Milbertshofen-Am Hart
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Milbertshofen und Am Hart sind Stadtteile im Norden Münchens. Zusammen bilden sie den Stadtbezirk 11 Milbertshofen-Am Hart.
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[Bearbeiten] Lage
Der Bezirk 11 erstreckt sich als schmaler Streifen von der Stadtgrenze im Norden zwischen Ingolstädter- und Schleißheimer Straße bis zum Petuelring, einem Teilstück des Mittleren Rings im Süden.
[Bearbeiten] Geschichte und Beschreibung
Zum ersten Mal erwähnt wurde Milbertshofen im Jahre 1149 beziehungsweise 1152 als "Ilmungeshoven". Das Wort geht wohl aus bewußt undeutlicher Aussprache von "Illungshof" hervor. Illungshof war die Bezeichnung für einen Einsiedlerhof, auf den man zwangsweise ausgesiedelt wurde. Verständlich, daß die Bewohner dies nicht unbedingt kundtun wollten. Das Zentrum des frühen Milbertshofen liegt in der heutigen Motorstrasse im nördlichen Teil des Stadtteils. Dort steht noch heute die Kirche Alter St. Georg.
In Milbertshofen war von Anfang an Industrie, Gewerbe und Wohnen stark vermischt. Dies hing mit der frühzeitig einsetzenden Industrialisierung in diesem Ort zusammen. Im Jahre 1910 erhielt Milbertshofen den Status einer Stadt. Bereits drei Jahre später, 1913, wurde die Stadt Milbertshofen nach München eingemeindet.
Der südliche Teil des Stadtbezirks umfasst das Gebiet der 1913 nach München eingemeindeten Stadt Milbertshofen mit vielen lndustrieanlagen. Da hier die Industrialisierung relativ früh einsetzte, entstand eine Mischung von Industrie, Gewerbe und Wohnen mit einem hohen Anteil an Sozialbauten. Durch Sanierung vieler Wohnanlagen und Neubau moderner, lockerer Wohnungen verwischen in jüngerer Zeit die Unterschiede zum benachbarten nördlichen Schwabing. Seit der Verkehr auf dem stark befahrenen Petuelring durch die Eröffnung des Petueltunnels unterirdisch geführt wird, sind Schwabing und Milbertshofen durch einen Grünzug (Petuelpark) verbunden.
Im Westen des Bezirks liegt der nördliche Teil des Olympiaparks mit dem ehemaligen olympischen Dorf und dem Sportzentrum der Technischen Universität. Die verdichtete Bebauung im Olympiadorf ermöglicht ruhiges, kindgerechtes Wohnen, da der Autoverkehr innerhalb des Wohngebiets im überbauten Tiefgeschoss unterhalb der Fußgängerebene läuft. Bevor das Gelände 1966-1972 anläßlich der olympischen Sommerspiele 1972 vollständig neu konzipiert wurde, war es als Riesenfeld bekannt und beherbergte ein großes Flugfeld, welches im 3.Reich als Münchens zweiter Flugplatz benutzt wurde.
Im nördlichen Bezirksteil mit großem Potential an Freiflächen überwiegt Wohnungsbau. Auf einem Teil der Freifläche, der Panzerwiese entsteht gegenwärtig eine neue Siedlung für mehrere tausend Bewohner. Prägend sind eine Reihe ehemaliger Arbeitersiedlungen aus der Zwischenkriegszeit, wie die Siedlung Am Hart (von mhd. "harde"/"hart", was ein leicht bewachsenes Waldland beschreibt), Kaltherberg und Neuherberg. Milbertshofen hat unter Münchens Stadtbezirken die höchste Zahl an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe aufzuweisen. Maßgeblichen Anteil daran hat der Automobilhersteller BMW mit Produktionsanlagen sowie dem Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ).
Gegenüber des FIZ, an der Ecke Knorrstraße/Troppauer Straße erinnert eine Skulptur an ein Außenlager des KZ-Dachau. Diese so genannte "Judensiedlung Milbertshofen" befand sich im Zeitraum von März 1941 bis August 1942 an dieser Stelle und diente als Sammellager zur Deportation. Die Deportationen erfolgten vom nahe gelegenen Bahnhof Milbertshofen. In der Troppauer Straße 10, in den Räumen der Münchner Volkshochschule erinnert eine Ausstellung an jene Zeit.
Der Dienstleistungssektor vor allem im westlichen Teil des Euro-Industrieparks und der öffentliche Bereich mit dem neuen Polizeipräsidium Oberbayern sind inzwischen auch stärker vertreten. Das früher starke Gefälle in der Sozialstruktur zwischen den einzelnen Bezirksteilen hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten ausgeglichen. Nach wie vor hat der Stadtbezirk einen hohen Anteil von Familien mit Kindern und den zweithöchsten Ausländeranteil der Stadt.
[Bearbeiten] Statistik
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr | Einw. | davon Ausländer | Fläche ha | EW/ha | Quelle mit weiteren Daten |
---|---|---|---|---|---|
2000 | 60.265 | 20.094 (33,3%) | 1.337,33 | 45 | Statistisches Taschenbuch München 2001 pdf |
2001 | 61.034 | 20.372 (33,4%) | 1.337,33 | 46 | Statistisches Taschenbuch München 2002 pdf |
2002 | 61.655 | 20.800 (33,7%) | 1.337,33 | 46 | Statistisches Taschenbuch München 2003 pdf |
2003 | 61.886 | 21.154 (34,2%) | 1.337,34 | 46 | Statistisches Taschenbuch München 2004 pdf |
2004 | 63.076 | 21.773 (34,5%) | 1.337,34 | 48 | Statistisches Taschenbuch München 2005 pdf |
siehe auch: Sportverein TSV Milbertshofen
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Liste der Stadtbezirke Münchens
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Koordinaten: 48° 11' 54" N, 11° 34' 35" O