Störsender
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Ein Störsender macht den normalen Empfang einer drahtlosen Aussendung elektromagnetischer Wellen (etwa von Radio, Fernsehen, Mobilfunk oder GPS) schwierig oder unmöglich. Der Störsender sendet dabei, genau wie der zu störende Sender, Energie in Form von elektromagnetischen Wellen aus und überlagert die ursprünglichen Wellen ganz oder teilweise. Er kann auf der gleichen oder einer benachbarten Frequenz des gestörten Empfängers arbeiten. Dabei ist auch die Feldstärke, die Modulation des Störsenders sowie die Art der gestörten Nachricht von Bedeutung.
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[Bearbeiten] Strategische Störsender
Störsender können aber auch gezielt genutzt werden um anderen das Benutzen der Frequenz oder eines ganzen Bandes zu erschweren, hier spricht man dann vom Jammer. So werden Störsender im militärischen Umfeld schon lange eingesetzt. Ein Beispiel ist der GPS-Jammer. Auch in totalitären Staaten werden Jammer verwendet um zu verhindern, dass die Bevölkerung fremde Rundfunk- oder Fernsehsendungen empfangen kann.
Störsender wurden auch im Dritten Reich (zum Stören der deutschsprachigen Sendungen der BBC aus London) oder in den totalitären Diktaturen des Ostblocks (zum Stören der Sendungen von Radio Free Europe/Radio Liberty) eingesetzt. Es ist jedoch nie gelungen das ganze Gebiet des jeweiligen Staates abzudecken. In der DDR wurden Störsender in den 50er Jahren gegen den RIAS und in den 80ern gegen den linksalternativen Sender Radio 100 eingesetzt.
[Bearbeiten] Technische Störsender
Eine technische Fehlfunktion oder eine Interferenz können einen Störsender erzeugen, dieser muss dann repariert oder abgeschaltet werden, oder die Störquelle technisch in Kauf genommen werden. So werden als Störsender auch manche legal betriebene Sender bezeichnet, die mit ihrem Signal den Empfang eines anderen Senders stören. Insbesondere im Bereich der Lang-, Mittel- und Kurzwelle treten derartige Störungen häufig beim Empfang entfernter Sender auf, da in diesen Frequenzbereichen große Reichweiten möglich sind und weniger freie Kanäle zur Verfügung stehen, als man Sender betreibt. Eine gewisse Abhilfe schaffen Richtantennen, sowohl sender- als auch empfängerseitig. Schlecht abgeschirmte bzw. entstörte Geräte können so ebenfalls zum Störsender werden.
[Bearbeiten] Beispiele für ungünstige Frequenzkoordinierung
- Die Mittelwellensender Mühlacker des SWRs und Woebbelin des ehemaligen Rundfunk der DDR. Der Sender Woebbelin war auch noch nach der deutschen Einheit, zuletzt für die Verbreitung von MEGARADIO auf der gleichen Frequenz wie der Sender Mühlacker (576 kHz) in Betrieb.
- Die Langwellensender Zehlendorf bei Oranienburg des Deutschlandradio Kultur und von Europe 1 in Felsberg-Berus, die, obwohl sie eine Bandbreite von 9 kHz beanspruchen, nur um 6 kHz auseinanderliegen (Sendefrequenz von Deutschlandradio in Zehlendorf bei Oranienburg 177 kHz, von Europe 1 183 kHz).
[Bearbeiten] Siehe auch
- Kopenhagener Wellenplan
- Genfer Wellenplan
- Radio Regulation Board
[Bearbeiten] Literatur
- Görrisch, Dieter: Störsender − von VHF bis Mikrowelle, 2. Aufl., 2006, ISBN 3-7723-4127-6