Johann Gottfried Gruber
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Johann Gottfried Gruber (* 29. November 1774 in Naumburg (Saale); † 7. August 1851 in Halle (Saale)) war deutscher Literaturhistoriker und Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Johann Gottfried Gruber war der Sohn eines armen Schneidermeisters und besuchte in seiner Geburtsstadt das Gymnasium. Von 1792 bis 1793 studierte er in Leipzig, wo er 1793 den akademischen Grad eines Magisters erwarb und als Publizist wirkte.
1803 hablitierte er sich in Jena und zog nach Weimar, wo er mit Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe verkehrte. 1811 wurde er Professor für die neu geschaffene Stelle der Historischen Hilfswissenschaften in der Universität Wittenberg. Nach der Teilung Sachsens wurde er mit den Verhandlungen über die Zusammenlegung der Universitäten Halle und Wittenberg betraut. Nach der gelungenen Zusammenführung der beiden Institutionen wurde er 1815 Professor für Philosophie in Halle. Von 1817 bis 1821 war Gruber der erste Rektor der vereinigten Universität Halle-Wittenberg.
Gruber war Gründungsherausgeber der "Allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, in alphabetischer Folge" ("Ersch-Gruber"), einer monumentalen, unvollendet gebliebenen wissenschaftlichen Enzyklopädie, die zwischen 1818 und 1889 in 167 Bänden erschien.
[Bearbeiten] Zitate
Für Gruber ist das Studium "Menschwerdung in der höheren und edelsten Bedeutung des Wortes. [...] Nur derjenige, der eines Ideals fähig sei, könne auf wahre Bildung Anspruch erheben." (in Über encyclopädisches Studium..., zit. in. [1])
[Bearbeiten] Werke
- Amor und Hymen, oder romantische Scenen der Liebe und Ehe (Leipzig 1794)
- Jesus und Sokrates (Leipzig 1796)
- Actenstücke in der Sache des Fichtischen athesimus (Leipzig 1799)
- Die Hölle auf Erden. Ein Gegenstück zu Salzmanns Himmel auf Erden (Leipzig 1800)
- Taschenbuch für die gebildete Jugend (Leipzig 1803
- Charakteristik Herders (Leipzig 1805)
- Geschichte des menschlichen Geschlechts (2 Bände, Leipzig 1806)
- Wörterbuch der altklassischen Mythologie (3 Bände, Weimar 1810-1815)
- Wielands Leben (2 Teile, Weimar 1815-1816)
- Klopstocks Leben (Weimar 1832)
- 1818-1889: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, in alphabetischer Folge (mit Johann Samuel Ersch), 167 Bände
- 1819: Über encyclopädisches Studium ein Bedürfniß unserer Zeit nebst dem Versuch einer systematischen Encyclopädie der Wissenschafften aus jenem Gesichtspunkt. In: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Th. 2. Leipzig: Gleditsch
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Gottfried Gruber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Reinhard Markner: "Johann Gottfried Gruber und die Ordnung des Wissens"
Personendaten | |
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NAME | Gruber, Johann Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturhistoriker und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1774 |
GEBURTSORT | Naumburg (Saale) |
STERBEDATUM | 7. August 1851 |
STERBEORT | Halle (Saale) |