Judah Leon Magnes

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Judah Leon Magnes (* 5. Juli 1877 in San Francisco, Kalifornien; † 27. Oktober 1948 in New York, NY) war ein bedeutender US-amerikanischer Reform-Rabbi in den USA und Israel.

In Amerika verbrachte er den Großteil seines Arbeitslebens in New York, wo er auch das American Jewish Committee im Jahre 1906 mitbegründete. Magnes war einer der einflussreichsten Kräfte in der Organisation der Jüdischen Gemeinde New Yorks. Er diente ihr als Präsident von 1908 bis 1922. Die Gemeinde (hebr. Kehilla) überwachte verschiedene Aspekte jüdischer Kultur, Religion, Bildung und Arbeitsangelegenheiten. Sie half auch bei der Integration der deutschen und osteuropäischen Synagogen. Von 1912 bis 1920 war Magnes auch Vorsitzender der Society for the Advancement of Judaism (Gemeinschaft zur Förderung des Judentums).

Die Ansichten, die er als Reformrabbiner vertrat, gehörten nicht zum Mainstream des Judentums, ganz besonders den Zionismus betreffend. Magnes bevorzugte einen eher traditionellen Betrachtungsweise des Judentums, die assimilatorischen Tendenzen in seinen Kreisen fürchtend. Es war eine Meinungsverschiedenheit in diesem Punkt, die ihn dazu veranlasste, im Temple Emanu-El 1910 seinen Dienst zu beenden. Magnes stimmte auch nicht mit den Reformansichten bezüglich des Zionismus überein, indem er die Entnationalisierung des Judentums streng verurteilte. Für ihn waren Juden in Eretz Israel und Juden in der Diaspora für das jüdische Volk von gleicher Bedeutung. Die wiederbelebte jüdische Gemeinde in Eretz Israel würde auch das Leben in der Diaspora bereichern. Auch wenn er selbst 1922 nach Palästina auswanderte, vertrat Magnes die Meinung, dass eine Auswanderung ins Heilige Land eine Frage der persönlichen Entscheidung sei und in keinem Fall eine Ablehnung der Diaspora offenbarte.

In Israel, half Magnes die Hebräische Universität in Jerusalem zu begründen. Er war ihr Gründungskanzler. Er glaubte, dass die Universität der ideale Platz für jüdisch-arabische Kooperation war und arbeitet unermüdlich an diesem Ziel.

Magnes widmete den Rest seines Lebens der Versöhnung mit den Arabern. Bevor der Staat Israel ausgerufen wurde, lehnte Magnes immer wieder einen Jüdischen Staat ab. Seiner Meinung nach sollte Palästina weder jüdisch noch arabisch sein. Viel mehr vertrat er ein System mit gleichen Rechten für alle. Diese Ansicht ist auch als Post-Zionismus bekannt, weiterentwickelt vom Brit Schalom, mit der Magnes oft assoziert wird, obwohl er ihn als noch zu chauvinistisch kritisch gegenüberstand. Sein Verein, der Ihud (Einheit) war noch unbedeutender. Als hingebungsvollem Pazifist glaubte Magnes, dass die Juden nur mit Zustimmung der Araber Boden gewinnen konnten.

"Wenn wir nicht Wege des Friedens und der Verständigung finden können, wenn der einzige Weg zur Gründung einer Jüdischen Nationalen Heimat auf den Bajonetten einiger Reiche ist, ist unsere ganze Unternehmung nichts wert. Es ist besser, daß das Ewige Volk, das viele mächtige Reiche überdauert hat, seine Seele in Geduld übt... Es ist eines der großen zivilisatorischen Aufgaben des Jüdischen Volkes, in das versprochende Land zu kommen, nicht auf Josuas Art, aber Frieden und Kultur bringend, harte Arbeit und Aufopferung und Liebe und den Entschluß, nichts zu tun, das nicht vor des Gewissen der Welt zu rechtfertigen ist." Judah Magnes.

[Bearbeiten] Bibliographie

Judah L. Magnes: Dissenter in Zion: From the Writings of Judah L. Magnes. Harvard University press, Cambridge, Mass. 1982, ISBN 0674212835

[Bearbeiten] Siehe auch

Geschichte der Juden in den Vereinigten Staaten

[Bearbeiten] Weblinks

Personendaten
NAME	Magnes, Judah Leon
KURZBESCHREIBUNG	bedeutender Rabbi in den USA und Israel
GEBURTSDATUM	5. Juli 1877
GEBURTSORT	San Francisco, Kalifornien
STERBEDATUM	27. Oktober 1948
STERBEORT	New York