Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Verwaltungssitz: | Neumarkt i.d.OPf. |
Fläche: | 1.344,23 km² |
Einwohner: | 128.587 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | NM |
Kreisschlüssel: | 09 3 73 |
Kreisgliederung: | 19 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Nürnberger Str. 1 92318 Neumarkt i.d.OPf. |
Offizielle Website: | Landkreis Neumarkt |
Politik | |
Landrat: | Albert Löhner (CSU) |
Karte | |
Der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz (amtlicher Name Landkreis Neumarkt i.d.OPf.) ist der westlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberpfalz in Bayern. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Nürnberger Land und der Landkreis Amberg-Sulzbach, im Osten der Landkreis Schwandorf und der Landkreis Regensburg, im Süden der Landkreis Kelheim und der Landkreis Eichstätt und im Westen der Landkreis Roth.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. liegt am Rand der Fränkischen Schweiz bzw. des Oberpfälzer Jura. Vor allem die östliche Hälfte des Kreises ist geprägt von einer abwechslungsreichen Berglandschaft, die von zahlreichen Bach- und Flusstälern (z.B. Weiße und Schwarze Laber) durchzogen wird. Die Kante der Fränkischen Alb verläuft ungefähr auf einer Linie Berg - Neumarkt - Berching. Westlich davon fällt das Gelände in eine flache Landschaft ab, in der nur noch vereinzelte, vom Jura-Meer ausgewaschene Zeugenberge (Buchberg, Dillberg) darauf hinweisen, dass die Kante ursprünglich weiter westlich verlief.
Die Europäische Wasserscheide, die das abfließende Wasser in Richtung Rhein / Nordsee oder Donau / Schwarzes Meer aufteilt, verläuft von Freystadt über Neumarkt nach Postbauer-Heng durch den Landkreis.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Neumarkt in der Oberpfalz gehörte bis 1623 zum Herzogtum Pfalz-Neumarkt bzw. zur Kurpfalz, dann kam es an Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Neumarkt und Hilpoltstein sowie Parsberg errichtet. Neumarkt und Hilpoltstein gehörten zunächst zum Altmühlkreis, ab 1810 zum Oberdonaukreis. 1838 kamen beide Landgerichte zur Oberpfalz (bisher Regenkreis), zu dem das Landgericht Parsberg bereits gehörte.
1862 wurden Neumarkt und Hilpoltstein zum Bezirksamt Neumarkt vereinigt, während Parsberg zum Bezirksamt Velburg kam. 1880 wurde das Gebiet Hilpoltstein vom Bezirksamt Neumarkt abgetrennt und mit dem Gebiet Greding vom Bezirksamt Beilngries zum neuen Bezirksamt Hilpoltstein vereinigt, das nunmehr zu Mittelfranken gehörte. Das Bezirksamt Neumarkt erhielt dafür das Gebiet um Kastl vom aufgelösten Bezirksamt Velburg. Gleichzeitig wurde ein neues Bezirksamt Parsberg aus den bisherigen Gebieten Velburg und Hemau gebildet.
1903 schied die Stadt Neumarkt aus dem Bezirk Neumarkt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt. 1940 wurde die Stadt Neumarkt in den Landkreis Neumarkt eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform 1972 wurde die bisher kreisfreie Stadt Neumarkt in der Oberpfalz in den Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz eingegliedert. Dieser erhielt ferner den Großteil des Landkreises Parsberg sowie weitere Gebiete der Landkreise Beilngries und Riedenburg. Er gab jedoch das Gebiet um Kastl an den Landkreis Amberg-Sulzbach ab. Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz erhielt durch den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Kreistag
CSU | SPD | UPW | GRÜNE | FDP | Gesamt | |
2002 | 35 | 10 | 11 | 3 | 1 | 60 |
[Bearbeiten] Wappen
Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein linksgewendeter, rot gekrönter und rot bewehrter goldener Löwe; hinten übereinander, ein schreitender und ein aufgerichteter Löwe.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Als Wirtschaftsstandort konnte sich der Kreis Neumarkt vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg entwickeln. Die größten Firmen sind die Pfleiderer AG (Holz, Infrastruktur, Windenergie), Max Bögl (Bauunternehmen), Klebl (Bauunternehmen) und Dehn (Blitzschutztechnik). Wirtschaftliches Zentrum ist Neumarkt.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Wichtigste Straßenverbindungen sind die Autobahnen A3 von Nürnberg nach Regensburg und die Bundesstraßen B8 und B299, die sich in Neumarkt kreuzen. Die Autobahnen A6 und A9 berühren den Landkreis im Norden und Westen. Ein Netz von Staats- und Kreisstraßen deckt den gesamten Landkreis ab.
Durch forcierten Straßenbau werden die bestehenden Verbindungen verbessert und erweitert. Größere Planungen sehen eine zusätzliche Ausfahrt Neumarkt-Ost an der A3 sowie den Bau von Ortsumgehungen (z. B. Mühlhausen an der B299 oder in Berg) vor.
[Bearbeiten] Schienen- und Nahverkehr
Diese Gegend, die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Ludwigskanal durchzogen wurde, erhielt den Eisenbahnanschluss in den Jahren 1871/1873 durch die Strecke Nürnberg−Neumarkt−Regensburg der AG der Bayerischen Ostbahnen.
Von Neumarkt ausgehend ließ die Bayerische Staatsbahn 1888 eine Lokalbahn ins Sulztal nach Berching−Beilngries erbauen, die gleichzeitig eine Abzweigung in Greißelbach nach Freystadt bekam. Die Verlängerung Beilngries−Dietfurt folgte 1909.
Außerdem erhielten im heutige Kreisgebiet folgende Gemeinden einen Anschluss durch Lokalbahnen:
- 1902 der Markt Pyrbaum durch die Linie Burgthann−Allersberg und
- 1903 der Markt Lauterhofen als Endpunkt einer Strecke von Amberg.
Über die Hälfte des Gesamtnetzes von 91 km Länge ging durch die Einstellung des Personenverkehrs auf den Lokalbahnen verloren:
- 1960: Greißelbach−Freystadt (10 km)
- 1962: Amberg−Kastl−Brunn-Lauterhofen (3 km)
- 1966: Beilngries−Dietfurt (4 km)
- 1973: Burgthann−Pyrbaum−Seligenporten−Allersberg (8 km)
- 1987: Neumarkt−Greißelbach−Berching−Beilngries (25 km)
Es verblieben nur noch 41 km Hauptstrecke, die heutige Kursbuchstrecke 880. Ihr wichtigster Bahnhof ist Neumarkt (IC-Station). Der Bau einer S-Bahn Nürnberg−Neumarkt wird zur Zeit geplant. Die südlichen und westlichen Gemeinden profitieren auch von den beiden neuen Regionalbahnhöfen in Kinding und Allersberg an der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München, die ab 10. Dezember 2006 angefahren werden sollen.
Neben dem Regionalverkehr der Deutschen Bahn wird der Nahverkehr vor allem durch zahlreiche Buslinien bedient, die den Landkreis nahezu vollständig abdecken. In Neumarkt verkehren außerdem städtische Busse. Der gesamte Kreis ist in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, der südöstliche Teil auch in den Regensburger Verkehrsverbund integriert.
[Bearbeiten] Wasserverkehr
Der Schiffsverkehr wurde ab 1830 im Landkreis aktuell, als mit dem Bau des Ludwigskanals begonnen wurde, der 1846 fertiggestellt wurde. Diese Verbindung von Main und Donau durchquerte das heutige Landkreisgebiet über Berg, Neumarkt und Berching von Nord nach Süd. Nachdem der Verkehr 1950 zum einen wegen schwerer Kriegszerstörungen, zum anderen auch wegen seiner Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde, ist der Kanal heute ein beliebtes Naherholungsgebiet für Angler, Radfahrer und Spaziergänger.
Sein Nachfolger, der Main-Donau-Kanal wurde nach mehrjähriger Bauzeit 1992 fertiggestellt und verläuft ebenfalls durch den Landkreis. Eine Güterlände wurde in Mühlhausen errichtet, Touristikschiffe legen vor allem in Berching an. Die Schleusen Berching und Bachhausen befinden sich ebenfalls im Landkreis.
[Bearbeiten] Sehenswertes, Kunst und Kultur
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Der Landkreis Neumarkt ist reich an sehenswerten Orten. Die ehemalige pfälzische Residenzstadt Neumarkt ist das kulturelle Zentrum des Kreises. Die historische Altstadt mit dem Pfalzgrafenschloss, der Hofkirche und der St.-Johannes-Kirche sind einen Besuch wert. 1998 fand hier die Bayerische Landesgartenschau statt, ein Großteil des Geländes konnte bis heute erhalten werden. Das 2004 eröffnete Museum Lothar Fischer lockt heute Kunstbegeisterte aus ganz Deutschland an.
Berching wird immer wieder als Kleinod des Mittelalters beschrieben. Der Ort konnte sein mittelalterlichen Aussehen bewahren, die komplette Stadtbefestigung mit Toren und Türmen blieb erhalten. Der Main-Donau-Kanal direkt am Ortskern verbindet hier Mittelalter und Moderne auf interessante Weise. Dietfurt als südlichste Landkreisgemeinde nennt sich selbst Sieben-Täler-Stadt: Mehrere Bäche aus verschiedenen Tälern treffen hier auf die Altmühl. In Freystadt steht eines der prächtigsten Kirchenbauwerke des Landkreises, die barocke Wallfahrtskirche Maria-Hilf, die Deckenfresken der Gebrüder Asam enthält.
Die Klosterruine Gnadenberg im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Berg wurde 1426 von Pfalzgraf Johann von Neumarkt errichtet. Die imposanten Mauerreste lassen auch heute noch die einstige Größe des Klosters erahnen. Die Wallfahrtskirche St. Sebastian in Breitenbrunn stammt aus dem 14. Jahrhundert, zu ihren Füßen entspringt eine Heilquelle. In der Klosterkirche Seligenporten kann das älteste Chorgestühl Deutschlands aus dem 13. Jahrhundert besichtigt werden.
Das Wasserschloss in Pilsach war wahrscheinlich das Gefängnis, in dem der mysteriöse Kaspar Hauser einen Großteil seiner Kindheit verbrachte. Zahlreiche Burgen und Burgruinen sind über den ganzen Landkreis verteilt. Besonders bekannt sind die Ruinen Wolfstein und Velburg, aber es gibt noch viele mehr, so z.B. die Haimburg bei Berg, die Lupburg oder die Burgruine Hohenfels. Die Burg Parsberg ist in großen Teilen bis heute erhalten und beherbergt ein Museum.
Die abwechslungsreiche Landschaft des Kreises bietet auch einige natürliche Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel die Steinerne Rinne bei Erasbach oder die berühmte König-Otto-Tropfsteinhöhle und den sogenannten Hohllochberg bei Velburg.
[Bearbeiten] Feste und Festivals
Über das ganze Jahr finden im Landkreis zahlreiche Feste statt. Die größten sind sicherlich das Neumarkter Jura-Volksfest und der Berchinger Rossmarkt, die beide jedes Jahr mehrere 10.000 Menschen anziehen. Auch der Chinesenfasching in Dietfurt, ein Faschingstreiben am Unsinnigen Donnerstag ist weit über Bayern hinaus bekannt. Das Deutsch-amerikanische Volksfest im Truppenübungsplatz Hohenfels verbindet deutsche und amerikanische Festtraditionen. Zahlreiche weitere Volks- und Kirchweihfeste vervollständigen den Veranstaltungskalender.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
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Gemeindefreie Gebiete (5,51 km²)
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(Fläche in km² am 31. Dezember 2001, Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2006)
[Bearbeiten] Weblinks
- neumarktonline.de - Internet-Zeitung für den Landkreis Neumarkt
- Eventguide für Neumarkt und Umgebung
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