Pavel Nedvěd
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Voller Name | Pavel Nedvěd | |
Geburtstag | 30. August 1972 | |
Geburtsort | Cheb, Tschechoslowakei | |
Position | Mittelfeld | |
Vereinsinformationen | ||
Verein | Juventus Turin | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore) |
1977-1985 1985-1986 1986-1991 1991-1992 1992-1996 1996-2001 seit 2001 |
Tatran Skalná (Wildstein) Rudá Hvezda Cheb (Eger) Škoda Plzen (Pilsen) Dukla Prag Sparta Prag Lazio Rom Juventus Turin |
- (-) - (-) - (-) 19 (3) 98 (23) 137 (33) 151 (31) |
Nationalmannschaft | ||
1994-2006 | Tschechien | 91 (18) |
*Stand: 8. Oktober 2006 |
Pavel Nedvěd hören ? / i (* 30. August 1972 in Cheb, Tschechoslowakei) ist ein Fußballspieler.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Position auf dem Spielfeld
Nedvěd ist überall im offensiven Mittelfeld einsetzbar, meistens spielt er auf der linken Seite. Zu seinen Stärken zählen sein beidfüßiges Spiel, seine Laufstärke, Einsatz und sein gezielter Schuss. Eine seiner Schwächen ist nach eigenen Angaben sein Kopfballspiel.
[Bearbeiten] Karriere
Pavel Nedvěd wuchs in der Stadt Skalná im böhmischen Vogtland auf. Mit fünf Jahren begann er mit dem Fußballspielen im dortigen Verein Tatran. Schon in diesen Jahren machte sich sein ausgesprochener Ehrgeiz durch zusätzliche Trainingseinheiten bemerkbar. Rudá Hvězda Cheb holte 1985 den damals 13-jährigen Pavel Nedvěd in die eigene Jugend, konnte das Talent aber nicht lange halten. Nach nur einem Jahr zog Nedvěd weiter nach Pilsen zum dort ansässigen Škoda Plzeň. 1991/92 verbrachte er seinen Militärdienst bei Dukla Prag und debütierte in diesem Spieljahr in der 1. Tschechoslowakischen Liga. In 19 Spielen erzielte er drei Treffer. In dieser Zeit war der führende Klub der Tschechoslowakei, Sparta Prag, auf den Mittelfeldspieler aufmerksam geworden und verpflichtete ihn zur Saison 1992/93.
Bei Sparta zählte er nicht gleich zur Stammelf. Er machte 18 Spiele, wurde dreizehn Mal eingewechselt und erzielte keine Tore. Erst 1993/94 kämpfte er sich in die Mannschaft, 23 Spiele und 3 Tore standen am Saisonende zu Buche.
Seine Karriere als tschechischer Nationalspieler begann am 5. Juni 1994. In einem Freundschaftsspiel an der Landsdowne Road in Dublin gegen Irland wurde Nedvěd in der 84. Spielminute für Jiří Němec eingewechselt.
1994/95 zählte er schon zu den Führungsspielern bei Sparta, das sich den dritten Meistertitel in Folge sicherte. Nedvěd machte 27 Spiele und steuerte 6 Tore bei. Das folgende Spieljahr 1995/96 zählte zum bis dato besten in Nedvěds Karriere. Er avancierte zum Star der Mannschaft und machte durch 14 Tore in 27 Partien auch ausländische Klubs auf sich aufmerksam. Interesse zeigte vor allem der PSV Eindhoven, bei dem Nedvěd einen Vertrag unterschrieb. Während der für die tschechische Mannschaft erfolgreichen Europameisterschaft in England 1996 zeigte auch das vom tschechisch-italienischen Trainer Zdeněk Zeman trainierte Lazio Rom Interesse und verpflichtete den Mittelfeldregisseur. Der PSV Eindhoven bekam eine Abfindung. Der Transfer von Sparta Prag zu Lazio verlief äußerst merkwürdig: Für ca. 1,5 Millionen tschechischer Kronen wurde er zum slowakischen 1. FC Košice transferiert und von dort erst für etwa 7,5 Millionen DM zu Lazio Rom. Der 1. FC Košice gehörte ebenso wie Sparta Prag dem slowakischen Unternehmer Rezeš, der so eine Ausbildungsabgabe für Nedvěds Jugendverein Škoda Plzeň drücken wollte.
Unter Zeman kam Nedvěd trotz Akklimatisierungsproblemen regelmäßig zum Einsatz. 2000 wurde Nedvěd mit Lazio italienischer Meister. Im Sommer 2001 verpflichtete ihn Juventus Turin für 41,2 Millionen Euro als Nachfolger des zu Real Madrid abgewanderten Franzosen Zinedine Zidane. In seiner ersten Saison für den italienischen Rekordmeister blieb der Tscheche hinter den Erwartungen zurück. Die folgende Saison 2002/03 lief wesentlich besser, in gewisser Weise aber auch tragisch. Eine Gelbe Karte im Halbfinale der UEFA Champions League gegen Real Madrid zog eine Sperre für das Endspiel nach sich, in dem Juventus dem AC Mailand nach Elfmeterschießen unterlag.
Ende 2003 erhielt er als zweiter Tscheche nach Josef Masopust von France Football die Auszeichnung Europas Fußballer des Jahres.
Im März 2004 wurde er von Pelé auf die Liste der 125 größten lebenden Fußballer gesetzt.
Bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal führte Nedvěd die tschechische Elf als Kapitän ins Halbfinale, zog sich aber in der ersten Halbzeit im griechischen Strafraum bei einem Zweikampf eine Knieverletzung zu. Ohne ihren wichtigsten Akteur schied Tschechien durch ein Silver Goal aus. Auf eigenen Wunsch wurde er in den nächsten Monaten nicht in die Nationalmannschaft berufen um seine Gesundheit keiner zusätzlichen Belastung auszusetzen. Erst zum Play-off für die Weltmeisterschaft 2006 gegen Norwegen nominierte ihn Nationaltrainer Karel Brückner für die Landesauswahl.
Am 15. August 2006 gab Nedvěd bekannt, dass er seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet. In einem Freundschaftspiel gegen Serbien am 16. August 2006 in Uherské Hradiště lief er das letzte Mal für Tschechien auf. Nach 44 Minuten wurde er ausgewechselt und mit großem Applaus verabschiedet. Insgesamt hat er 91 Länderspiele absolviert und dabei 18 Tore erzielt. Nedvěds Berater ist Zdeněk Nehoda.
[Bearbeiten] Privates
Pavel Nedvěd gilt als seriös, bescheiden und familiär. Mit seiner Frau Ivana hat er zwei Kinder, Sohn Pavel und Tochter Ivana. Seine Frau sagt, dass er im privaten Leben eher faul ist und am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen würde.
Zu seinen Spitznamen zählen Méďa (verniedlichend für Medvěd, dt.: Bär), Grande Paolo, Furia Ceca, Stachanovec und Duracell.
Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin kommentierte er die Eishockeyspiele der Tschechischen Republik für das italienische Fernsehen.
[Bearbeiten] Vereine
- 1977 - 1985 Tatran Skalná (Wildstein)
- 1985/86 Rudá Hvězda Cheb (Eger)
- 1986 - 1991 Škoda Plzeň (Pilsen)
- 1991/92 Dukla Prag 19 Ligaspiele, 3 Tore
- 1992/93 - 1995/96 Sparta Prag 95 Ligaspiele, 23 Tore
- 1996/97 - 2000/01 Lazio Rom 138 Ligaspiele, 33 Tore
- seit 2001 Juventus Turin 118 Ligaspiele, 26 Tore (Stand: bis Saison 2004/05)
[Bearbeiten] Statistik
- 91 Länderspiele für die Tschechische Republik, 7367 Spielminuten, 18 Tore. (Stand: 16. August 2006)
- 37 Spiele, 3 Tore in der 1. Tschechoslowakischen Liga.
- 77 Spiele, 23 Tore in der 1. Tschechischen Liga.
- 256 Spiele, 59 Tore in der Serie A. (Stand: bis Saison 2004/05)
[Bearbeiten] Erfolge
- Tschechoslowakischer Meister, 1992/93
- Tschechischer Meister: 1993/94, 1994/95
- Tschechischer Cuptitel: 1996
- Vize-Europameister: 1996
- Italienischer Meister: 1999/00, 2001/02, 2002/03, 2004/05, 2005/06 (Die beiden letzten Titel wurden Juventus Turin nach einem Manipulationsskandal durch ein Urteil des obersten italienischen Sportgerichtes am 14. Juli 2006 aberkannt)
- Italienischer Cuptitel: 1997/98, 1999/00
- Italienischer Supercuptitel: 1998, 2002, 2003
- Cup der Cupsieger: 1998/99
- Europäischer Supercup: 1999
- Europas Fußballer 2003
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger Michael Owen |
Europas Fußballer des Jahres 2003 |
Nachfolger Andrej Schewtschenko |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Nedvěd, Pavel |
KURZBESCHREIBUNG | Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 30. August 1972 |
GEBURTSORT | Cheb (Tschechien) |