gasexport des Emirates Abu Dhabi erbracht. Die anderen Emirate setzen auf Handel und in den letzten Jahren verstärkt auf den Tourismus. Die Stadt Dubai ist in dieser Hinsicht federführend. Die grundwasserreichen Gebiete um al-Ain (Abu Dhabi) und das Gebiet um das Hadschar-Gebirge betreiben Landwirtschaft und Viehzucht und stellen den primären Sektor dar. Der industrielle Sektor ist sehr unterentwickelt. Erwähnenswert sind einige große Aluminiumschmelzen in Dubai, aufgrund der niedrigen Energiepreise im Land. Auch der IT-Sektor mit eigenen Stadtteilen für Firmenniederlassungen ist in Dubai am weitesten entwickelt. Vermehrt investiert das Land auch in neue Dienstleistungs- und Technologiebranchen, um sich weiter vom Rohstoffmarkt zu emanzipieren. Eine wichtige (staatliche) Rolle spielt hierbei unter anderem die Abu Dhabi Investment Authority.

[Bearbeiten] Internationale Beziehungen

Die Vereinigten Arabischen Emirate sind Mitglied des Golf-Kooperationsrats, der derzeit mit der EU über eine Zollunion verhandelt. Es gibt (außer in den Freihandelszonen) einen generellen Importzoll von 4 %; für bestimmte Warengruppen gelten Ausnahmen.

Reisenden, in deren Reisepass sich Hinweise auf einen früheren Israel-Besuch finden, wird in der Regel die Einreise verwehrt. Daher sollte man sich ggf. vorher einen Ersatzpass ausstellen lassen.

[Bearbeiten] Besitzverhältnisse

Alle Unternehmen (ausgenommen in Freihandelszonen, s. u.) müssen zu mindestens 51 % einem Einheimischen gehören. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass nur Emirater in Führungspositionen sitzen. Außerdem leitet die Regierung eine Kampagne, die zum Ziel hat, in allen staatlichen Stellen, wie z. B. bei der Post, Polizei, Verwaltung, in Banken oder beim Militär eine bestimmte Quote von einheimischen Arbeitnehmern sicherzustellen. Diese Kampagne läuft unter dem Namen "Emiratisierung". Die vielen Freihandelszonen können von Ausländern unabhängig von einem einheimischen Bürger betrieben werden. Diese kommen allerdings nur für Großbetriebe in Frage.

[Bearbeiten] Copyright und Markenrecht

Die Bekämpfung von gefälschten Markenprodukten wird in den einzelnen Emiraten sehr unterschiedlich verfolgt. Sie reicht von regelmäßigen Razzien in den Verkaufsläden und der Verhängung von Haftstrafen gegen die Händler in Dubai bis zum offenen Verkauf in den staatlichen Kaufhäusern Cooperative Society in Abu Dhabi. Hierbei ist besonders Dubai bemüht, internationalen Unternehmen zu zeigen, dass es den Schutz des geistigen Eigentums ernst nimmt.

[Bearbeiten] Steuerpolitik

In den VAE fallen keine direkten Steuern an. Die Kosten der Verwaltungsbehörden werden mit Gebühren finanziert und auf Alkohol muss eine Abgabe in Höhe von 30 % gezahlt werden. Es gibt Bestrebungen, eine Mehrwertsteuer einzuführen, allerdings ist geplant, diesen Schritt gemeinsam mit den anderen GCC-Ländern zu gehen. Gesetze über Einkommens- oder Unternehmenssteuer existieren schon seit Jahrzehnten, aber die Höhe der Steuer ist mit 0 % festgelegt, was faktisch einer Nichtbesteuerung entspricht. Die Bundesrepublik Deutschland hat 1996 mit den VAE ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Es ist das einzige dieser Art, welches Deutschland mit einer Steueroase besitzt, und tritt nach zweijähriger Verlängerung zum 10. August 2008 außer Kraft. Neuverhandlungen über ein neues geändertes Doppelbesteuerungsabkommen sind geplant. Soweit diese scheitern werden, wird lt. BMF das vorliegende DBA in jetziger Form zum Stichtag auslaufen.[1]

[Bearbeiten] Grundbesitz

Grundstücke konnten bisher von Ausländern ausschließlich in Dubai in besonders ausgewiesenen Gebieten erworben werden. Darüber hinaus gestattet Dubai die Pacht von Grundstücken und Eigentumswohnungen nach englischem Muster über 99 Jahre. Durch die Pacht erwirbt der Eigentümer eine Aufenthaltserlaubnis für die Dauer der Laufzeit. Diese muss allerdings alle 3 Jahre für ca. 1000 Euro verlängert werden. Mit diesem Titel ist allerdings die Arbeitsaufnahme verboten, da dazu ein Arbeitsvisum notwendig ist. Nichtsdestotrotz zieht diese Möglichkeit insbesondere Pakistaner und Inder an, die sich damit einen Zweitwohnsitz erwerben.

Seit 2005 bietet auch das Emirat Ra's al-Chaima Ausländern den Besitz von Grundstücken und Immobilieneigentum in besonders ausgewiesenen Gebieten an, wie z.B. im Al Hamra Fort & Beach Resort Weitere Emirate planen ähnliche Änderungen.

Im Punkt Eintragung der Eigentumsrechte tun sich die meisten Emirate allerdings noch sehr schwer. Dubai spielt hier wieder einmal den Vorreiter und hat im März 2006 das Gesetz Nr. 7 für Eigentumsrechte und Grundbucheintrag erlassen. Dieses Gesetz regelt die Eigentumsrechte von Immobilien und die Eintragung ins Grundbuch. Es behandelt derzeit ausschließlich die Eigentumsrechte von Villen und Townhouses. Für Apartments, wie z.B. in The Greens oder der Dubai Marina gibt es noch keine einheitliche Rechtsprechung, welche die Eintragung in das Land Departments verbindlich regelt. Der Eigentumsübertrag ist ausschließlich über die Master Developer Emaar, Nakheel und Dubai Properties möglich und hier gibt es noch Diskussionen über z.B. die Beiträge für Instandhaltungsmaßnahmen sowie die allgemeinen Nebenkosten (Maintenance, Service Gebühren etc.). Das Government strebt diesbezüglich eine schnelle Einigung und Regelung der noch offenen Punkte an, um ausländischen Immobiliekäufern die notwendige Rechtssicherheit bieten zu können.

[Bearbeiten] Arbeitsrecht

Probleme ergeben sich durch den unterentwickelten Rechtsschutz der Arbeitnehmer. Die Gründung von Gewerkschaften ist verboten und Streiks sind strafbar. Bei Arbeitgeberwechsel oder Kündigung eines Arbeitsverhältnisses innerhalb des ersten Beschäftigungsjahres muss eine Bescheinigung (Non-Objection Certificate) vom Arbeitgeber ausgestellt werden, welcher keine Bedenken sieht, dass sich der Mitarbeiter eine neue Beschäftigungsstelle sucht. Sollte diese nicht ausgestellt werden, wobei der Arbeitgeber seine Entscheidung nicht begründen muss, folgt ein sechsmonatiges Arbeitsverbot und teilweise auch Einreiseverbot in die VAE. Dieses starke Arbeitgeberrecht ermöglicht Erpressungen über Lohnfragen und Urlaubsansprüche am Ende des Arbeitsverhältnisses.

Durch den schwachen Schutz des Arbeitnehmers kommt es regelmäßig im niedrig entlohnten Bausektor (dort sind etwa 500.000 der Gastarbeiter beschäftigt) bei den geringverdienenden Arbeitern zu Unregelmäßigkeiten bei den Lohnzahlungen. Diesen Arbeitern bleibt allerdings nichts anderes übrig als ohne Lohn weiterzuarbeiten, da diese sonst ohne Arbeit, die im Vergleich zu ihrem Ursprungsland gut bezahlt wird, ihre Familien in ihren Heimatländern nicht mehr versorgen könnten.

Durchschnittliches Einkommen:

  • Ungelernte Arbeiter: 400 bis 650 AED/Monat (ca. 100-160 Euro)
  • Facharbeiter: 750 bis 1.500 AED/Monat (ca. 190-375 Euro)
  • Sonstige: Zwischen 2,50 und 6,50 AED/Stunde (ca. 0,50-1,60 Euro)

Es ist gängige Praxis, dass Arbeitgeber die Reisepässe ihrer Arbeiter zur Sicherheit für die Dauer des Arbeitsverhältnisses einbehalten. Dies dient unter anderem dazu, Diebstähle und Betrug am Firmeneigentum von Mitarbeitern zu verhindern, da diese nicht mehr ohne Weiteres das Land verlassen können. Außerdem erschwert es den Wechsel der Arbeitnehmer zu einer besser bezahlten Stelle. Anfang 2005 wurde diese Praxis öffentlich kontrovers diskutiert. Unter anderem verlangten auch die Behörden von Angestellten, die dienstlich mit Geld zu tun hatten, die Einbehaltung von Reisepässen. Dies führte schließlich zu einem gesetzlichen Verbot (Reisepässe sind persönliche Reisedokumente), Reisepässe einzubehalten, außer bei der Erledigung von Behördengängen. Bei Missachtung können mehrere Zehntausend Dirham als Geldstrafe gegen den Arbeitgeber festgesetzt werden.

Arbeitnehmern steht ein Beschwerderecht bei Problemen mit dem Arbeitgeber bei den lokalen Arbeitsministerien zu. Doch durch die Bürokratie dauern Entscheidungen teilweise sehr lange.

In den letzten Jahren hat der Visumsbetrug zugenommen. Vielen Interessenten vom indischen Subkontinent wurden gegen Zahlung von, für sie sehr hohen, Gebühren versprochen, problemlos eine Arbeitsstelle und somit auch eine Aufenthaltserlaubnis in den VAE zu erlangen. Im Nachhinein stellt sich in fast allen Fällen heraus, dass sie Betrügern aufgesessen waren. Da dieses Vorgehen der Visumsbeschaffung auch gegen die emiratischen Gesetze verstößt, werden diese Vorfälle von den Betroffenen selten angezeigt, was auf eine hohe Dunkelziffer dieser Betrügereien schließen lässt.

[Bearbeiten] Staatsausgaben

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

[Bearbeiten] Kultur

Die Kultur ist islamisch geprägt. Dazu gesellt sich in den Städten eine Art überzogener westlicher Stilmix aus Shoppingmalls und amerikanisierter Architektur. Durch den Wirtschaftsaufschwung in den letzten Jahrzehnten sind die alten Lebensweisen verschwunden. Es wird allerdings versucht mit Volkskundemuseen den Alltag vor dem Ölboom der heutigen Generation zu vermitteln.

Von einigen westlichen Gastarbeitern und deren Ehepartnern wird unter anderem ein Theater betrieben, eine Einrichtung die dem Islam und auch der indischen Kultur fremd ist.

[Bearbeiten] Film

Es dominieren in den Kinos Bollywood-Filme und westliche Produktionen (überwiegend Hollywood-Filme). Filme aus den Ländern des Nahen Ostens spielen eine Nebenrolle, was mit der Bevölkerungsstruktur des Landes erklärt werden kann. Mehrere europäische Botschaften haben in den vergangenen Jahren monatlich einen Filmabend in einem der Kinos in Abu Dhabi veranstaltet und dabei jeweils einen preisgekrönten Film aus einem europäischen Land gezeigt. Ende 2004 veranstaltete Dubai ein Filmfestival. Allerdings wurden überwiegend, aus westlicher Sicht oftmals inhaltsarme, Bollywood-Filme aufgeführt. Diese haben auch bei der einheimischen Bevölkerung viele Anhänger. Alle Filme müssen vom Informationsministerium genehmigt werden und sie sind auch häufig hinsichtlich religiösen, erotischen und politischen Inhaltes zensiert. Der Film "Die Passion Christi" wurde an den Kinokassen ausdrücklich als "nicht geschnitten" beworben.

[Bearbeiten] Freizeitbeschäftigung

Reiche, ältere Einheimische frönen dem Hobby der Falknerei. Jüngere Leute bevorzugen es, mit ihrem Geländewagen über die Sanddünen zu fahren oder zu surfen. Des weiteren rauchen viele Leute Shisha (Wasserpfeife). Frauen sind meist am gemeinsamen Einkaufen mit ihren Freundinnen in den Einkaufszentren und Basaren (Souks) interessiert.

[Bearbeiten] Sport

Fußball ist der beliebteste Sport in den Emiraten, die Fußball-Liga (Al-Daurie al-Emiratie) ist sehr beliebt. Die wichtigsten Mannschaften sind Al Ain Club und Al-Ahly Dubai (derzeitiger Trainer: Winfried Schäfer). Ein weiterer deutscher Trainer arbeitet in den Emiraten: Reinhard Fabisch betreut den FC Emirates seit November 2005. Horst Köppel und sein Co-Trainer Lothar Sippel coachten Al Wahda von August bis Oktober 2006. Al-Ain konnte 2003 die erste AFC-Championsleague gewinnen, 2005 wurden sie Zweiter. Die Nationalmannschaft der Emirate konnte sich 1990 für die Fußball-WM qualifizieren. 1996 waren die Emirate Gastgeber der Asienmeisterschaft, 2003 wurde die Junioren-Fußballweltmeisterschaft der Männer in den VAE ausgetragen. Im Tennis wurde 2003 die erste Ausgabe des Tennisturniers Dubais (für Männer und Frauen) ausgetragen. Im Jahr 2009 wird Dubai die Westasienspiele ausrichten. Traditionell erfreuen sich Pferde- und Kamelrennen ebenfalls großer Beliebtheit.

[Bearbeiten] Nationalfeiertage

[Bearbeiten] Weltliche Feiertage

Datum Name
1. Januar Neujahr (رأس السنة الميلادي)
6. August Machtübernahme von H. H. Scheich
Zayid bin Sultan Al Nahyan
2. Dezember Nationalfeiertag (al-ʿĪd al-qaumī, العيد القومي) 

[Bearbeiten] Islamische Feiertage

Datum
(Islamische Zeitrechnung)
Name/Beschreibung Datum
(Gregorianischer Kalender)
1. Muharram, محرم Islamischer Neujahrstag (Ra's as-sana al-hidschriyya, رأس السنة الهجرية  20. Januar 2007
10. Muharram, محرم ʿĀschūrā′ (Gedenken an die Schlacht von Kerbala) 29. Januar 2007
12. Rabi' al-auwal, ربيع الاول Geburtstag des Propheten (ʿĪd Mīlād an-Nabī) 29. März 2007
27. Radschab, رجب Himmelreise Muhammads (Lailat al-Mirādsch, الإسراء و المعراج)  22. August 2006
1. Schauwal, شوال 1. Tag nach dem Fastenmonat Ramadan (ʿĪd al-fitr, عيد الفطر)  24. Oktober 2006
10. Dhu l-hiddscha haddsch, ذو الحجة ʿĪd al-Adhā Opferfest, Höhepunkt der Wallfahrt, عيد الأضحى  31. Dezember 2006

Hinweis: Der tatsächliche Tag im gregorianischen Kalender kann um 1 oder 2 Tage abweichen.

[Bearbeiten] Wochenende

Das Wochenende in den VAE, zuvor Donnerstag-Freitag, wurde ab September 2006 auf Freitag-Samstag verlegt. Alle staatlichen und öffentlichen Institutionen, Regierungseinrichtungen sowie Privatschulen sind an die neue Regelung gebunden. Die Privatwirtschaft ist der Änderung teils gefolgt, teils wurde das alte Wochenende beibehalten.

[Bearbeiten] Post und Telekommunikation

Das Postsystem ist in staatlicher Hand. Briefe und Pakete werden nicht ausgeliefert, sondern müssen von Postfächern abgeholt werden. Die Jahresgebühr beträgt je nach Größe mindestens 10 Euro. Alternativ kann man sich die Post auch an das nächstgelegene Postamt an ein Sammelpostfach schicken lassen und zahlt dann 10 - 50 Eurocent für einen abgeholten Brief oder ein Paket.

[Bearbeiten] Adressierung

Es existieren nur für verwaltungstechnische Zwecke Straßennamen (nur die großen Hauptstraßen) und mehrstellige Gebäudeidentifikationsnummern. In der Bevölkerung und im Alltag finden sie keine Anwendung. Man benutzt stattdessen besondere Merkmale wie Geschäfte oder Banken, wenn man einen Weg erklärt. Dies ist insbesondere insofern ein Problem, als ausländische Versandhandelsfirmen und Postbehörden teilweise keine Postfachadressen akzeptieren und sich erst nach Rücksprache davon überzeugen lassen, ihre Waren zu verschicken.

[Bearbeiten] Telekommunikation

Nach dem Bundesgesetz Nr. 1 von 1976 wurde die staatliche Emiratische Gesellschaft für Telekommunikation gegründet. Ihr Eigenname ist Etisalat. Sie hat seitdem ein Monopol für alle Telefondienstleistungen und ist auch der einzige zugelassene Internetanbieter des Landes. Die Bereitstellung von Internettelefonie durch andere Anbieter ist verboten und wird auch insbesondere in Internetcafes von der Polizei von Zeit zu Zeit kontrolliert. Des Weiteren stellt Etisalat die Zensur "schädlicher Einflüsse" über das Internet auf die Gesellschaft sicher. Siehe den Abschnitt Zensur weiter unten im Artikel.

Die Regierung hat im Frühjahr 2005 beschlossen, dass ab Anfang 2006 weitere Firmen für Telefon- und Internetdienste ihre Dienste anbieten können, dies stellt somit ein Aus für das Monopol von Etisalat dar.

Ein Problem stellt in letzter Zeit der spamartige Missbrauch von SMS dar. Die Textinhalte versprechen eine Gewinnmöglichkeit oder ähnliches, mit der man durch Rücksendung der Kurznachricht (Kosten knapp 10 AED, ca. 2,20 Euro) teilnehmen kann. Auf Beschwerden dahingehend reagiert Etisalat mit der Aussage, man stelle fremden Dienstleistern nur die Telefonnummern und die Übertragungsmöglichkeit zur Verfügung, sei aber selbst keinesfalls für den Inhalt verantwortlich.

[Bearbeiten] Justiz

Das heimische Rechtssystem bevorzugt die emiratischen Bürger gegenüber den Ausländern; letztere tragen zum Beispiel meist die Beweislast. Weiterhin existiert ein duales Rechtssystem von weltlichem und islamischem Recht, wobei ersteres nach dem Gesetz unabhängig ist. In der Praxis hat die politische Führung jedoch Kontrolle über die Judikative, da diese jedes Urteil billigen muss, bzw. das Recht zur Urteilsprüfung hat.

Rechtsgrundlage in den VAE ist die Schari'a (islamisches Recht) mit den entsprechenden Strafen wie die Todesstrafe sowie für Moslems Stockschläge (außer in Dubai). Tod durch Steinigung beispielsweise wird von den kleineren Emiraten bei Ehebruch verhängt. Das Strafmaß wird aber in höheren Instanzen in eine Freiheits- und Geldstrafe umgewandelt. Da die Schari'a in vielen Punkten unklar formuliert oder zu pauschal ist sowie Regelungslücken aufweist, wird sie durch Gesetze und Verordnungen sowohl auf Bundesebene als auch der einzelnen Emirate konkretisiert und ergänzt.

[Bearbeiten] Zensur

Die Verbreitung von Informationen unterliegt in den Vereinigten Arabischen Emiraten der Zensur.

Importierte Zeitschriften müssen vor Verkauf der Zensurbehörde vorgelegt werden, die dann auf Bildern dargestellte Geschlechtsmerkmale mit einem schwarzen Filzstift zensiert.

Medien unterstellen sich einer Selbstzensur, sodass Verstöße gegen die Zensurgesetze seitens der Zeitungsherausgeber oder Radiosender nicht existieren. Das lokale Fernsehen ist in staatlicher Hand.

Zensur einer Internetseite in den Vereinigten Arabischen Emiraten
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Zensur einer Internetseite in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Der Internetzugang ist nur über die staatliche Telefongesellschaft Etisalat möglich. Der Zugriff von Privatpersonen auf das Internet erfolgt über einen Proxy, welcher Inhalte zensiert. Offiziell soll damit nur der Zugang zu pornographischem Material verhindert werden, tatsächlich werden aber willkürlich viele andere Seiten gesperrt, die unter Umständen die islamische Kultur verletzen. So zum Beispiel ausländische Seiten, die Glücksspiel (auch Lotto) anbieten, Kochrezepte, die über die Schweinefleischzubereitung berichten und Bekanntschaftsvermittlungen, wobei jedoch die Heiratsvermittlung in den VAE legal ist und auch in den lokalen Zeitungen angeboten wird.

Im Widerspruch zu allem Zensuraufwand und staatlicher Kontrolle steht der ungehinderte Empfang ausländischer Sender über Satellit. Auf diesem Weg ist auch eine unzensierte, wenn auch teure Nutzung ausländischer Internet-via-Satellit-Provider möglich. Auch Virtual Private Network-Firmennetzwerke unterliegen keinen staatlichen Einschränkungen, sodass diesen Firmenmitarbeitern eine unzensierte Informationsquelle zur Verfügung steht, ebenso sind Bildungseinrichtungen von der Zwangsnutzung des Proxys ausgenommen. Somit wird der Zugang zur freien Information ermöglicht und lässt den gesamten Aufwand, welchen das Informationsministerium (Zensurbehörde) betreibt, absurd erscheinen.

[Bearbeiten] Alkohol

Alkohol kann, mit Ausnahme der Duty Free Shops am Flughafen, nur in lizenzierten Alkoholläden gekauft werden. Eine Berechtigung (Liquor Licence) ist nötig und kann nur von nichtmoslemischen Aufenthaltsberechtigten erworben werden. Ein unbegrenzter Einkauf von Alkohol ist mit der Berechtigung nicht möglich; sie ist meist auf Käufe bis 1000 AED pro Monat begrenzt. Andere Möglichkeiten Alkohol zu konsumieren sind Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, bestimmte Sportklubs und Gesellschaften. Im Emirat Schardscha besteht generelles Alkoholverbot, auch in Hotels. Für Nicht-Touristen ist zwingend notwendig, dass sie eine Alkohollizenz bei sich führen, da sonst eine Geldstrafe von 2000 AED oder Freiheitsstrafe gegen sie verhängt wird.

Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und Trunkenheit sind streng verboten und ziehen in der Regel neben einer Geldstrafe Haftstrafen von mindestens einem Monat nach sich. Moslems, ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit, werden bei Alkoholdelikten zusätzlich noch mit 80 Stockschlägen bestraft. Bei Trunkenheit am Steuer können je nach Schwere des Unfalls mehrjährige Haftstrafen verhängt werden, das Fahrzeug wird für mehrere Wochen von der Polizei beschlagnahmt. Außerdem ist die Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters von ihrer Leistungspflicht befreit, d. h. der Schaden muss mit dem Privatvermögen beglichen werden. Als betrunken kann man in einigen Emiraten gelten, wenn auch nur eine leere Bierdose im Auto liegt.

[Bearbeiten] Verbraucherschutz

Obwohl seit Jahren an einem Gesetz gearbeitet wird, um die Rechte des Privatverbrauchers festzulegen, existiert bis heute noch keine verbindliche Regelung. Das bedeutet, dass es keine gesetzliche Gewährleistung gibt; der Verkäufer kann sich stets auf den Standpunkt gekauft wie gesehen berufen. In der Praxis aber räumen viele große Kaufhäuser und Supermarktketten teilweise großzügige Umtauschmöglichkeiten ein, beispielsweise eine Rückgabe bei Nichtgefallen innerhalb einer Woche. Bei Streitigkeiten mit kleinen Händlern kann jedoch die Behörde bei der Vermittlung des Streites behilflich sein.

[Bearbeiten] Sonstiges

Verboten sind darüber hinaus:

  • Pornographie,
  • „jüdische Propaganda“,
  • Schriften und Medien, die unvereinbar mit den religiösen, kulturellen, politischen und moralischen Werten der VAE sind,
  • Trunkenheit und
  • Drogen

Bei einem Tod eines Einheimischen, verursacht oder begünstigt durch eine andere Person, muss als Ausgleich das sog. Blutgeld gezahlt werden, begrenzt durch emiratische Gerichte auf 200.000 AED (ca. 40.000 Euro) pro Person. Falls die Summe nicht aufgebracht werden kann, erfolgt Inhaftierung bis zur vollständigen Bezahlung durch Angehörige oder Bekannte.

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden eines Emiraters erfolgt in der Regel eine Inhaftierung des Unfallgegners bis zur vollständigen Genesung des Verletzten. Verletzungen, die durch Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Unfällen verursacht wurden, werden voll dem Helfer mit den daraus resultierenden Konsequenzen angelastet.

Bei Fahrzeugunfällen muss selbst bei Bagatellschäden die Verkehrspolizei gerufen werden, um einen Unfallbericht aufzunehmen. Die Fahrzeuge dürfen nach der Kollision nicht mehr bewegt werden, was an Hauptstraßen meist lange Staus zur Folge hat. Durch dieses Gesetz soll die Fahrerflucht verhindert werden. Fahrzeugschäden dürfen von Werkstätten ohne Unfallbericht der Polizei nicht repariert werden.

Die Schuldfrage bei Verkehrsunfällen wird durch die Verkehrspolizei an Ort und Stelle geklärt. Aber meist wird dem Teilnehmer die Schuld gegeben, dem es leichter fällt, die Schäden zu bezahlen, d. h. eine gültige Versicherung besitzt oder vermögender als der andere aussieht (z. B. westliche Ausländer). Die Entscheidung der Polizisten kann im Nachhinein angezweifelt werden und ein Gericht zur Klärung der Sache angerufen werden. Allerdings ist dies ein äußerst langwieriger und bürokratischer Weg, sodass auch zu Unrecht Beschuldigte sich mit dem Ergebnis abfinden, besonders dann, wenn die Versicherung sowieso den Schaden zahlt.

Einheimischen steht das Recht zu, die Fensterscheiben (einschließlich der Windschutzscheibe) ihrer Autos zum Schutze ihrer Frauen in der Öffentlichkeit komplett zu verdunkeln. Allen anderen (Ausländern, Taxifahrzeugen etc.) ist dies bei einer hohen Geldstrafe (ca. 2.000 Euro) verboten.

Dubai führte zum 1. Oktober 2006 ein Gesetz ein, nachdem Fahrschüler zwingend eine Erlaubnis (no-objection-certificate) des Arbeitgebers benötigen, um einen Führerschein zu machen. Dieses Gesetz wurde 4 Jahre zuvor außer Kraft gesetzt.

Schweinefleisch und daraus hergestellte Produkte können in einigen großen Supermärkten gekauft werden. Die Bereiche, in denen die Waren ausgestellt sind, werden mit deutlichen Warnschildern für Muslime gekennzeichnet. Speisen, die Schweinefleisch enthalten, können nur in Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels sowie in einigen Clubs bestellt werden.

Die Ausstellung ungedeckter Schecks hat immer eine Haftstrafe zur Folge, um den Scheckbetrug zu bekämpfen.

Die Gesetze der VAE sehen keine Einbürgerung vor. Kinder, die im Land geboren werden, erhalten keine emiratische Staatsbürgerschaft, die einzige Ausnahme davon ist, wenn der Vater (nicht aber die Mutter) Staatsangehöriger der VAE ist. Allerdings ist es möglich, eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, um sich in den VAE dauerhaft niederzulassen.

Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses führt zu einem sechsmonatigen Einreiseverbot einschließlich der Familienangehörigen, die unter dem Hauptvisum des Arbeitstätigen angegeben sind. Ausgenommen davon sind nur einige Berufssparten von Hochqualifizierten, wie Ärzte, Rechtsanwälte oder spezialisierte Ingenieure.

Das Zusammenleben, aber auch schon das gemeinsame Übernachten von unverheirateten Partnern in einem Zimmer wird strafrechtlich verfolgt, falls es der Polizei oder anderen Behörden gemeldet wird. Für Nicht-Moslems wird keine Ausnahme gemacht.

Homosexualität ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten verboten. Es gilt generell die Scharia; in vier der sieben Emirate (Dubai, Abu Dhabi, Schradscha, Ra's al-Chaima) ist die Höchststrafe jedoch auf Freiheitsentzug unterschiedlicher Dauer begrenzt. Ob ein primär gegen Vergewaltigungen zielendes Bundesstrafgesetz sich auch auf Homosexualität erstreckt, ist unter Juristen umstritten. Bislang gab es keinen Präzedenzfall.[1]

Prostitution ist verboten, aber in Abu Dhabi und Dubai weit verbreitet. In der Öffentlichkeit ist das ein Tabuthema und die Medien berichten nicht darüber. Um die Prostitution einzudämmen werden regelmäßig Razzien in verdächtigen Nachtklubs durchgeführt. Darüber hinaus unterliegt für den verdächtigen Personenkreis (Frauen zwischen 20 und 40 Jahren aus der Ex-UdSSR, VR China und Schwarzafrika) eine restriktive Quotenregelung für Visa. Diese kann allerdings umgangen werden, wenn die betroffenen Frauen nicht direkt bei der Botschaft ein Visum beantragen, sondern sich über emiratische Hotels Touristen-Visa besorgen.

Emirater erhalten bei einer Hochzeit mit einem einheimischen Partner 70.000 AED (ca. 15.000 Euro) Zuschuss vom Staat, um die Kosten der Heirat zu bezahlen, da viele Einheimische kaum vermögend sind. Weiterhin ist dies ein Mittel, Emirater anzuhalten, bevorzugt Einheimische und keine Ausländer zu heiraten. Allerdings ist die Budgetlage für diese Zuwendung mittlerweile soweit angespannt, dass zur Zeit Wartezeiten von ca. zwei Jahren entstehen. Das Geld wird bar ausgezahlt.

HIV-infizierte Ausländer werden ausnahmlos des Landes verwiesen. Zum Internationalen Welt-AIDS-Tag 2006 veröffentlichte die Regierung erstmals die bisher geheimgehaltene Zahl von 466 in Behandlung befindlichen emiratischen Staatsbürgern. Die Infizierung erfolgte häufig durch verunreinigte Blutprodukte Anfang der 1980er Jahre.

[Bearbeiten] Literatur

  • Kirstin Kabasci, Julika Oldenburg, Peter Franzisky: Vereinigte Arabische Emirate - Ölimperium zwischen Glaspalästen und Beduinenzelten Hohentan, 1998 ISBN 3-89662-022-3
  • Rainer Gutske: Geschäftspartner Vereinigte Arabische Emirate Köln [u.a.] : BfAI, 1998 ZDB-ID: 8122866967
  • Kristin Augsburg: Geschäftshandbuch V.A.E.. Bezug über: www.bfai.com
  • Ochs/Heidl/Rengert: Investieren in den Vereinigten Arabischen Emiraten. nwb-Verlag 2005, ISBN 3-482-54531-6

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Vereinigte Arabische Emirate – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 22°-26° N, 51°-56° O

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