Paul Bronsart von Schellendorff
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Paul Leopold Eduard Heinrich Anton Bronsart von Schellendorff (* 25. Januar 1832 in Danzig; † 23. Juni 1891 auf Gut Schettnienen, Landkreis Heiligenbeil, Ostpreußen) war ein königlich preußischer General der Infanterie und Kommandierender General sowie Staats- und Kriegsminister.
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[Bearbeiten] Familie
Er entstammte einem alten preußischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des königlich preußischen Generalleutnants Heinrich Bronsart von Schellendorff (1803-1874) und der Antonia (Antoinette) Drège (1810-1873).
Bronsart von Schellendorf heiratete am 30. Mai 1853 in Berlin Rosalie Schmidt (* 6. Oktober 1833 in Ölse; † 9. Mai 1913 auf Gut Schettnienen, Landkreis Heiligenbeil), die Tochter des königlich preußischen Geheimen Oberhofkammerrats Heinrich Schmidt und der Rosalie von Knobelsdorff.
Sein jüngerer Bruder und Nachfolger im Amt des Kriegsministers war Walther Bronsart von Schellendorff.
[Bearbeiten] Militärischer Werdegang
Bereits 1849 trat Bronsart von Schellendorf aus dem Kadettenkorps als Offizier in das Grenadier-Regiment Kaiser Franz über und besuchte dann die Allgemeine Kriegsschule. 1861 wurde er als Hauptmann in den Generalstab versetzt und später in den Stab des II. Armeekorps. Zwischen 1864 und 1865 war er Kommandeur des Grenadier-Regiments Nr. 2 und kam dann in den Großen Generalstab. Während dieser Zeit war er gleichzeitig als Lehrer an der Kriegsakademie tätig. Er stieg 1865 zum Major und 1869 zum Oberstleutnant auf.
Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) war Bronsart von Schellendorff Abteilungschef im Generalstab des Großen Hauptquartiers. Am 1. September 1870 wurde er in die Festung Sedan entsandt, als die französischen Verteidiger kapitulierten, um die ersten Verhandlungen mit Napoleon III. zu führen.
Nach dem Friedensschluss wurde er Oberst und Generalstabschef des Gardekorps, 1876 Generalmajor und 1878 Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-Brigade. 1881 ernannte man ihn zum Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-Division und zum Generalleutnant.
Die Ernennung zum Kriegsminister erfolgte 1883. Unter seiner Leitung wurde der am 11. März 1887 vom Reichstag angenommene Entwurf zur Erhöhung der Friedensstärke des Reichsheeres bearbeitet. Unter seiner Leitung fanden eine Reihe von Modernisierungen statt, so unter anderem die Bewaffnung der Fußtruppen mit dem Repetiergewehr, ein neues Pensionsgesetz für Militärangehörige und ein Gesetz über die Wehrpflicht (11. Februar 1888).
Am 8. April 1889 wurde Bronsart von Schellendorff seiner Stellung enthoben und am 15. Juni zum Kommandierenden General des I. Armeekorps in Königsberg (Ostpreußen) ernannt.
Paul Bronsart von Schellendorff starb auf seinem Gut Schettnienen (Landkreis Heiligenbeil). Er war auch Eigentümer der dortigen Güter Samsdorf und Ruhnenberg.
[Bearbeiten] Werke
- Ein Rückblick auf die Taktischen Rückblicke. (Berlin 1870)
- Der Dienst des Generalstabs. (Berlin 1893)
- Betrachtungen über eine zeitgemäße Fechtweise der Infanterie. (Berlin 1891)
[Bearbeiten] Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XVI, Seite 181, Band 76 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1981, ISSN 0435-2408.
[Bearbeiten] Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Bronsart von Schellendorff, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer General und Kriegsminister |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1832 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 23. Juni 1891 |
STERBEORT | Gut Schettnienen, Landkreis Heiligenbeil, Ostpreußen |