Perkeo

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Perkeo (eigentlich Clemens von Heidelberg) war eine Gestalt der Zeitgeschichte, halb real, und halb von Sagen umwoben.

Er muss ein sehr intelligenter und durchsetzungsfähiger Mensch gewesen sein und machte trotz seiner Behinderung eine gewaltige Karriere.

Er war ein hochrangiger Mitarbeiter des Kurfürsten Carl Philipp zu Heidelberg anfangs des 18. Jahrhunderts. Und er war ein kleinwüchsiger Mensch, ein „Zwerg“, wahrscheinlich aufgrund Pseudoachondroplasie. Zunächst war er als Hofzwerg an den Hof gekommen, als Kuriosität zur Belustigung des Fürsten und des Hofstaates. Sein Künstlername soll sich daraus ableiten, dass er auf die Frage, ob man nicht noch ein Glas Wein heben könnte, auf italienisch antwortete: perché no? (Warum nicht? = Na klar doch!).

Bald jedoch machte er Karriere. Seine Aufgabe später als Hofmeister und Mundschenk war, auf den Inhalt des kurfürstlichen Weinkellers und insbesondere auf den Inhalt des Großes Fass des Heidelberger Schlosses, achtzugeben; zu seiner Zeit das größte der vier großen Fässer und mit 195.000 Liter Fassungsvermögen das größte Fass der Welt mit bis zu 230 Tonnen Wein darin.

Perkeo war für seinen ausgeprägten Weinkonsum bekannt, Wein sei das einzige Getränk gewesen, das er zu sich genommen habe seit Kindesbeinen.

Perkeo wurde in seinem achten Lebensjahrzehnt erstmals krank. Ein Arzt riet ihm dringlich von Weingenuss ab und empfahl, Wasser zu trinken. Trotz großer Skepsis und Furcht nahm Perkeo diesen Rat an... und sei am Folgetag verstorben.

Nach ihm ist ein Gasthaus in der Heidelberger Innenstadt benannt: "Zum Perkeo". Die Schnurren seines Lebens finden sich im Heidelberger Schloss auf Tafeln angeschlagen.

Perkeo ist im badischen Raum als Kultfigur des Weingenusses weithin bekannt.

Seit einigen Jahren feiert Perkeo wieder Auferstehung in der Kurpfalz, nämlich als Traditionsfigur im Heidelberger Fasching. Dabei macht er sich fast genau so gut wie eine Weinprinzessin.

Perkeo ist auch der Name eines [Neutronen-Zerfall-Experiments der Universität Heidelberg].