Quatember
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Mit Quatember (von lat. quattuor tempora) bezeichnet man die drei Fasttage Mittwoch, Freitag und Samstag, die viermal im Jahr stattfinden, und zwar nach den Festen Pfingsten (bzw. vor dem Dreifaltigkeitssonntag), Kreuzerhöhung (14. September), Sankt-Lucia-Tag (13. Dezember) und dem 1. Fastensonntag (Sonntag in der Fastenzeit).
Seit der Synode von Seligenstadt 1028 waren die Quatembertage strenge Fast- und Abstinenztage. Kinder, die an einem Quatembersamstag oder -sonntag geborenen wurden, galten als glücksbringend und konnten angeblich in die Zukunft schauen und Geister und Wiedergänger erkennen und vernichten. Sie wurden als Samstagskinder oder Sonntagskinder bezeichnet.
Die Liturgiereform in der Folge des II. Vatikanischen Konzils hat die Feier der Quatember beibehalten und ihre nähere Terminierung und Ausgestaltung den einzelnen Bischofskonferenzen überlassen. Die Deutsche Bischofskonferenz beschloss 1972, dass die Quatemberwochen künftig in der ersten Adventswoche, in der ersten Fastenwoche, in der Woche vor Pfingsten und in der ersten Oktoberwoche begangen werden sollen. Die Quatemberwochen sind keine Fasttage mehr, sondern sollen der geistlichen Erneuerung der Gemeinden dienen.