Luftembolie
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Luftembolie bezeichnet ein Eindringen von Luft in den venösen Blutkreislauf, genauer gesagt den partiellen oder ganzen Verschluss der Lungenarterien.
[Bearbeiten] Ursache
Eine Luftembolie entsteht lediglich, wenn eine offene Verbindung zwischen einer Vene zur Außenwelt entsteht. Dies ist vor allem bei intravenösen Zugängen der Fall, wie sie im Krankenhaus vorkommen. Deswegen entstehen Embolien so gut wie ausschließlich durch fehlerhaft gesetzte oder nachlässig fixierte Katheter.
Die Gefahr für eine Embolie ist am größten, wenn der an die Vene angelegte Zentrale Venenkatheter nicht isoliert angeschlossen ist (z.B. weil sich das Heftpflaster, das die Infusionsnadel hält, lockert) und gleichzeitig der Zentrale Venendruck des Patienten niedrig ist.
Jedoch führt nicht jedes Eindringen von Luft in das venöse System automatisch zu einer Embolie. Die tödliche Menge an Luft lässt sich nach der Formel 0.4ml pro KG Körpergewicht pro Minute abschätzen. Ein Mensch mit 70kg Körpergewicht kann also das Eindringen von bis zu 28ml Luft überleben, was einem kompletten Schlauch eines Infusionssystems entspricht.
[Bearbeiten] Symptome
Die Anzeichen einer Luftembolie sind weitgehend identisch mit denen einer Lungenembolie, also
- Schmerzen beim Atmen
- starker Husten
- stark beschleunigte Atmung (Tachypnoe)
- Synkopen
- Angstzustände und Panik bis hin zur Todesangst aufgrund der gefühlten Atemnot
- starkes Schwitzen (Hyperhidrosis)
[Bearbeiten] Therapie
Bei den vorliegenden Symptomen müssen sofort Intensivmassnahmen durch Notfallmedizin oder notärztliche Behandlung eingeleitet werden, weil es sonst kaum Überlebenschancen gibt. Die durch das venöse System zum Lungenkreislauf geführte Luft blockiert die Lungenarterien, sodass eine Herzpunktion durchgefuehrt wird, um die Luft unter Umgehung des Kreislaufs abzulassen. Reicht die Zeit, verwendet man einen Rechtsherzkatheter. Falls keine Aussicht auf eine schnelle Realisierung der zwei oben genannten Therapien möglich ist, kann man als Ultima ratio eine Reanimation nach dem klinischen Tod des Patienten erstreben.
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