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Unilever

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Unilever
Unilever Logo
Unternehmensform AG
Gegründet 1967
Unternehmenssitz Rotterdam / London
Unternehmensleitung Patrick Cescau, Group Chief Executive
Mitarbeiter 223.000 Mitarbeiter (12/2005)
Umsatz 39,7 Milliarden Euro (2005)
Produkte Nahrungsmittel, Waschmittel

und Kosmetika

Website www.unilever.com / www.unilever.de

Unilever ist ein global agierender britisch-niederländischer Konzern, der Markenartikel herstellt. Das im Jahre 1930 aus der Fusion der Margarine Unie/Union und Lever Brothers Ltd. entstandene Unternehmen entwickelte sich dank umfangreicher Firmenübernahmen zu dem drittgrößten Hersteller von Nahrungsmitteln. Andere Geschäftsbereiche liegen in der Herstellung von Kosmetika, Haushalts- und Textilpflegeprodukten, sowie von Parfums. Auch wenn das Unternehmen nach außen als ein Unternehmen auftritt, hat es seit der Fusion im Jahr 1930 eine Doppelstruktur aus zwei gleichberechtigten Firmenteilen mit eigenen Aktien: die niederländische Unilever N.V. sowie die britische Unilever PLC. Es gibt weiterhin zwei Hauptversammlungen, zwei Unternehmenssitze in Rotterdam und London, jedoch ist der Vorstand in beiden Unternehmen identisch und wird im Moment von Patrick Cescau geleitet. (Eine ähnliche Konstruktion existiert übrigens bei dem Unternehmen Royal Dutch/Shell).

Das Unternehmen beschäftigt in über 100 Ländern weltweit rund 223.000 Mitarbeiter, davon 8.000 in Deutschland (1962 waren es 36.000, 1990 27.400 in Westdeutschland und Ende 2005 8.000 Beschäftigte in Gesamtdeutschland). Die deutsche Zentrale befindet sich in Hamburg.

Der weltweite Umsatz stieg 2004 um 3 % auf 39,7 Mrd. Euro, der Gewinn stieg um 21 % auf 3,5 Mrd. Euro.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Marken und Geschäftsbereiche

[Bearbeiten] Nahrungsmittel (Unilever Foods)

Mit einem umfangreichen Sortiment an Marken der Lebensmittelbranche gelingt es Unilever Platz drei der größten Nahrungsmittel produzierenden Unternehmen einzunehmen. Zu diesem Sortiment der Marken gehören Becel oder Lipton Ice Tea, jedoch auch viele deutsche Marken wie Knorr, Iglo und Langnese, sowie auch die aus der Unilever Österreich eingebrachten österreichischen Marken wie Eskimo und Iglo (1970 zu Eskimo-Iglo verschmolzen), Apollo, Kuner (gegründet als Kunerol), Elida, Bensdorp (Schokolade, wird nicht mehr vertrieben), etc. Eine 100 %-ige Tochter des Unilever Konzerns ist Frozenfish, einer der größten Fischfangbetriebe und Zulieferer namhafter Fischproduzenten. Dieser Betrieb gehört nun mittlerweile zur Veräußerungsmasse, die Permira erworben hat. Somit wurde auch der letzte fischverarbeitende Betrieb nach dem Verkauf der Nordsee & der Deutschen See(Bremerhaven) und Norda-Lysell (Cuxhaven)abgegeben.

[Bearbeiten] Langnese Eiscreme

Langnese wurde von dem Kaufmann Karl Rolf Seyferth 1927 in Hamburg gegründet. Langnese Eiscreme wird in Deutschland von der Langnese GmbH, die zur Unilever-Deutschland gehört, produziert. Langnese Eiscreme wird in Österreich von der Eskimo-Iglo GmbH, die zur Unilever-Österreich gehört, produziert.

[Bearbeiten] Iglo Tiefkühlkost

Iglo Tiefkühlkost hat in Deutschland im Jahre 1961 mit der Produktion und dem Verkauf von tiefgekühltem Spinat begonnen. Iglo gehörte in Deutschland seit 1962 zur Langnese-Iglo GmbH. Am 1. Juli 2006 wurde die Iglo GmbH gegründet. Am 28. August 2006 gab Unilever bekannt, dass für die Bruttosumme von 1,725 Milliarden €uro die Mehrheit seines europäischen Tiefkühlkostgeschäftes, an die britische Investmentgesellschaft Primera Fonds verkauft wird.

Am 3. November wurde von der deutschen Unilever-Zentrale in Hamburg bekannt gegeben, dass nunmehr der Verkauf an Primera Fonds abgeschlossen ist. Die vereinbarte Summe ist bezahlt. Folgende ehemalige Unilever Tiefkühlkostgeschäftslandesbereiche sind jetzt in Eigentümerschaft von Primera Fonds: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich und Portugal.

[Bearbeiten] weitere Marken

Ben & Jerry's, Bertolli, BiFi, Brunch, Du Darfst, Hellmann's, Lätta, Mazola, Mondamin, Pfanni, Rama, Sanella,

Amora Maille (Senf, Feinkost), SlimFast, Lipton Eistee, Knorr

[Bearbeiten] Körperpflege

In dem seit Jahren wachsenden Markt der Körperpflegeprodukte ist Unilever mit Marken wie Dove und Axe vertreten.

Weitere Marken sind: Rexona, Timotei, Signal, Impuls, Vasenol, Close Up, Gessy Crystal, LUX, Seda, Vinolia, Mudorokins, Sunsilk, Linx, Sure

[Bearbeiten] Haushalts- und Textilpflege

Auch in diesem, seit einigen Jahren sich rapide veränderten Markt für Waschmittel, Putz- oder Reinigungsmittel ist Unilever mit Markenprodukten wie Omo, Coral, Domestos, Kuschelweich, Sunil und Viss vertreten.

[Bearbeiten] Geschichte

Im Jahre 1888 gründet der aus dem niederländischen Oss stammende jüdische Margarinefabrikant Simon van den Bergh im niederrheinischen Kleve ein Unternehmen für die industrielle Herstellung von Margarine, um auf diese Weise die hohen Schutzzölle des Deutschen Reiches auf Butter und Margarine zu umgehen. Sein Landsmann Anton Jurgens, mal Konkurrent, mal Kompagnon von van den Berghs, errichtet unweit von Kleve in der Nachbarstadt Goch ebenfalls eine Fabrik zur Margarineherstellung.

Elf Jahre später gründet William Hesketh Lever in Mannheim die Sunlicht-Seifenfabrik AG, welche im Jahre 1914 aus Gründen der drohenden Enteignung durch die dmalige deutsche Staatsführung veräußert und 1924 zurückgekauft wird. Ebenfalls in diesem Jahr wuchsen die Familien Jurgens und Van den Bergh zu den führenden Butterherstellern heran. Nur drei Jahre später, anno 1927, fusionieren die beiden Familienunternehmen in Rotterdam zur Margarine Unie und in London zur Margarine Union. 1929/1930 vereinigen sich schließlich Margarine Unie/Union und Lever Brothers Ltd. zu Unilever in Deutschland und stellen damit die bis dahin größte Firmenfusion dar. Parallel wird 1929 aus dem Zusammenschluss von zehn Unternehmen die Unilever Österreich gegründet, die 1938 in die Unilever Deutschland integriert wird. Bereits 1932 sind 69 Unternehmen, sowie weitere 31 teilweise im Besitz von Unilever. Dazu gehört auch die 1925 gegründete Parfümerie Elida AG. So kommen 1935 wegen strenger Devisenbestimmungen, welche den Abfluß von Geldern aus Deutschland zum Mutterkonzern nach Rotterdam verbietet, Unternehmen wie Langnese, sowie Schmelzkäse, Textil- und Papierfabriken zum Unternehmen hinzu. Schon 1948 läuft die Produktion in den meisten Betrieben wieder an. 1958 wird die Margarine-Union AG in eine GmbH umgewandelt. 1960 übernimmt Unilever von der österreichischen MIAG (Wiener Milchindustrie AG) das 1927 gegründet und unter dem Markennamen Eskimo vertriebene Milcheisgeschäft. Eskimo ist ebenso wie Walls etc. nicht, wie auf den ersten Blick zu vermuten, Langnese aus Deutschland unter anderen Markennamen in den jeweiligen Ländern, sondern so wie Langnese wurden auch die anderen Produktnamen für die heute bekannte Eisschiene in den jeweiligen Ländern zugekauft.

Durch den Verkauf von mehreren Textilfabriken trennt sich Unilever von unprofitablen Firmen in diesem Teilbereich. Dieser Prozess der Umstrukturierung wird auch in den 80er Jahren fortgesetzt, um sich mehr auf die Kernbereiche der Produktion zu konzentrieren. Den schwierigen Jahre der 1980er folgen Jahre des Wachstums, in denen Unilever viele Unternehmensbeteiligungen dazugewinnt. Zu den neu erworbenen Objekten gehören u. a. Calvin Klein, Bestfoods, Ben & Jerry's, Slim Fast und Amora Maille. Calvin Klein wurde mittlerweile aber wieder verkauft. In den vergangen Jahren verlor das Geschäft von Unilever an Fahrt, der Umsatz stagnierte. In Deutschland wurde dies u. a. auf den Bedeutungsverlust von Markenartikeln und den Marktanteilssteigerungen von Discountern zurückgeführt. Seit einigen Jahren befindet sich Unilever in einer permanenten Umstrukturierung, welcher auch die die komplizierte Doppelstruktur zum Opfer fiel. Zudem wurden die eigenständigen Töchter unter einem Dach zur sog. "One Unilever" verschmolzen, wobei Deutschland als eines der ersten Länder diese extreme Umstrukturierung schon vollzogen hat. Damit einhergehend gab es zum ersten Malin der Nachkriegsgeschichte der Firma massive Stellenstreichungen.

[Bearbeiten] Das Unternehmen in der Zukunft

Wie viele Unternehmen in Zeiten eines globalisierten Marktes, treibt auch Unilever den Umbau des Konzerns stark voran. So wurde die Führung des Unternehmens verkleinert und gestrafft. Des Weiteren wird man sich in Zukunft auf 400 Marken konzentrieren, mit denen Unilever heute 84 % seiner Einnahmen erwirtschaftet. Durch diesen Umbauprozess stünden in Europa etwa 87 Werke vor der Schließung, mit dem Ziel zukünftig hohe Kosten einzusparen und die Positionen in Verhandlungen mit Zulieferern zu stärken. Zudem wurde eine in der Schweiz ansässige Gesellschaft gegründet, die alle europäischen Werke unter einem Dach vereint. Sitz dieser Gesellschaft ist Schaffhausen.

Im August 2006 verkaufte das Unternehmen mit den Marken Iglo und Birds Eye einen Großteil seiner Tiefkühlsparte an den Finanzinvestor Permira.

Am 3. November 2006 wurde von der deutschen Unilever-Zentrale in Hamburg bekannt gegeben, dass nunmehr der Verkauf an Permira abgeschlossen ist. Die vereinbarte Summe von 1,725 Milliarden Euro ist bezahlt. Folgende ehemalige Unilever-Tiefkühlkostgeschäftslandesbereiche sind jetzt in Eigentümerschaft von Permira: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich und Portugal.

[Bearbeiten] Weblinks

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