Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Kurt Meyer - Wikipedia

Kurt Meyer

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Kurt Meyer (* 23. Dezember 1910 in Jerxheim; † 23. Dezember 1961 in Hagen, Westfalen), auch bekannt als Panzermeyer, war Generalmajor der Waffen-SS.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

Kurt Meyer trat Ende der 1920er Jahren in den Polizeidienst ein. Am 1. September 1930 trat er der NSDAP und später dann auch der SS bei. Er kam zunächst zur 22. SS-Standarte nach Schwerin, bis er im Jahre 1932 SS-Untersturmführer wurde. 1934 wechselte er zu der noch jungen Leibstandarte (LSSAH) und 1936, nach der Beförderung zum SS-Obersturmführer, bekam er das Kommando über die 14. Panzerabwehrkompanie der Standarte, die zu diesem Zeitpunkt Regimentsstärke hatte.

1939, noch im Dienstgrad eines SS-Hauptsturmführers, durchlief er im Laufe des Krieges eine rasante Karriere. Er nahm zunächst als Chef der 14. Panzerabwehrkompanie der Leibstandarte am Polenfeldzug teil. Am 20. September 1939 wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Da ihm die Aufgaben in der Panzerabwehrkompanie aber nicht lagen, wechselte er dann später zu den Kradaufklärern und nahm mit seiner neuen Kompanie am Westfeldzug teil, in dessen Verlauf ihm am 8. Juni 1940 das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen wurde. Bereits 1941 wurde er zum SS-Sturmbannführer befördert und erhielt aufgrund seiner Leistungen das Ritterkreuz. Meyer kämpfte während des Krieges mit seinen Soldaten in Griechenland, an der Ostfront und bei der Invasion in der Normandie erneut in Frankreich.

Zunächst wurde er als Schneller Meyer bekannt, da er als Kommandeur der Aufklärungsabteilung der LSSAH und später als Kommandeur eines Regiments bzw. einer Kampfgruppe immer wieder Freund und Feind durch seine blitzschnellen Manöver und die daraus resultierenden Erfolge überraschte. Seinen Spitznamen Panzermeyer erhielt er, weil er Ende der 1920er Jahre als Polizist von einem Dach gestürzt war und mit vielen Knochenbrüchen überlebte. Aus diesem Sturz resultierte die Verkürzung eines seiner Beine, wodurch er gezwungen war, einen orthopädischen Schuh tragen zu müssen. Außerdem hatte er bis zum Ende seines Lebens starke Schmerzen.

1944 wurde er zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert und galt damit als der jüngste General der deutschen Streitkräfte. Er übernahm während der Kämpfe in der Normandie das Kommando über die 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend”, die 1943 aufgestellt und, mit Ausnahme der Offiziere, der rangältesten Unteroffiziere und den Stamm-Mannschaften der Einheiten, aus der Hitlerjugend heraus rekrutiert worden war.

Zunächst unterstand Meyer das SS-Panzergrenadierregiment 25 der 12. SS-Panzerdivision. Er übernahm, nachdem Fritz Witt bei einem Artillerieschlag getötet wurde, das Kommando der Division. Nach den Kämpfen direkt in Folge der Invasion, wurde er mit seinen Männern in Caen eingeschlossen. Es gelang Meyer, mit etwa noch 5.000 von ursprünglich 22.000 Mann, Caen zu räumen. Mit den Resten seiner Division nahm er nun an den Kämpfen um Falaise teil, wurde dort abermals eingeschlossen und von den Alliierten fast pausenlos bombardiert. Trotz der aussichtslosen Lage gelang ihm abermals, jetzt mit nur noch ungefähr 1.500 Mann, der Ausbruch. Für diese außergewöhnlichen Leistungen wurde Meyer am 27. August 1944 mit dem Eichenlaub mit Schwertern zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Meyer geriet im September 1944 in die Hände von Partisanen und wurde von diesen dann den Alliierten übergeben.

[Bearbeiten] Nach Kriegsende

Nachdem er von Partisanen an die Alliierten ausgeliefert wurde, kam er zunächst in ein Gefangenenlager in Frankreich. Von dort wurde er später in ein Lager nach England überstellt, wo er mehrmals Verhören unterzogen wurde. Nach einiger Zeit wurde er schließlich nach Aurich, Deutschland geflogen und dort in ein Gefängnis der Alliierten gebracht. Hier wurde ihm dann am 10. Dezember 1945 durch die Kanadier, in deren Gefangenschaft er sich nun befand, der Prozess gemacht. Die Anklagepunkte lauteten wie folgt:

  • 1. daß Meyer Kriegsverbrechen begangen hat, im Königreich Belgien und der Republik Frankreich, im Laufe des Jahres 1943 und vor dem 7. Juni 1944, als Kommandeur des SS-Panzergrenadierregimentes 25, in Übertretung der Gesetze und Gebräuche des Krieges, indem er Truppen unter seinem Befehl aufgehetzt und beraten hat, alliierten Truppen Pardon zu verweigern.
  • 2. daß Meyer ein Kriegsverbrechen in der Normandie begangen hat, indem er als Kommandeur des SS-Panzergrenadierregimentes 25 verantwortlich war für die Tötung von sieben Kriegsgefangenen in der Nähe seines Gefechtsstandes im Kloster Ancienne Abbaye Ardenne.

Meyer wird schließlich am Ende des Prozesses zum Tode durch Erschießen verurteilt. Während Meyer in der Todeszelle sitzt, bemühen sich eine Reihe von Leuten um sein Leben, darunter u. a. der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen. Die Todesstrafe wird schließlich umgewandelt in lebenslange Haft. Da Meyer Gefangener der Kanadier ist, wird er nach Umwandlung des Todesurteils nach Dorchester, Kanada in ein Gefängnis gebracht. In der Zeit, die er dort in Haft sitzt, setzen sich wiederum eine ganze Reihe von Persönlichkeiten für ihn ein. Am 17. Oktober 1951 wird er dann von Dorchester nach Werl, Deutschland, verlegt.

Meyer wurde am 6. September 1954, nach 9 Jahren, frühzeitig und nach einer Intervention durch Bundeskanzler Konrad Adenauer bei den Westalliierten aus der Haft entlassen. Er veröffentlichte schließlich, auch bestärkt durch den jubelnden Empfang, der ihm bei der Rückkehr in seine Heimatgemeinde entgegenschlug, sein Buch Grenadiere!, in dem er seine Erlebnisse während des Krieges und seiner Zeit in Haft schildert. Er engagiert sich in exponierter Position in der HIAG. Nach seiner Haftentlassung wurde Meyer als Vertriebsleiter in der Andreas-Brauerei in Hagen eingestellt. Der Brauerei-Eigentümer Karl-Horst Andreas war ebenfalls Offizier der Waffen-SS gewesen. Im Alter von 51 Jahren verstarb Kurt Meyer an einem Herzinfarkt. Bei seiner Beerdigung in Hagen waren Tausende von Menschen anwesend, darunter auch Politiker der demokratischen Parteien und hohe Offiziere der Bundeswehr.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Werke

  • Kurt Meyer: Grenadiere!. - Schild Verlag, 10. Auflage 2004, ISBN 3880141088

[Bearbeiten] Literatur

  • Kurt Meyer (jun.): Geweint wird, wenn der Kopf ab ist. - Herder 1998, ISBN 3451048663
  • Tony Foster: "Meeting of Generals". - Authors Choice Press 2000, ISBN 0595137504

[Bearbeiten] Weblinks

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